Iwan Popow war an der Besetzung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol beteiligt - und kritisierte Moskaus Kriegsführung. Jetzt verurteilte ihn ein Gericht wegen eines ganz anderen Vorwurfs.

Popow war am Angriffskrieg gegen Ukraine beteiligt
Popow diente bis zum Sommer 2023 als Kommandeur der russischen 58. Armee und damit auch in Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Einheit war maßgeblich an der Besetzung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol beteiligt. Nach hohen Verlusten kritisierte Popow die Kriegsführung Moskaus und forderte unter anderem eine Rotation der Kampfeinheiten, um Verluste auszugleichen. Er wurde entlassen. Den Krieg selbst stellte er nicht infrage.
Der Prozess drehte sich um den Vorwurf, Popow sei an einem Diebstahl von Metallteilen für die Front in der Region Saporischschja beteiligt gewesen. Durch den Diebstahl sei ein Schaden von etwa 115 Millionen Rubel (gut 1,2 Millionen Euro) entstanden. Auch ein Geschäftsmann und ein weiterer Offizier sollen daran beteiligt gewesen sein. (dpa/bearbeitet von phs)