• 18:41 Uhr: ➤ Moskau will Südukrainer im Schnellverfahren zu russischen Staatsbürgern machen
  • 17:39 Uhr: Wladimir Klitschko an Scholz: Das wünschen sich alle Ukrainer und Ukrainerinnen
  • 15:20 Uhr: "Skandalöse Unfähigkeit": Union rügt Ausbleiben von Waffenlieferungen
  • 12:21 Uhr: US-Milliardär Soros: "Russische Invasion könnte Beginn des Dritten Weltkriegs gewesen sein"
  • 09:51 Uhr: Selenskyj: "Ukraine kämpft, bis sie ihr gesamtes Territorium zurück hat"
  • 06:45 Uhr: Rund 20.000 Kriegsverbrechen in der Ukraine angezeigt
  • 06:05 Uhr: US-Milliardär Soros warnt im Ukraine-Krieg vor Ende der "Zivilisation"

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Moskau will Südukrainer im Schnellverfahren zu russischen Staatsbürgern machen

Russland will die Bewohner der Regionen Saporischschja und Cherson in der Südukraine in einem vereinfachten Verfahren mit russischen Pässen ausstatten. Russlands Staatschef Wladimir Putin unterzeichnete einen entsprechenden Erlass am Mittwoch. Um einen Pass zu bekommen, müssen die Bewerber nicht in Russland gelebt haben, keine ausreichenden finanziellen Mittel nachweisen oder einen russischen Sprachtest bestehen. Kiew warf Moskau "kriminelles" Verhalten vor.

Ein ähnlicher Präsidialerlass gilt seit 2019 auch für die Bewohner der Separatistengebiete Luhansk und Donezk in der Ostukraine. Hunderttausende Einwohner dieser Regionen haben bereits russische Pässe erhalten.

Die in den seit Kurzem russisch kontrollierten Regionen Saporischschja und Cherson neu ernannten pro-russischen Behördenvertreter hatten bereits zuvor den Wunsch geäußert, dass die Regionen an Russland angeschlossen werden.

Kiew reagierte umgehend auf das vereinfachte Einbürgerungsverfahren und erklärte, es verstoße gegen internationales Recht. "Die illegale Ausstellung von Pässen ist eine Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine sowie der Normen und Prinzipien des humanitären Völkerrechts", erklärte das ukrainische Außenministerium.

Die Initiative sei ein weiterer Beweis für Moskaus "kriminelle" Kriegsziele, nämlich die Integration von russisch kontrollierten ukrainischen Gebieten "in das rechtliche, politische und wirtschaftliche Gebiet Russlands".

Kämpfe im Donbass - Video zeigt Reporter unter Beschuss

Im Osten der Ukraine toben seit Wochen heftige Gefechte. Die russischen Angreifer versuchen, die Region unter Kontrolle zu bringen. Dabei geriet auch ein Team der Nachrichtenagentur AFP unter Beschuss. "Wer kann diesen Krieg nur stoppen?", fragt der ukrainische Soldat Andrij die Journalisten - während um sie Geschosse einschlagen. (afp)

Die Lage im Überblick:

Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote, wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen mehr als 6,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand: 25. Mai), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Panzer der Klasse Gepard soll die Ukraine aus Deutschland erhalten. Dass die Nato aktiv in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

Am ersten April-Wochenende sorgten Bilder von den Leichen vieler Zivilisten in der Kleinstadt Butscha bei Kiew international für Entsetzen. Die Ukraine spricht von schweren Kriegsverbrechen und Völkermord und macht dafür russische Truppen verantwortlich. Moskau bestreitet trotz zahlreicher Hinweise am Tod der Zivilisten beteiligt gewesen zu sein. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj betonte, die Verhandlungen mit Russland sollen weiter fortgesetzt werden.

Am 18. April begann laut ukrainischer Aussage eine lange vorbereitete Großoffensive Russlands im Osten der Ukraine.

