Russland sieht in den Ergebnissen des Nato-Gipfels in Vilnius seine Sicherheit bedroht und will deshalb das "Verteidigungssystem weiter stärken".

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Das russische Außenministerium hat nach dem Nato-Gipfel in Vilnius der westlichen Militärallianz die Rückkehr "zu Schemen des Kalten Kriegs" vorgeworfen. Dem Westen gehe es um den Schutz ihrer "Milliarde vor dem Rest der Menschheit" auf der Grundlage der willkürlichen Teilung der Welt in Demokratien und Autokratien, wie es in einer Pressemitteilung des Ministeriums von Mittwochabend hieß. Der Westen versuche, seine globale Hegemonie zu schützen und habe sich Russland als Hauptziel seiner aggressiven Politik auserkoren, so die Kritik.

"Alles verdrehend wird Moskau der Unterminierung der globalen Energie- und Lebensmittelsicherheit beschuldigt." Von der strategischen Niederlage Russlands träumend baue die Nato an den russischen Grenzen offensive Waffensysteme auf und führe Manöver zum Einstudieren von Angriffen durch. Die Ukraine solle dabei als Rammbock dienen, werde deswegen mit leeren Versprechungen und Waffen gefüttert, sei für den Westen jedoch nichts weiter als "Verbrauchsmaterial", behauptete das russische Außenministerium.

Russland will Verteidigung als Reaktion auf den Nato-Gipfel stärken

Russland werde die Ergebnisse des Nato-Gipfels genau studieren und angesichts der erkannten Bedrohungen für die Sicherheit und Interessen des Landes reagieren. "Wir werden zusätzlich zu den beschlossenen Maßnahmen unsere militärische Organisation und das Verteidigungssystem unseres Landes weiter stärken", heißt es.

Russland hat auch unter dem Vorwand, zur eigenen Sicherheit einen Nato-Beitritt der Ukraine verhindern zu müssen, vor mehr als 16 Monaten seinen Angriffskrieg gegen das Nachbarland begonnen, hält bis heute etwa ein Fünftel der Ukraine besetzt und beschießt täglich ukrainische Städte und Dörfer. Durch den von Kremlchef Wladimir Putin befohlenen Krieg sind Tausende ukrainische Zivilisten ums Leben gekommen, Millionen auf der Flucht. Die Nato unterstützt die Ukraine bei ihrer Verteidigung gegen die russische Aggression mit Waffen und Ausrüstung. (mt/dpa)

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