• 23:27 Uhr: ➤ Selenskyj besteht auf Befreiung der Krim von russischer Besatzung
  • 19:11 Uhr: In Russland verhafteter US-Journalist wegen Spionage angeklagt
  • 17:58 Uhr: Kreml zu Bericht über Dokumente: Kein Zweifel an US-Rolle in Ukraine
  • 17:15 Uhr: Kiew nennt veröffentlichte Dokumente Fälschung
  • 16:22 Uhr: Briten: Russische Truppen kommen im umkämpften Bachmut voran
  • 15:37 Uhr: Ukraine weist Lula-Vorstoß zur Aufgabe der Krim für Frieden mit Russland zurück
  • 13:15 Uhr: Lawrow: Friedensgespräche mit der Ukraine nur im Zuge "neuer Weltordnung"
  • 13:05 Uhr: Russische Währung sinkt auf niedrigsten Stand seit einem Jahr
  • 11:29 Uhr: Esken verteidigt Waffenlieferungen an Ukraine

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj besteht auf Befreiung der Krim von russischer Besatzung

  • 23:27 Uhr

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Befreiung der Schwarzmeer-Halbinsel Krim von der russischen Besatzung als alternativlos bezeichnet. "Die Welt sollte wissen: Respekt und Ordnung werden erst in die internationalen Beziehungen zurückkehren, wenn die ukrainische Flagge wieder auf die Krim zurückkehrt", sagte Selenskyj in einer am Samstagabend bei Twitter verbreiteten Nachricht. Unter russischer Flagge machten sich hingegen derzeit Repressionen, Mord, Krieg und das Böse breit, sagte Selenskyj in einem ebenfalls am Abend veröffentlichten Video.

"Die De-Okkupation der Krim ist alternativlos nicht nur für die Ukraine, sondern für die gesamte Welt. Davon bin ich überzeugt", sagte Selenskyj in dem Video von einem Treffen mit muslimischen Militärangehörigen, darunter auch Vertreter der Krim-Tataren. Anlass war das Fastenbrechen im Ramadan.

Wie die Ukraine die territoriale Unversehrtheit anderer Staaten schätze, verlange das Land auch Respekt gegenüber seiner Souveränität, sagte Selenskyj mit Blick auf einen Vorschlag von Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva, Kiew könnte für einen Frieden mit Moskau auf die Krim verzichten. "Unser ganzer Osten, Süden, alle unsere Gemeinschaften, alle unsere Menschen gleichfalls verdienen es zu leben und frei zu leben", sagte Selenskyj. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 8,1 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 04. April). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Moskau erwartet offenbar Finanzhilfen von verbündeten Ländern

Moskau plant offenbar, sich finanzielle Unterstützung von verbündeten Ländern zu sichern. Das berichtet das britische Verteidigungsministerium. Auf diese Weise könnte der Kreml auch den Krieg in der Ukraine weiter finanzieren.

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 7. April

Ukraine plant Wiederaufnahme des Stromexports nach Westen

  • 23:35 Uhr

Nach monatelangem russischen Raketenbeschuss plant die Ukraine nun die Wiederaufnahme des Stromexports nach Westen. "Das ukrainische Stromnetz funktioniert seit fast zwei Monaten ohne jegliche Verbrauchsbeschränkung und mit einer Leistungsreserve", sagte Energieminister Herman Haluschtschenko gemäß einer Mitteilung vom Freitag.

Damit würden zusätzliche finanzielle Mittel für den Wiederaufbau der zerstörten und beschädigten Energieinfrastruktur erarbeitet. Mit dem europäischen Energieversorgungsnetz, an das die Ukraine kurz nach Kriegsbeginn angeschlossen wurde, sei ein Export von maximal 400 Megawatt vereinbart worden.

Die tatsächliche Menge des Exports werde vom Bedarf der ukrainischen Verbraucher abhängen, sagte Haluschtschenko. "Die Elektroenergieversorgung unserer Konsumenten hat fraglos Priorität." (dpa)

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In Russland verhafteter US-Journalist wegen Spionage angeklagt

  • 19:11 Uhr

Der in Russland wegen Spionage für Washington inhaftierte US-Journalist Evan Gershkovich ist offiziell angeklagt worden. Dies meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass am Freitag. Gershkovich habe die Vorwürfe des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB "kategorisch" zurückgewiesen und betont, er sei lediglich als Journalist in Russland. Der Fall des 31-Jährigen ist als "streng geheim" eingestuft. Ihm drohen 20 Jahre Haft.