Die weiteren Meldungen vom 25. Mai:

Wladimir Klitschko an Scholz: Das wünschen sich alle Ukrainer und Ukrainerinnen vom Kanzler

  • 17:39 Uhr:

Der ukrainische Ex-Boxweltmeister Wladimir Klitschko hat Bundeskanzler Olaf Scholz aufgefordert, in die ukrainische Hauptstadt zu reisen. "Ich wünsche mir – und jeder Ukrainer und jede Ukrainerin –, dass Olaf Scholz nach Kiew reist und in die Ukraine kommt", sagte Klitschko im Interview mit RTL/ntv am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos.

Scholz solle es mit eigenen Augen sehen, sagte Klitschko weiter. "Man will schon nicht mehr, dass er das sieht, was wir in Butscha, Hostomel und Irpin gesehen haben." Aber er solle sehen, dass ein Krieg in Europa stattfindet – "ein brutaler Krieg". Und so eine Stadt wie Kiew sei davon "auch wahnsinnig stark betroffen".

Auch in Bezug auf die Verzögerungen bei den Waffenlieferungen hat Klitschko eindeutige Worte an die Bundesregierung gerichtet: "Ich wünsche mir, dass aus Worten auch Taten folgen werden. Nach außen wird viel berichtet und gesagt, praktisch sieht man nicht so viel." Es werde versprochen, aber bis es zu Taten komme, dauere es viel zu lange. "Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Menschen in der Ukraine verlieren ihr Leben", warnte der Bruder des Bürgermeisters von Kiew.

Moskau fordert Sanktionsaufhebung zur Lösung von Getreide-Krise

  • 16:44 Uhr:

Russland pocht angesichts der von seinem Krieg gegen die Ukraine verursachten Nahrungsmittel-Krise weiter auf eine Lockerung westlicher Sanktionen - zeigt sich aber gesprächsbereit. Vize-Außenminister Andrej Rudenko forderte am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge eine Aufhebung der Strafmaßnahmen, die gegen Russlands Exportbranche sowie gegen den Finanzsektor verhängt wurden. Zudem müsse die Ukraine alle Häfen entminen, forderte er. Russland sei dann bereit, eine "humanitäre Durchfahrt" zu sichern.

Die internationale Gemeinschaft fordert seit Wochen von Russland, den Export von ukrainischem Getreide zu ermöglichen. Die Ukraine beklagt, dass durch die russische Kriegsmarine ihre Häfen im Schwarzen Meer blockiert sind. Beide Länder gehören zu den größten Weizenexporteuren und spielen eine wichtige Rolle für die Ernährungssicherheit in der Welt.

Drei Monate nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen das Nachbarland sagte Rudenko zudem: "Wir sind immer bereit zum Dialog mit allen, die nach Frieden und nach einer friedlichen Lösung aller Probleme streben." Er wies den Vorwurf zurück, Russland klaue ukrainisches Getreide: "Wir stehlen niemandem etwas."

Russland hatte am Mittwoch zugleich das Ende der Minenräumung im Hafen von Mariupol verkündet. Der Hafen der inzwischen von Russland kontrollierten Stadt könne damit wieder seine Arbeit aufnehmen. Für die internationalen Schiffe, die dort seit Beginn der Kampfhandlungen festlagen, werde am Mittwoch ein Korridor für die sichere Ausfahrt organisiert, hatte das Verteidigungsministerium mitgeteilt. (dpa)

Luftwaffenmaschine mit ukrainischen Verletzten in Berlin gelandet

  • 16:26 Uhr:

Eine Bundeswehrmaschine mit Verletzten aus der Ukraine ist am Mittwochnachmittag auf dem Hauptstadtflughafen BER im brandenburgischen Schönefeld gelandet. Das bestätigte ein Sprecher der Luftwaffe der Deutschen Presse-Agentur. Der Airbus A310, der bei der Flugbereitschaft in Köln-Bonn stationiert sei, sei am Mittwoch von Köln aus nach Rzeszów in Polen gestartet. Dort seien die Verletzten an Bord genommen und nach Schönefeld transportiert worden. "Sie werden nun auf Kliniken in Berlin und Brandenburg verteilt", sagte der Sprecher. Zuvor hatte die Zeitung "B.Z." (online) über den Flug berichtet.

