• 21:20 Uhr: ➤ Putin: Rückkehr zu Getreide-Abkommen nur unter Moskaus Bedingungen
  • 19:50 Uhr: Wagner-Chef Prigoschin meldet sich mit Kampfansage zurück
  • 17:58 Uhr: Moskau: Schiffe im Schwarzen Meer gelten ab Donnerstag als Gegner
  • 14:54 Uhr: Selenskyj: Russland hat "absichtlich" Getreide-Infrastruktur angegriffen
  • 10:38 Uhr: Britischer Geheimdienst: Russland ist am Dnipro-Fluss mit Dilemma konfrontiert

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Putin: Rückkehr zu Getreide-Abkommen nur unter Moskaus Bedingungen

  • 21:20 Uhr

Nach der vielfach kritisierten Aufkündigung des Abkommens zur Ausfuhr ukrainischen Getreides hat Kremlchef Wladimir Putin eine Wiederaufnahme nicht ausgeschlossen - allerdings nur unter russischen Bedingungen. Moskau sei vom Westen ursprünglich die Erfüllung mehrerer Forderungen zugesichert worden, sagte Putin am Mittwoch der Agentur Interfax zufolge bei einem Treffen mit Regierungsvertretern. "Sobald alle diese Bedingungen, auf die wir uns früher geeinigt haben, erfüllt sind (...), werden wir sofort zu diesem Abkommen zurückkehren."

Russland, das seit rund 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, hatte die Vereinbarung am Montag unter großem internationalen Protest für beendet erklärt. Moskau behauptet, westliche Staaten hätten angeblich die zugesicherten Erleichterungen für russische Dünge- und Nahrungsmittelexporte nicht ausreichend umgesetzt. International hingegen steht Russland in der Kritik, Hunger als Waffe einzusetzen. Die ukrainischen Getreide-Exporte sind gerade für ärmere Länder im globalen Süden wichtig.

Auf die Forderung aus Kiew, das Abkommen auch ohne Moskaus Beteiligung wieder aufzunehmen, reagierte Russland zudem zuletzt mit neuen Drohgebärden: Das russische Verteidigungsministerium kündigte an, Schiffe im Schwarzen Meer, die ukrainische Häfen ansteuern, künftig als potenzielle militärische Ziele zu betrachten. (dpa/br)

+++

Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,9 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 11. Juli). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Ein russischer Soldat

Russland ändert die Altersgrenze zur Einberufung

Das russische Parlament reagiert mit einem Gesetz zur Anhebung der Altersgrenze zum Wehrdienst auf die Entwicklung des Kriegs in der Ukraine. Moskau möchte sein geschwächtes Militär im Nachbarland offenbar verstärken.

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 19. Juli

Wagner-Chef Prigoschin meldet sich mit Kampfansage zurück

  • 19:50 Uhr

Der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin hat sich knapp einen Monat nach seinem kurzen Aufstand gegen Moskaus Militärführung erstmals wieder persönlich mit einer Kampfansage zu Wort gemeldet. Demnach äußerte er sich in Russlands Nachbarland Belarus im Dorf Molkino vor seinen Kämpfern und kündigte an, etwa auch in Afrika weiter im Einsatz zu sein. In einem Video, das Wagner-Kanäle bei Telegram verbreiteten, war Prigoschin in der Dunkelheit zu sehen und der Wagner-Kommandeur Dmitri Utkin zu hören. "Ich freue mich, Euch alle zu begrüßen", sagte Prigoschin dem Vernehmen nach vor einer Wagner-Einheit.

Der 62-Jährige zeigte sich dankbar, dass Belarus die Truppe nach dem Beinahe-Putsch am 24. Juni "nicht nur wie Helden, sondern auch wie Brüder" aufgenommen habe. In den vergangenen Tagen hatte auch das Verteidigungsministerium in Minsk die Ankunft der Wagner-Kämpfer bestätigt, die nun die belarussischen Streitkräfte ausbilden sollen. "Wir werden einige Zeit in Belarus bleiben", sagte Prigoschin. "Ich bin sicher, dass wir in dieser Zeit die belarussische Armee zur zweiten Armee der Welt machen werden", meinte er. Er selbst hält Wagner für die beste, also erste Armee der Welt.

Einmal mehr lobte Prigoschin seine Söldner für deren Kampf im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Er bezeichnete die derzeitige Lage dort an der Front für Russland als "Schande". Wagner könne froh sein, sich daran nicht mehr beteiligen zu müssen.

Zugleich sagte er, dass seine Privatarmee ihr Niveau weiter verbessern und nicht nur in Afrika im Einsatz sein werde. In einer anderen zuvor verbreiteten Sprachdatei hatte Prigoschin erstmals eingeräumt, er habe einen Teil seiner Aktiva in Afrika veräußert, um "Verpflichtungen" zu begleichen. Details nannte er nicht. Aber er betonte, dass Wagner überall dort kämpfen werde, wo es nötig sei. Auch eine Rückkehr ins Kriegsgebiet in der Ukraine sei möglich, wenn die Kämpfer überzeugt sein könnten, sich dort nicht schämen zu müssen. Zu hören war auf dem Video lauter Applaus.