Der Reporter des "Wall Street Journal" in Moskau und ehemalige AFP-Journalist wurde dem FSB zufolge vergangene Woche in Jekaterinburg festgenommen, "als er versuchte, geheime Informationen zu beschaffen". Die Stadt liegt 1800 Kilometer östlich von Moskau.

Gershkovichs Zeitung sowie er selbst weisen die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen zurück. Am Freitag nannte US-Präsident Joe Biden die Vorwürfe "lächerlich" und forderte Gershkovichs Freilassung.

Jetzt äußerten sich auch Spitzenvertreter der Demokraten und Republikaner im US-Senat. "Wir verurteilen entschieden die gezielte Festnahme dieses US-Bürgers und Reporters des 'Wall Street Journal'", erklärten der Demokrat Chuck Schumer und der Republikaner Mitch McConnell am Freitag in seltener Einmütigkeit. Die beiden ranghohen Kongressmitglieder forderten die sofortige Freilassung des "weltweit anerkannten und unabhängigen" Journalisten. "Journalismus ist kein Verbrechen", betonten beide.

Die "unbegründeten, fabrizierten Vorwürfe" gegen Gershkovich müssten fallengelassen werden. Schumer und McConnell bekräftigten zudem ihre "Verurteilung der anhaltenden Versuche der russischen Regierung, unabhängige Journalisten und Stimmen der Zivilgesellschaft einzuschüchtern, zu unterdrücken und zu bestrafen". (afp)

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Ukraine setzt Getreideexport nach Polen aus

  • 18:49 Uhr

Warschau und Kiew haben sich auf eine Aussetzung der Ausfuhren bestimmter Getreidesorten und Ölsaaten nach Polen geeinigt. Bis zur nächsten Erntezeit setze die Ukraine den Export von Weizen, Mais, Raps und Sonnenblumenkernen in sein Land aus, teilte der erst seit Donnerstag amtierende polnische Landwirtschaftsminister Robert Telus am Freitag mit.

Ein Transit dieser Güter durch Polen sei hingegen weiterhin möglich, werde aber "sehr genau kontrolliert", hob Telus hervor. Infolge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine werden weniger landwirtschaftliche Produkte auf dem Seeweg exportiert. Stattdessen gelangt besonders viel Getreide aus der Ukraine über den Landweg in ihre europäischen Nachbarländer, darunter Polen.

Obwohl die Agrargüter eigentlich in andere Regionen weiter exportiert werden sollen, bleiben sie oft in den Nachbarländern und sorgen dort für volle Silos und deutlich sinkende Preise. (afp)

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Kreml zu Bericht über Dokumente: Kein Zweifel an US-Rolle in Ukraine

  • 17:58 Uhr

Moskau sieht nach einem Medienbericht über angebliche Dokumente zur US-Militärhilfe im Krieg in der Ukraine einmal mehr die Rolle Washingtons in dem Konflikt bestätigt. "Wir haben nicht die leisesten Zweifel an einer direkten oder indirekten Verwicklung der USA und der Nato in den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem US-Fernsehsender CNN am Freitag. Zuvor hatte die "New York Times" über US- und Nato-Pläne zur Stärkung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen die russischen Besatzer berichtet. Ob die Dokumente echt sind, ist unklar. Die Ukraine bezeichnete sie als Fälschung.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte bei CNN weiter, dass die Verwicklung der USA und der Nato in den Konflikt weiter zunehme. "Wir behalten den Prozess im Blick. Ja, und natürlich macht es alles komplizierter, aber es kann keinen Einfluss haben auf das endgültige Ergebnis der Spezialoperation", sagte er. Der Kreml nennt den Krieg gegen die Ukraine offiziell Spezialoperation.