Der Airbus A310 MedEvac fliege noch am Mittwoch zurück nach Köln. Die Abkürzung steht für Mecial Evacuation, also den Transport von Patienten aus unsicheren Regionen. Es sei der inzwischen siebte Einsatz dieser Art gewesen, sagte der Luftwaffensprecher. Wie die "B.Z." berichtete, sollen rund zwei Dutzend ukrainische Verletzte in der MedEvac-Maschine gewesen sein, darunter auch ein Intensivpatient. Der Luftwaffensprecher sagte, über die Zahlen habe er keine Kenntnis. (dpa)

Moskau verteilt russische Pässe in besetzten ukrainischen Regionen

  • 15:57 Uhr:

Russland will seinen Einfluss in der Ukraine nach dem Einmarsch seiner Truppen nun auch mit der Vergabe von Pässen an die Menschen in dem besetzten Gebiet Cherson und im Gebiet Saporischschja festigen. Kremlchef Wladimir Putin unterschrieb dazu am Mittwoch ein Dekret, um den Erhalt der russischen Staatsbürgerschaft für die Einwohner der ukrainischen Gebiete zu erleichtern. 2019 hatte Putin bereits für die abtrünnigen ukrainischen Gebiete Donezk und Luhansk den vereinfachten Erhalt der russischen Staatsbürgerschaft angewiesen. Hunderttausende Menschen nutzten das Angebot. (dpa)

"Skandalöse Unfähigkeit": Union rügt Ausbleiben von Waffenlieferungen

  • 15:20 Uhr:

Unionsfraktionsvize Johann Wadepuhl (CDU) rügt den Kurs der Bundesregierung bei der Lieferung schwerer Waffen an die von Russland angegriffene Ukraine. Der Bundestag habe die Regierung uneingeschränkt zur Lieferung der notwendigen schweren Waffen aufgefordert, sagte er dem Portal "Focus-Online" (Mittwoch). "Das findet nicht statt. Damit verstößt die Bundesregierung gegen einen bindenden Beschluss des Parlaments." Wadepuhl sprach von einem skandalösen Vorgang und fügte an: "Wenn es so weitergeht, gibt es dazu später einen Untersuchungsausschuss."

Wadepuhl bezog sich auf Aussagen der Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Siemtje Möller (SPD). Sie hatte am Sonntag in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" zu Waffenlieferungen gesagt, es sei innerhalb der Nato festgehalten, "dass keine Schützen- oder Kampfpanzer westlichen Modells geliefert werden. Und dazu gibt es auch bisher keine Veränderung der Position aller westlichen Nationen".

Dazu sagte Wadepuhl, bei der Beschlussfassung habe die Bundesregierung nie eine solche Absprache mit der Nato erwähnt. "Entweder liegt das an einer skandalösen Unfähigkeit, die gepaart ist mit Schlamperei und Unwissenheit. Oder aber, und das wäre ein veritabler Skandal, der Deutsche Bundestag und die Öffentlichkeit werden mit immer neuen Pseudobegründungen hinter die Fichte geführt, um eine systematische Verzögerungsstrategie zu tarnen." (dpa)

Russland hebt Altersgrenze für Militärdienst auf

  • 14:12 Uhr:

Russland hat die Altersgrenze für den Militärdienst abgeschafft. Das russische Parlament stimmte am Mittwoch für einen entsprechenden Gesetzesentwurf, wie aus der Website der Duma hervorgeht. Künftig kann demnach jeder Freiwillige, der das gesetzliche Rentenalter noch nicht erreicht hat, der Armee beitreten. Dieses liegt für Männer derzeit bei 61,5 Jahren.

Bislang konnten sich nur russische Bürger zwischen 18 und 40 Jahren bei der Armee verpflichten, für Ausländer galt eine Zeitspanne zwischen 18 und 30 Jahren. (afp)

Ukraine-Krieg: Estland hebt Grenzkontrollen zu Lettland auf

  • 13:46 Uhr:

Estland hat die im März wegen der vielen ukrainischen Kriegsflüchtlingen eingeführten vorübergehenden Grenzkontrollen an seiner Grenze zum benachbarten Lettland eingestellt. Seit Mittwoch fließt der Grenzverkehr zwischen den beiden baltischen EU- und Nato-Ländern wieder ungestört. Weiter soll es aber stichprobenartige Kontrollen in Nähe der Binnengrenze geben, wie die Polizei- und Grenzschutzbehörde in Tallinn mitteilte. Der Entscheidung ging ein entsprechender Beschluss der estnischen Regierung voraus.

