Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wirft Russland vor, den Krieg in die Länge zu ziehen und den Vorschlag für einen bedingungslosen Waffenstillstand zu ignorieren. Während Vertreter der Ukraine und der USA in Riad über mögliche Friedenslösungen verhandeln, betont Selenskyj die Notwendigkeit, Druck auf Moskau auszuüben, um eine echte Diplomatie zu ermöglichen.

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Mit Blick auf die neueste Runde von Gesprächen über mögliche Wege zu einem Frieden unter US-Vermittlung hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj Moskau vorgeworfen, den Krieg in die Länge zu ziehen. Russland habe den Krieg herbeigeführt und setze ihn fort, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. "Seit dem 11. März gibt es einen Vorschlag für einen bedingungslosen Waffenstillstand, und die Angriffe hätten schon längst aufgehört, aber es ist Russland, das dies alles fortsetzt."

Kiew und Washington nehmen Gespräche in Riad auf

Selenskyj verwies dabei auf Serien russischer Drohnenangriffe in den vergangenen Tagen. "Wenn kein Druck auf Russland ausgeübt wird, werden sie weiterhin echte Diplomatie in Moskau verachten und weiterhin Leben vernichten", warf er der russischen Führung vor.

Zuvor waren in der saudischen Hauptstadt Riad Vertreter der ukrainischen Delegation mit US-amerikanischen Unterhändlern zusammengekommen. Bei den Verhandlungen treffen die amerikanischen Unterhändler am Montag mit der russischen Delegation zusammen, um anschließend in einer Form von Pendeldiplomatie mögliche Wege zu einer Friedenslösung auszuloten.

Selenskyj: "Wer auch immer diesen Krieg verursacht hat, muss ihn beenden"

Nach ukrainischer Darstellung geht es in Riad zunächst um technische Fragen. Es stünden Vorschläge zum Schutz von Energieanlagen und kritischer Infrastruktur auf der Tagesordnung, sagte der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umjerow. "Heute arbeiten wir uns durch eine Reihe komplexer technischer Fragen - unserer Delegation gehören sowohl Energieexperten als auch militärische Vertreter der Marine- und Luftstreitkräfte an."

"Die Arbeit der Delegationen geht weiter", sagte Selenskyj. "Aber ganz gleich, worüber wir mit unseren Partnern sprechen, wir müssen (Kremlchef Wladimir) Putin dazu drängen, tatsächlich einen Stopp der Angriffe anzuordnen: Wer auch immer diesen Krieg verursacht hat, muss ihn beenden." (dpa/bearbeitet von br)