Russland hatte den USA stets die Verantwortung für die prowestliche Revolution in der Ukraine 2014 gegeben. Dagegen betont der Westen immer wieder, die Ukraine sei in ihren Entscheidungen für ein Streben in die EU und Nato völlig eigenständig. Solche Dokumente würden nun einmal mehr die russische These stützen, dass die USA gezielt Zwietracht zwischen Moskau und Kiew schürten, um die Lage eskalieren zu lassen. (dpa)

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Kiew nennt veröffentlichte Dokumente Fälschung

  • 17:15 Uhr

Die Ukraine hat angebliche US-Geheimdokumente über Vorbereitungen für eine Gegenoffensive im Krieg gegen Russland als russische Fälschung bezeichnet. "Seit dem Zusammenbruch der UdSSR sind die Geheimdienste so weit heruntergekommen, dass sie sich nur mit Photoshop und 'gefälschten Informationsabflüssen' rehabilitieren können", schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter. Moskau ziele darauf ab, die ukrainische Gegenoffensive zu stören. Die tatsächlichen ukrainischen Pläne würden bald vor Ort zu sehen sein.

Die "New York Times" hatte zuvor über Dokumente berichtet, wonach die ukrainischen Vorbereitungen für einen Gegenangriff am 30. April abgeschlossen sein sollten. Kiew solle bis zu 60.000 Soldaten mit mehr als 250 Panzern und mehr als 350 gepanzerten Fahrzeugen bereit gestellt haben. Der russische Angriffskrieg gegen das Nachbarland dauert inzwischen seit mehr als 13 Monaten. Russland kontrolliert einschließlich der 2014 annektierten Halbinsel Krim rund 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets. (dpa)

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Briten: Russische Truppen kommen im umkämpften Bachmut voran

  • 16:22 Uhr

Nach Einschätzung britischer Geheimdienste haben russische Truppen in der umkämpften ukrainischen Stadt Bachmut in den vergangenen Tagen Geländegewinne erzielt. Die Russen seien nun mit hoher Wahrscheinlichkeit ins Stadtzentrum der ostukrainischen Stadt vorgedrungen und hätten das Westufer des Flusses Bachmutka eingenommen, hieß es am Freitag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Für die Ukrainer sei damit wohl ein wichtiger Transportweg für die Versorgung erheblich gefährdet.

Nachdem die Russen seit Ende März kaum vorangekommen seien, habe Moskau seine Präsenz in dem betroffenen Gebiet deutlich verstärkt und setzte wieder mehr Artillerie ein, so die Briten. London hält es auch für möglich, dass sich Spannungen zwischen regulären russischen Streitkräften und den für Moskau kämpfenden Wagner-Söldnern gelegt haben und beide Seiten wieder erfolgreicher kooperieren.

Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine veröffentlicht das britische Verteidigungsministerium täglich Updates zum Kriegsverlauf. Unter Berufung auf Geheimdienstinformationen will die britische Regierung damit sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine Desinformationskampagne vor. (dpa)

Ukraine weist Lula-Vorstoß zur Aufgabe der Krim für Frieden mit Russland zurück

  • 15:37 Uhr

Kiew hat einen Vorschlag des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva zur Aufgabe der Krim im Gegenzug für Frieden mit Russland zurückgewiesen. "Es gibt keinen rechtlichen, politischen oder moralischen Grund, der es rechtfertigen würde, dass wir auch nur einen Zentimeter ukrainischen Bodens abgeben", schrieb der Sprecher des ukrainischen Außenministeriums, Oleg Nikolenko, am Freitag im Onlinedienst Facebook.

"Alle Vermittlungsbemühungen zur Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine sollten auf der Achtung der Souveränität und der vollständigen Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine beruhen", fügte er hinzu. Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen.

Lula hatte am Donnerstag gesagt, der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj könne "nicht alles bekommen". Brasiliens Staatschef schlug vor, die Ukraine könne die bereits 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim aufgeben, um Friedensgespräche zu beginnen. (afp)

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Lawrow: Friedensgespräche mit der Ukraine nur im Zuge "neuer Weltordnung"

  • 13:15 Uhr

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hält Friedensgespräche zur Beilegung des Ukraine-Kriegs nur im Zuge einer "neuen Weltordnung" ohne eine Vorherrschaft der USA für möglich. Verhandlungen müssten auf der Berücksichtigung russischer Interessen basieren, sagte er am Freitag bei einem Besuch in der Türkei. "Es geht um die Prinzipien, auf denen die neue Weltordnung basieren wird."