Estland kontrollierte seit mehr als zwei Monaten seine Grenze zu Lettland, nachdem sich zahlreiche Flüchtlinge nach Russlands Invasion in die Ukraine auf den Weg ins Baltikum gemacht hatten. Zu Spitzenzeiten passierten nach Behördenangaben täglich um die 2.000 Flüchtlinge die Grenze zwischen den beiden Baltenstaaten. Inzwischen sei die Zahl auf etwa 100 gesunken. Die meisten Flüchtlinge kommen nun aus dem benachbarten Russland nach Estland, heiß es weiter. (dpa)

Litauen liefert gepanzerte Fahrzeuge an die Ukraine

  • 12:38 Uhr:

Die Ukraine wird aus Litauen gepanzerte Fahrzeuge als Militärhilfe für den Krieg gegen Russland erhalten. Das baltische EU- und Nato-Land werde Kiew 20 gepanzerte Mannschaftstransporter vom Typ M113, zehn Militärlastwagen und zehn Minenräum-Geländefahrzeuge übergeben, teilte das litauische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Der Wert der Ausrüstung betrage etwa 15,5 Millionen Euro.

Litauen hat nach eigenen Angaben der Ukraine seit dem russischen Angriff militärische Hilfe im Wert von geschätzten rund 100 Millionen Euro geleistet. Unter den gelieferten Waffen waren etwa Stinger-Flugabwehrraketen, Panzerabwehr- und Flugabwehrwaffen und Mörser. (dpa)

US-Milliardär Soros: "Russische Invasion könnte Beginn des Dritten Weltkriegs gewesen sein"

  • 12:21 Uhr:

Der US-Milliardär George Soros hat vor einem Ende der "Zivilisation" wegen des Ukraine-Kriegs gewarnt. Die russische "Invasion könnte der Beginn des Dritten Weltkriegs gewesen sein, und unsere Zivilisation wird ihn vielleicht nicht überleben", sagte Soros am Dienstag auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz. "Wir müssen alle unsere Ressourcen mobilisieren, um den Krieg zu einem frühen Ende zu bringen."

Der "beste und vielleicht einzige Weg, unsere Zivilisation zu bewahren, besteht darin, Putin so schnell wie möglich zu besiegen", sagte er weiter. Er lobte die Unterstützung der USA und Europas für die Ukraine. Gleichzeitig ging er hart mit Deutschland ins Gericht.

Die europäische Abhängigkeit von russischen Energielieferungen sei "größtenteils auf die merkantilistische Politik der früheren Bundeskanzlerin Angela Merkel zurückzuführen", sagte er. "Ich glaube, dass Putin Europa sehr geschickt erpresst hat, indem er damit drohte, den Gashahn zuzudrehen", fügte Soros hinzu.

In Wirklichkeit sei die Drohung des russischen Präsideten jedoch "viel weniger überzeugend, als er vorgibt". Putin befinde sich "tatsächlich in einer Krise und hat es irgendwie geschafft, Europa in Angst und Schrecken zu versetzen". Putin habe im vergangenen Jahr Gas eingelagert, anstatt es nach Europa zu exportieren. Die anschließende Verteuerung habe Russland "eine Menge Geld" eingebracht. (afp)

Russland meldet Bombardierung von ukrainischem Motorenhersteller

  • 10:53 Uhr:

Die russischen Streitkräfte haben nach eigenen Angaben bei den schweren Luftangriffen in der Nacht auch ein ukrainisches Motorenwerk und mehrere Bahnhöfe attackiert. "Mit luft- und seegestützten Hochpräzisionsraketen wurden die Produktionshallen der Fabrik Motor Sitsch zerstört, die Flugmotoren für die ukrainischen Streitkräfte baut, darunter auch für unbemannte Drohnen", sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch.

Seinen Angaben zufolge wurde auch der Bahnhof der städtischen Siedlung Pokrowske im Gebiet Dnipropetrowsk von Raketen getroffen. Ziel hier sei ein Truppentransport von Reservisten gewesen, die auf dem Weg in die Donbass-Region waren.

