• Nach russischen Luftangriffen sind in der Ukraine laut Präsident Selenskyj rund zehn Millionen Menschen ohne Strom.
  • Das betreffe vor allem die Regionen Charkiw, Schytomyr, Kiew und Lwiw.
  • Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen.

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

Nach dem massiven russischen Raketenangriff auf das Energiesystem der Ukraine sind nach Angaben von Präsident Wolodymyr Selenskyj etwa zehn Millionen Menschen zeitweise ohne Strom gewesen. Das betreffe vor allem die Regionen Charkiw, Schytomyr, Kiew und Lwiw, sagte Selenskyj am Dienstag in seiner abendlichen Videoansprache.

In Lwiw und anderen Städten sei die Fernwärme abgeschaltet worden. "Im ganzen Land gibt es Probleme mit der Kommunikation und dem Internet." Später ergänzte der Präsident, dass etwa acht Millionen Menschen mittlerweile wieder mit Strom versorgt seien.

Infolge der Angriffe auf das Stromnetz seien an zwei ukrainischen Kernkraftwerken Reaktorblöcke automatisch abgeschaltet worden, sagte Selenskyj ohne weitere Einzelheiten zu nennen.

  • Lesen Sie auch: G20-Abschlusspapier verurteilt Krieg in der Ukraine - Lawrow akzeptiert trotzdem

Er deutete den schweren Angriff als Russlands Antwort darauf, dass sich beim G20-Gipfel auch Länder wie Indonesien, China und Indien gegen den Krieg ausgesprochen hätten. "Russland sagt der Welt, dass es weitermachen will", sagte Selenskyj. Darauf müsse die Welt reagieren, forderte er.

Russische Raketenangriffe schädigen auch Nachbarländer der Ukraine

Die russischen Raketenangriffe schädigten auch Nachbarländer der Ukraine, sagte der Staatschef. Dabei nannte er die Republik Moldau, wo wegen des Beschusses am Dienstag ebenfalls der Strom ausgefallen war. Er erwähnte auch Polen, wo am Dienstag ebenfalls fehlgeleitete Raketen eingeschlagen sein sollen.

"Wie oft hat die Ukraine schon gesagt, dass der terroristische Staat sich nicht auf unser Land beschränken wird?", sagte Selenskyj. "Je länger Russland sich straffrei fühlt, desto größer wird die Bedrohung für alle, die russische Raketen erreichen können."

Zuletzt hatten die russischen Streitkräfte wiederholt die Energie-Infrastruktur der Ukraine angegriffen. Die erneuten Angriffe am Dienstag seien offenbar eine Reaktion auf die Rede des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj beim G20-Gipfel, erklärte Präsidentenberater Andrij Jermak. In der Rede hatte Selenskyj die Staats- und Regierungschefs der G20-Länder aufgefordert, Moskau zur Beendigung seines Angriffskrieges zu drängen. (afp/jst/dpa/lh)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.