Lawrow drohte zudem mit einem Ausstieg Russlands aus dem Getreideabkommen mit der Ukraine. "Wenn es keine Fortschritte bei der Beseitigung der Hindernisse für russische Düngemittel- und Getreideexporte gibt, dann werden wir uns fragen, ob dieses Abkommen notwendig ist", sagte er.

Das Abkommen erlaubt es Russland, trotz Sanktionen Dünger und Lebensmittel zu exportieren. Moskau hatte wiederholt beklagt, diese Vereinbarung werde nicht respektiert.

Russland hatte sich im März nur dazu bereiterklärt, das von Moskau und Kiew unterzeichnete Getreideabkommen um 60 Tage und nicht wie zuvor um 120 Tage zu verlängern.

Das Getreideabkommen war unter Vermittlung der Türkei und der UNO zustande gekommen und steht daher bei Lawrows Besuch in Ankara auf der Tagesordnung. Der russische Außenminister traf dort mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu zusammen. Außerdem stand ein Treffen mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan auf seinem Programm. (afp)

Russische Währung sinkt auf niedrigsten Stand seit einem Jahr

  • 13:05 Uhr

Die russische Landeswährung ist auf ihren niedrigsten Stand seit einem Jahr gesunken. Am Freitagmorgen stand der Wechselkurs bei 90 Rubel für einen Euro. Der Währungskurs war infolge der russischen Offensive in der Ukraine zunächst abgesackt, hatte sich insbesondere wegen der hohen Energiepreise und daraus resultierender Einnahmen für Russland aber wieder erholt. Mittlerweile setzen die westlichen Sanktionen der russischen Wirtschaft stark zu.

Die europäischen Länder beziehen kaum noch Rohstoffe wie Öl und Gas aus Russland. Die G7-Staaten haben außerdem zusammen mit weiteren Ländern eine Preisobergrenze für russisches Öl am Weltmarkt eingeführt. Russlands Präsident Wladimir Putin sprach vergangene Woche deshalb selbst von zu erwartenden "negativen" Folgen für die Wirtschaft.

Finanzminister Anton Siluanow zeigte sich dennoch zuversichtlich: Der Rubel werde mit erwarteten Preissteigerungen für russische Brennstoffe wieder zulegen. "Das ist ein Signal, dass mehr Devisen ins Land kommen werden", sagte er in dieser Woche. (afp)

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Esken verteidigt Waffenlieferungen an Ukraine

  • 11:29 Uhr

SPD-Chefin Saskia Esken hat mit Blick auf die Ostermärsche Waffenlieferungen an die Ukraine verteidigt. "Die Ukraine hat ein Recht darauf, ihre Unabhängigkeit, ihre Freiheit und auch ihre Demokratie zu verteidigen", sagte Esken der "Augsburger Allgemeinen". Deshalb sei es richtig, dass Deutschland das Land gemeinsam mit seinen Partnern in der EU und der Nato unterstütze.

"Es mag nicht ganz leicht sein, dies mit einer Friedensbotschaft zu verbinden", sagte die SPD-Vorsitzende weiter. "Aber es geht ganz klar darum, den Frieden und die Ordnung in Europa wiederherzustellen."

Sie habe selbst früher regelmäßig an den Ostermärschen teilgenommen, sagte Esken der "Augsburger Allgemeinen". "Die Sehnsucht nach einer friedlichen Welt eint uns alle und eint auch die Menschen, die dort zusammenkommen." Mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verkompliziere sich jedoch die Botschaft. "Putins Aggression darf keinen Erfolg haben, denn das würde Nachahmung provozieren und fatale Folgen für unsere Zukunft haben", warnte sie.

In rund hundert deutschen Städten finden am Osterwochenende wieder die traditionellen Friedensmärsche statt. Die Forderungen nach einem Waffenstillstand und der Aufnahme von Friedensverhandlungen sind vielerorts die zentralen Forderungen. Auch gibt es viel Kritik an deutschen Waffenlieferungen. Eine besondere Herausforderung für die Organisatoren ist in diesem Jahr die Abgrenzung zu rechtsgerichteten und prorussischen Gruppen. (afp)

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Chef der russischen Söldnergruppe Wagner räumt Verluste ein

  • 10:55 Uhr

Die russische Söldnergruppe Wagner erleidet nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin weiterhin Verluste bei den Kämpfen in der Ukraine. In einem am Donnerstag von seinem Pressedienst ausgesandten Video ist Prigoschin auf einem Friedhof zu sehen, auf dem Wagner-Kämpfer begraben sind. "Ja, (der Friedhof) wächst. Diejenigen, die kämpfen, sterben manchmal", sagt er.