In Frontnähe seien mehrere Gefechtsstände und Fernmeldestellen im Raum Bachmut und ein Logistikzentrum im Raum Soledar attackiert worden, sagte Konaschenkow. Luftwaffe und Heeresflieger hätten derweil mehr als 300 ukrainische Soldaten getötet und 46 Militärfahrzeuge außer Gefecht gesetzt. Unabhängig konnten diese Angaben nicht überprüft werden. (dpa)

Selenskyj: "Ukraine kämpft, bis sie ihr gesamtes Territorium zurück hat"

  • 09:51 Uhr:

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will als Gegenleistung für einen Frieden kein ukrainisches Territorium aufgeben. "Die Ukraine kämpft, bis sie ihr gesamtes Territorium zurück hat", sagte Selenskyj am Mittwoch bei einer Veranstaltung der Victor-Pinchuk-Stiftung in Davos. Er war digital zu der Diskussion am Rande der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums zugeschaltet.

Selenskyj sagte auch, er sei bereit zu Gesprächen, wenn sich Russland in die Gebiete zurückziehe, in denen es vor Kriegsbeginn im Februar war. Er werde aber nur mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin selbst sprechen. "Ich kann nur mit dem Präsidenten direkt sprechen, keine Mittelspersonen, keine Vermittler", sagte Selenskyj. Dafür müsse Putin seine Blase verlassen. Derzeit verhandle Russland nicht ernsthaft. (dpa)

Ukrainischer Außenminister fordert kompletten Handels-Stopp mit Russland

  • 09:18 Uhr:

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba rief zu einem kompletten Stopp des westlichen Handels mit Russland auf. Die Sanktionen müssten auf ein nächstes Level gebracht werden. "Die Welt sollte aufhören, russische Waren und Dienstleistungen zu kaufen und mit Russland zu handeln", sagte er. Andernfalls werde das Geld helfen, "die russische Maschinerie der Kriegsverbrechen" aufrechtzuerhalten. Der Westen müsse akzeptieren, dass das ultimative Ziel ein Sieg der Ukraine sein müsse. (dpa)

US-Klimagesandter warnt vor nachlassenden Klima-Bemühungen wegen Ukraine-Kriegs

  • 08:39 Uhr:

Der US-Sondergesandte für Klimafragen, John Kerry, hat davor gewarnt, die durch den Ukraine-Krieg ausgelöste Energiekrise als Vorwand für nachlassende Klimaschutz-Bemühungen zu nutzen. Infolge des russischen Angriffskriegs dürfe es nicht zu einem Ausbau der Infrastruktur für fossile Brennstoffe kommen, sagte Kerry auf dem Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos am Dienstag. "Niemand sollte glauben, dass die Krise in der Ukraine ein guter Vorwand ist, um plötzlich die alte Infrastruktur auszubauen."

Russland zählt zu den weltweit größten Produzenten von Erdöl, Erdgas und Kohle. Infolge des Kriegs in der Ukraine stiegen die Energiepreise stark an. Die EU will die russischen Gas-Importe in diesem Jahr um zwei Drittel kürzen. Zudem diskutieren die Mitgliedstaaten derzeit über ein Ölembargo.

Kerry erklärte später auf einer Podiumsdiskussion, Europa müsse zwar Alternativen zu den russischen Gaslieferungen finden. Dies könne jedoch auch ohne massive neue Infrastruktur geschehen, etwa durch erneuerbare Energien und Schiefergas. "Wir können die Krise in der Ukraine und die Energiekrise in Europa bewältigen und uns gleichzeitig mit der Klimakrise auseinandersetzen", sagte er. (afp)

Oligarchen-Vermögen im Wert von 10 Milliarden Euro in EU eingefroren

  • 07:29 Uhr:

Russische Oligarchen haben im Laufe des Ukraine-Kriegs Zugriff auf Luxusjachten, Immobilien und andere Vermögen im Wert von knapp 10 Milliarden Euro verloren. Dies geht nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Zahlen der EU-Kommission hervor. Am 8. April lag der Wert noch bei 6,7 Milliarden Euro.