Wagner-Kommandeur Utkin stellte sich in dem Video als Namensgeber der "in der ganzen Welt bekannten" Gruppe vor. Er gilt als großer Fan der Musik des deutschen Komponisten Richard Wagner, weshalb die Armee so heißt. "Ich bin dieser eigentliche Wagner", sagte er. (dpa/br)

+++

Ukraine braucht für Offensive 300 Panzerfahrzeuge und 80 F-16-Kampfjets

  • 18:04 Uhr

Die Ukraine braucht nach eigenen Angaben für ihre Gegenoffensive zur Rückeroberung russisch besetzter Gebiete hunderte zusätzliche Panzerfahrzeuge und bis zu 80 F-16-Kampfjets. Sein Land brauche "insbesondere 200 bis 300 gepanzerte Fahrzeuge" sowie "60 bis 80 F-16-Kampfjets, um den Luftraum gut abzuriegeln", sagte der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP in einem Interview.

Zudem bemühe sich Kiew nach Russlands Ausstieg aus dem Getreideabkommen um eine gemeinsame Militärpatrouille von Schwarzmeer-Ländern wie Bulgarien und der Türkei, um seine Getreideexporte fortsetzen zu können. (AFP)

+++

Moskau: Schiffe im Schwarzen Meer gelten ab Donnerstag als Gegner

  • 17:58 Uhr

Nach dem Ende des Abkommens über die Ausfuhr ukrainischen Getreides will Russland Schiffe in den betroffenen Gebieten des Schwarzen Meeres als mögliche Gegner einstufen. Ab Donnerstag um Mitternacht (Mittwoch, 23:00 Uhr MESZ) würden die Schiffe als "potenzielle Träger militärischer Fracht" gewertet, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau am Mittwoch mit.

Es sei eine Warnung an die Schifffahrt herausgegeben worden im Zusammenhang mit dem Ende der Schwarzmeer-Initiative. Demnach seien Bereiche des Nordwestens und des Südostens der internationalen Gewässer des Schwarzen Meeres als gefährlich für die Schifffahrt eingestuft worden, hieß es aus Moskau weiter.

Begleitet von großer internationaler Kritik hatte der Kreml das Getreide-Abkommen am Montag nach rund einjähriger Laufzeit nicht mehr verlängert. Mithilfe der Vereinbarung, die im Juli 2022 unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei zustande kam, konnten in den vergangenen Monaten trotz des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine fast 33 Millionen Tonnen Getreide auf dem Seeweg ins Ausland exportiert werden. Russland begründete sein Vorgehen mit eigenen Forderungen, die angeblich nicht erfüllt worden seien.

Das Auslaufen des Abkommens wurde international beklagt. Es weckt wieder Befürchtungen vor steigenden Preisen für Getreide und Lebensmittel. Insbesondere ärmere Länder in Afrika sind auf ukrainisches Getreide angewiesen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte zuletzt, die Exporte auch ohne russische Zustimmung in Zusammenarbeit mit den Vereinten Nationen und der Türkei fortzusetzen. (dpa/tas)

+++

Kiew: 60.000 Tonnen Getreide bei russischen Angriffen auf Region Odessa zerstört

  • 17:02 Uhr

Bei russischen Angriffen auf die Region Odessa sind nach ukrainischen Angaben rund 60.000 Tonnen Getreide zerstört worden. Zudem seien Getreideterminals und Infrastruktur in den Häfen von Odessa und Tschornomorsk gezielt angegriffen worden, erklärte der ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solsky. Die russische Armee gab dagegen an, Militäreinrichtungen und Munitionsdepots in der Nähe von Odessa ins Visier genommen zu haben.

Nach ukrainischen Angaben wurden in der Nacht zum Mittwoch "absichtlich" Standorte für den ukrainischen Getreideexport in der Region Odessa im Süden des Landes angegriffen. 60.000 Tonnen Getreide, das im ukrainischen Hafen Tschornomorsk in der Nähe von Odessa gelagert wurde und exportiert werden sollte, seien dabei zerstört worden, erklärte Solsky. "Es wird mindestens ein Jahr dauern, bis die beschädigte Infrastruktur vollständig repariert ist."

Die russische Armee erklärte dagegen, die nächtlichen Angriffe hätten militärische Einrichtungen in der Nähe des Hafens von Odessa zum Ziel gehabt. Die russischen Streitkräfte hätten "militärisch-industrielle Anlagen, Infrastruktur für Treibstoff und Munitionsdepots der ukrainischen Streitkräfte in der Nähe der Stadt Odessa" angegriffen.