"Die Kämpfer von Wagner werden hier weiterhin begraben und es gibt damit bis heute kein Problem", fügt Prigoschin in dem Video hinzu. "Wir werden (...) aus diesem Friedhof ein Denkmal für die zukünftigen Generationen machen." Die Wagner-Kräfte führen Offensiven in der Ostukraine an, etwa um die Stadt Bachmut, wo sich die längsten und blutigsten Kämpfe der russischen Militärkampagne abspielen. Beide Seiten haben dort starke Verluste erlitten.

Russische Behörden haben seit September 2022 keine neuen Schätzungen zu getöteten Soldaten veröffentlicht - damals zählte das Verteidigungsministerium 5.937 Tote. Diese Zahl enthält aber nicht die Wagner-Kämpfer, die kein Teil der regulären Armee sind. Schätzungen aus westlichen Ländern legen rund 150.000 Tote und Verletzte auf jeder der beiden Seiten nahe. (afp)

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Rund 6.000 Straftaten in Deutschland im Zusammenhang mit Ukraine-Krieg

  • 10:01 Uhr

Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 sind in Deutschland rund 6.000 Straftaten registriert worden, die in Zusammenhang mit dem Krieg stehen. Dabei handele es sich unter anderem um Sachbeschädigungen, Beleidigungen, Bedrohungen, aber auch körperliche Übergriffe, berichtete die "Neue Osnabrücker Zeitung" (Freitag) mit Verweis auf Angaben des Bundeskriminalamtes.

In den ersten beiden Kriegswochen hätten sich ein Großteil dieser Taten gegen Russland gerichtet. Doch in den vergangenen Monaten würden die Straftaten mit einer "anti-ukrainischen Intention" überwiegen, hieß es vom BKA laut der Zeitung weiter.

Zu den erfassten Fällen können im Bereich der Sachbeschädigung – etwa durch Graffiti – auch Straftaten gehören, mit denen die Sympathie für eine Kriegspartei ausgedrückt wird. Ebenfalls zählen Straftaten dazu, die sich generell gegen den Ukraine-Krieg richten. Mehr als ein Drittel aller Taten sei bereits in den ersten 13 Kriegswochen registriert worden, hieß es laut BKA. (afp)

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Ostermärsche im Zeichen des Ukraine-Kriegs

  • 09:30 Uhr

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine prägt auch in diesem Jahr die traditionellen Ostermärsche der Friedensbewegung. Im Zentrum vieler Aktionen steht die Forderung, dass sich die Bundesregierung stärker für Friedensverhandlungen einsetzen müsse.

"Jeder weitere Tag des Krieges bedeutet mehr Tote und Verletzte. Die Bundesregierung muss endlich aktiv werden und alles in ihrer Macht stehende tun, damit es zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen kommt, um den Krieg in der Ukraine zu beenden", sagte Kristian Golla vom Netzwerk Friedenskooperative vorab laut Mitteilung. Getragen werden die Ostermärsche von regionalen Friedensgruppen, Gewerkschaften und Parteien wie der Linken.

Mehr als 120 Aktionen sind nach Angaben der Friedenskooperative von Gründonnerstag bis Ostermontag geplant. Die Kooperative verweist in ihrem Aufruf außerdem auf die Gefahr durch Atomwaffen. Sie fordert ein Ende der Aufrüstung und den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag.

Doch es herrscht auch Unstimmigkeit in den Reihen der Bewegung. "Die Polarisierung in der Gesellschaft mit Blick auf den Ukraine-Krieg und Waffenlieferungen spiegelt sich auch bei den Friedensgruppen", sagte Golla und nannte das Problem der "Trittbrettfahrer": So planten sogenannte Corona-Leugner Veranstaltungen und versuchten, von der Friedensbewegung zu profitieren. "Der Ostermarsch ist klassisch Friedensbewegung", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)

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Mit Material von dpa, Reuters und AFP

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