Nachdem Donald Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als Diktator bezeichnet hatte, will Elon Musk nun die "X"-Funktion "Community-Notes" auf Missbrauch durch Regierungen und Medien prüfen.
Nach den Verbalattacken von
Mit Blick auf den jüngsten Schlagabtausch zwischen Selenskyj und Trump fügte
Mit "Community-Notes" kann Desinformation identifiziert werden
Mit der Funktion "Community-Notes" können Nutzer Beiträge überprüfen, die möglicherweise Desinformationen enthalten, und einordnenden Kontext hinzufügen. Musk hatte diese Funktion 2022 bei der Übernahme des damals noch unter Twitter bekannten Onlinedienstes eingeführt.
Damit setzt X bislang bei der Überprüfung von Fakten auf die Nutzer und deren Anmerkungen zu den veröffentlichten Inhalten. Das System der "kollektiven Anmerkungen" stelle eine Methode bereit, "mit der Leute auf X gemeinsam hilfreiche Anmerkungen für möglicherweise irreführende Posts verfassen", heißt es in der Anleitung des Onlinedienstes.
57 Prozent Zustimmung für den ukrainischen Präsidenten Selenskyj
Am Dienstag hatte Trump behauptet, Selenskyj habe in der ukrainischen Bevölkerung eine Zustimmungsrate von nur vier Prozent. Eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage attestierte Selenskyj allerdings 57 Prozent Zustimmung.
Am Mittwoch bezeichnete Trump Selenskyj dann als "Diktator ohne Wahlen". Selenskyjs Amtszeit war im Mai 2024 offiziell zu Ende gegangen, wegen des Kriegsrechts dürfen in der Ukraine derzeit aber keine Wahlen abgehalten werden.
Trump = "Verräter des Jahres"
Selenskyj bekam derweil nicht nur Rückendeckung von den Verbündeten der Ukraine, sondern auch von ukrainischen Internetnutzern. Bei X wurde beispielsweise ein gefälschtes Titelbild des US-Magazins "Time" verbreitet. Darauf wird Trump als "Verräter des Jahres" gezeigt.
"Putin hat diesen Krieg begonnen. Putin hat Kriegsverbrechen begangen. Putin ist der Diktator, der seine Gegner ermordet hat."
Selbst einige wenige als gemäßigt geltende Republikaner sprangen Selenskyj zur Seite. "
Die Ukraine kämpft seit Februar 2022 mit finanzieller und militärischer Unterstützung europäischer Staaten und der ehemaligen US-Regierung von Joe Biden gegen eine russische Invasion. In einem abrupten Politikwechsel seit seinem Amtsantritt hat Trump Gespräche mit Moskau über eine Beendigung der Kämpfe aufgenommen, Europa und die Ukraine dabei jedoch zunächst ausgeschlossen. (afp/bearbeitet von nap)
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