In Saporischschja schlagen erneut Raketen ein. In der südostukrainischen Stadt wird ein Wohnhaus getroffen. Zwei Menschen werden getötet, mehrere verletzt. Einige könnten auch noch unter den Trümmern gefangen sein.

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Bei russischem Raketenbeschuss in der Stadt Saporischschja im Südosten der Ukraine sind nach örtlichen Behördenangaben mindestens zwei Menschen getötet worden. Bei dem Einschlag einer Rakete in einem fünfgeschossigen Wohnhaus seien auch Menschen verletzt worden, hieß es.

Zwischen 01:33 und 01:48 Uhr (Ortszeit, 00:33 und 00:48 Uhr MESZ) seien sechs Raketen auf Saporischschja abgefeuert worden, teilte Regionalgouverneur Juri Malaschko im Onlinedienst Telegram mit. Angaben zum Raketentyp lagen zunächst nicht vor.

"Zwei Menschen wurden durch den Einschlag getötet und drei wurden verletzt", teilte die Polizei mit. Eine der Raketen habe ein Gebäude getroffen. Den Rettungsdiensten zufolge handelte es sich um ein Wohngebäude, von dem die Etagen drei bis fünf getroffen wurden. Sie veröffentlichten Fotos von einem zerstörten Gebäude mit einer teilweise eingestürzten Fassade.

Selenskyj wirft Russland vor, Krieg gegen die Zivilbevölkerung zu führen

Acht Wohnungen seien zerstört worden, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Mittwoch im Portal X (vormals Twitter) mit.

Es könnten noch Bewohner unter den Trümmern liegen. Rettungskräfte seien im Einsatz. Behörden zufolge wurde am Morgen ein Mann lebend aus den Trümmern gezogen.

Selenskyj warf Russland Terror und Krieg gegen die Zivilbevölkerung vor. "Wir tun alles Mögliche, um den Terrorstaat zur Rechenschaft zu ziehen. Russischer Terror muss besiegt werden", schrieb Selenskyj. Die Stadt Saporischschja ist unter ukrainischer Kontrolle, weite Teile des gleichnamigen Gebiets sind von Russland besetzt.

Russland überzieht die Ukraine seit Beginn seines Angriffskrieges am 24. Februar 2022 immer wieder mit Raketen- und Drohnenattacken sowie massivem Artilleriefeuer. Das angegriffene Land wehrt sich mit westlicher Militärhilfe gegen die beispiellose Invasion, bei der immer wieder auch zivile Infrastruktur getroffen wird.

In der Region Saporischschja befindet sich das größte europäische Atomkraftwerk. Das rund 50 Kilometer von der Stadt Saporischschja entfernte AKW wird von russischen Truppen besetzt gehalten.

Das Moskauer Verteidigungsministerium teilte am Mittwochmorgen mit, dass die russische Flugabwehr insgesamt 28 Drohnen abgefangen und vernichtet habe. Demnach wurden von ukrainischer Seite die russischen Grenzregionen Belgorod und Kursk sowie Teile des Schwarzen Meeres ins Visier genommen. Die Angaben waren von unabhängiger Seite nicht überprüfbar. (dpa/AFP/ank)

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