Die EU-Kommission will an diesem Mittwoch einen Gesetzesvorschlag vorlegen, der es ermöglichen soll, eingefrorenes russisches Geld zu beschlagnahmen. Dieses Geld könnte dann für den Wiederaufbau der Ukraine genutzt werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte am Dienstag: "Wir sollten dafür jeden Stein umdrehen - wenn möglich auch russische Vermögenswerte, die wir eingefroren haben."

Die EU hat seit Beginn des Ukraine-Kriegs etliche russische Oligarchen auf die Sanktionsliste gesetzt, weil ihnen vorgeworfen wird, den Krieg zu unterstützen. Anfang März wurde dann eine EU-Sondereinheit eingerichtet, die für eine bessere Zusammenarbeit der EU-Länder sorgen und das Vermögen der Oligarchen aufspüren soll.

Einen guten Monat später wurde erstmals Bilanz gezogen: Die EU-Staaten hatten bis dahin Vermögenswerte von 29,5 Milliarden Euro eingefroren - 6,7 Milliarden Euro kamen aus dem Vermögen von Oligarchen. Hinzu kamen eingefrorene Vermögenswerte der russischen Zentralbank. (dpa)

Innenminister der Ukraine: 20.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen

  • 06:45 Uhr:

In den drei Monaten des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine sind nach Kiewer Angaben etwa 20.000 mutmaßliche Kriegsverbrechen angezeigt worden. Allein 13.500 solcher Taten hätten die Ermittler der Polizei registriert, sagte Innenminister Denys Monastyrskyj am Dienstag im ukrainischen Fernsehen.

"Wir arbeiten mit ausländischen Staatsanwälten, gemeinsamen Ermittlungsteams und Experten zusammen, aber die meiste Arbeit wird von ukrainischen Strafverfolgungsbeamten geleistet." Ihr Beweismaterial solle später an internationale Gremien übermittelt werden, um mutmaßliche russische Kriegsverbrecher vor Gericht zu bringen, sagte der Minister.

In einem ersten Prozess hat die ukrainische Justiz einen jungen russischen Soldaten als Kriegsverbrecher zu lebenslanger Haft verurteilt. Er hatte im Gebiet Sumy einen Zivilisten erschossen. Ukrainische Behörden schließen einen Austausch des Gefangenen nicht aus. (dpa)

Ukraine: Raketen auf Saporischschja, Truppenkonzentration im Donbass

  • 06:36 Uhr:

Am frühen Mittwochmorgen ist die Großstadt Saporischschja im Osten der Ukraine nach Behördenangaben von mehreren Raketen getroffen worden. "Heute, am 25. Mai um 05:13 Uhr haben die russischen Streitkräfte vier ballistische Raketen auf Saporischschja abgefeuert", teilte die Gebietsverwaltung auf ihrem Telegram-Kanal mit. Eine der Raketen sei von der Luftabwehr abgefangen worden. Die Rettungskräfte seien vor Ort, um sich ein Bild von der Lage, den Schäden und möglichen Opfern des Angriffs zu machen.

Derweil berichten die Militärexperten des US-Kriegsforschungsinstituts Institute for the Study of War (ISW) in ihrer jüngsten Ukraine-Analyse, dass das russische Militär im schwer umkämpften Gebiet Luhansk Kräfte aus verschiedenen Richtungen zusammenziehe. Die für eine Offensive nötigen Reserven würden aus den Gebieten um Charkiw, Isjum, Donezk und Saporischschja abgezogen. In der letzten Woche seien den russischen Truppen im Gebiet Luhansk mehr Geländegewinne als im gesamten Mai zuvor gelungen, erklärten die Analysten.

In der Region kontrollieren die russischen Truppen und die mit ihnen verbündeten prorussischen Separatisten inzwischen 90 Prozent des Territoriums. Das ukrainische Militär hält den Ballungsraum zwischen den Städten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk - beide Städte waren vor dem Krieg Großstädte. Absicht Moskaus sei es wohl, gleichzeitig mehrere kleine ukrainische Verbände in dem Raum einzukesseln, heißt es in der ISW-Analyse. Ein "großer Druchbruch" sei den Russen allerdings bislang trotz der Fortschritte noch nicht gelungen. (dpa)

Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 24. Mai finden Sie hier

Mit Material von dpa und AFP
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