Auf der Suche nach den Nord-Stream-Tätern haben Ermittler in Frankfurt die Wohnung einer Frau durchsucht. Sie soll die ehemalige Lebensgefährtin eines tatverdächtigen Ukrainers sein.

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Im Zuge der Ermittlungen zum Anschlag auf die Nord-Stream-Erdgaspipelines im vergangenen September haben Ermittler in Deutschland einem Medienbericht zufolge eine Wohnung durchsucht.

Wie WDR, NDR und "Süddeutsche Zeitung" am Donnerstag unter Berufung auf den Generalbundesanwalt berichteten, identifizierte das Bundeskriminalamt (BKA) eine Frau als Zeugin, ihre Wohnung sei Ende Mai durchsucht worden. Dem Bericht zufolge soll sie die ehemalige Lebensgefährtin eines Ukrainers sein, dem eine Beteiligung an dem Anschlag vorgeworfen werde.

DNA eines offenbar gemeinsamen Kindes genommen

Ermittler beschlagnahmten NDR, WDR und SZ zufolge (Bezahlinhalt) das Handy der Frau und nahmen DNA-Spuren eines offenbar gemeinsamen Kinds der Zeugin und des Tatverdächtigen, um sie mit Spuren von der Segeljacht "Andromeda" abzugleichen. Die Jacht ist den Recherchen zufolge bisher die konkreteste Spur der Ermittler mit Blick auf die Nord-Stream-Explosionen. Sie führt demnach ins Umfeld des ukrainischen Militärs.

Es könne aber nicht ausgeschlossen werden, dass diese Spur im Zuge einer sogenannten False-Flag-Operation von anderen absichtlich gelegt wurde.

Ende September waren nach Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines von Russland nach Deutschland entdeckt worden. Die schwedischen Sicherheitsbehörden hatten im November festgestellt, dass es sich um schwere Sabotage gehandelt habe - ohne jedoch einen Schuldigen zu benennen.

Der deutsche Generalbundesanwalt hatte am 10. Oktober ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eingeleitet - wegen des Verdachts des vorsätzlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie der verfassungsfeindlichen Sabotage. Damit beauftragt sind das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei.(afp/dpa/mbo)

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