Nach den verheerenden Attacken vom Freitag setzt Russland seine Angriffe gegen die Ukraine fort. Derweil gerät auch eine russische Grenzregion unter schweren Beschuss. Die News im Überblick.

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Russland hat die Ukraine am Wochenende erneut mit Raketen und Drohnen beschossen. Infolge mehrerer Raketenangriffe sollen etwa in der ostukrainischen Stadt Charkiw mindestens 26 Menschen verletzt worden sein. Im russischen Belgorod stieg unterdessen die Zahl der Toten Behördenangaben zufolge auf 21.

Die Behörden der Grenzregion hatten am Samstag einen größeren ukrainischen Raketenangriff auf das Zentrum der Gebietshauptstadt gemeldet. Dieser erfolgte kurz nachdem Russland seinerseits die Ukraine in der Nacht zum Freitag mit den schwersten Bombardierungen seit Kriegsbeginn überzogen hatte.

Russland führt seit mehr als 22 Monaten einen brutalen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland.

Angriffe auf Charkiw: Mehrere Menschen im Krankenhaus

In Charkiw sei unter anderem ein Wohnhaus im Stadtzentrum getroffen worden, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Mehrere Menschen wurden in Krankenhäuser gebracht. Unter den Opfern sollen zwei Minderjährige und ein britischer Journalist sein. Für solche Angriffe werde Russland später zur Verantwortung gezogen werden, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Die ukrainische Luftwaffe teilte darüber hinaus mit, dass die russische Armee erneut Kampfdrohnen gestartet habe. Unter anderem in der Region Kiew war in der Nacht die Luftverteidigung aktiv.

Belgorod meldet Tote durch größeren Angriff

Die Behörden der russischen Grenzregion Belgorod meldeten am Samstagnachmittag einen größeren ukrainischen Angriff auf das Zentrum der gleichnamigen Gebietshauptstadt. Bis zum späten Abend stieg die Zahl der Toten laut Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf 21 an. Unter ihnen sollen drei Kinder sein. Weitere 110 Menschen wurden demnach verletzt. Unabhängig ließen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen. Massenveranstaltungen zu Neujahr wurden wegen des Angriffs abgesagt.

Aus Kiew gab es erst einmal keine offizielle Reaktion. Die Zeitung "Ukrajinska Prawda" schrieb lediglich unter Berufung auf eine anonyme ukrainische Geheimdienstquelle, dass die ukrainische Armee auf militärische Objekte der Russen gezielt habe. Zivilisten seien aufgrund "unprofessioneller Aktionen der russischen Luftverteidigung sowie bewusster und geplanter Provokationen" zu Schaden gekommen.

Zwischenzeitlich waren die Menschen in Belgorod dazu aufgerufen worden, sich in Schutzkellern zu verstecken. Zugleich gab es Beschwerden von Anwohnern, dass mehrere Luftschutzräume offenbar abgesperrt und somit nicht zugänglich waren. Medienberichten zufolge handelte es sich um den schwersten Beschuss von Belgorod, seit Russland vor knapp zwei Jahren die Ukraine überfallen hat.

Belgorod liegt in der Grenzregion und ist deshalb immer wieder von den Kampfhandlungen betroffen. Schäden und Opferzahlen stehen dabei allerdings in der Regel in keinem Verhältnis zu denen in der von Russland angegriffenen Ukraine.

Nach russischem Großangriff: Zahl der Toten in Ukraine steigt

In der Ukraine stieg derweil die Zahl der Toten nach dem russischen Großangriff in der Nacht zum Freitag weiter an. Bislang seien 39 Tote registriert, schrieb Selenskyj am Nachmittag auf Telegram. Insgesamt seien fast 120 Städte und Dörfer von der Angriffswelle beschädigt worden. Der Staatschef wiederholte diese Zahlen in seiner Abendansprache.

Russland hatte das Nachbarland in nur einer Nacht mit knapp 160 Raketen, Marschflugkörpern und Drohnen verschiedener Typen beschossen. Der Angriff kurz vor dem Neujahrsfest war der schwerste seit Kriegsbeginn.

Was am Sonntag wichtig wird

In der Ukraine halten die Aufräumarbeiten nach den verheerenden russischen Angriffen vom vergangenen Freitag auch am Silvestertag an. In der russischen Grenzregion Belgorod wiederum wurden die Feierlichkeiten nach dem Beschuss vom Samstag vielerorts abgesagt. (dpa/pak)

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