Ukrainischen Angaben zufolge war es der zweite nächtliche Angriff in Folge auf die Region seit dem Auslaufen des Getreideabkommens zwischen der Ukraine und Russland am Montag. Die Staatsanwaltschaft erklärte, es habe sich um den bislang größten Angriff an der Schwarzmeerküste von Odessa gehandelt. Mindestens zehn Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, seien verletzt worden. Die Regierung in Kiew gab an, Russland habe Raketen von Land, Meer und aus der Luft abgefeuert. In Odessa und der Region liegen drei Häfen, die Teil der Vereinbarung zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer waren. Diese Vereinbarung war am Montag ausgelaufen, Russland hatte eine Verlängerung verweigert. (AFP/tas)

+++

Moskau: Russische Truppen im Nordosten der Ukraine einen Kilometer vorgerückt

  • 16:15 Uhr

Russische Streitkräfte sind nach Angaben Moskaus um mehr als einen Kilometer an der Front im Nordosten der Ukraine vorgerückt. "Die vorrückenden Einheiten eroberten den Bahnhof Moltschanowo in der Region Charkiw", erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Der Vorstoß der russischen Soldaten habe sich im Laufe des Dienstags ereignet.

Auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim gab es unterdessen ein Feuer auf einem Militärgelände. Der russische Präsident Wladimir Putin wurde nach offiziellen Angaben über die Lage vor Ort informiert. "Es werden Notfallmaßnahmen ergriffen. Die Situation wird geklärt", erklärte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Die von Moskau eingesetzten Behörden auf der Krim ordneten die Evakuierung von mehr als 2.000 Bewohnern aus Gebieten in der Nähe des Militärgeländes im Bezirk Kirowsky an. Zunächst machten die russischen Behörden keine Angaben zur Ursache des Brands.

Seit Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 ist die Krim-Halbinsel regelmäßig das Ziel von Angriffen. Am Montag hatte es einen Angriff auf die symbolisch und strategisch wichtige Brücke zwischen Russland und der Krim-Halbinsel gegeben. Damit wurde die Brücke zum zweiten Mal in zehn Monaten beschädigt. (AFP/tas)

+++

Munition explodiert auf russischem Militärgelände auf der Krim

  • 15:01 Uhr

Auf einem russischen Militärgelände der annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim sind am Mittwoch große Mengen Munition in die Luft geflogen. Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Berufung auf einen Korrespondenten vor Ort von Explosionen. Zuvor hatten örtliche russische Behörden nur von einem Brand auf dem Truppenübungsplatz nahe der Stadt Stary Krym im Osten der Halbinsel gesprochen. In Moskau wurde Präsident Wladimir Putin über das Ereignis informiert, wie Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte.

Tass veröffentlichte ein bei Tageslicht aufgenommenes Video, das eine Kettenexplosion von Munition zeigte. Ähnliche Videos, aber aufgenommen bei Nacht, wurden schon seit dem Morgen im Internet geteilt. Demnach schienen die Explosionen über Stunden anzudauern. Aus vier Dörfern in der Nähe wurden etwa 2.200 Menschen in Sicherheit gebracht, wie der russische Krim-Verwaltungschef Sergej Aksjonow mitteilte. Ein Teil der wichtigsten Straße über die Halbinsel von Simferopol nach Kertsch im Osten der Halbinsel sei gesperrt worden. Der Verkehr werde örtlich umgelenkt.

Russland hat sich die ukrainische Halbinsel am Schwarzen Meer 2014 einverleibt und nutzt sie derzeit als Aufmarschgebiet für den Angriffskrieg gegen die Ukraine. Die Ukraine hat mehrfach russische militärische Ziele auf der Krim angegriffen, ohne sich klar dazu zu bekennen. Sie will die Halbinsel zurückholen. Im August 2022 hatten starke Explosionen auf dem Militärflugplatz Saki im Westen der Krim mehrere russische Flugzeuge zerstört. Zuletzt hatte die russische Armee nach eigenen Angaben in der Nacht zu Dienstag nächtliche Drohnenangriffe auf Ziele auf der Krim abgewehrt. (dpa/tas)

+++

Selenskyj: Russland hat "absichtlich" Getreide-Infrastruktur angegriffen

  • 14:54 Uhr

Russland hat nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Region Odessa gezielt Standorte für den ukrainischen Getreideexport angegriffen. Moskau habe in der Nacht zum Mittwoch "absichtlich die Infrastruktur des Getreideabkommens ins Visier genommen", erklärte Selenskyj im Onlinedienst Telegram. Russland hatte die Region Odessa nach ukrainischen Angaben in den frühen Morgenstunden mit Raketen und Drohnen angegriffen.

Ukrainischen Angaben zufolge war es der zweite nächtliche Angriff in Folge auf die Region seit dem Auslaufen des Getreideabkommens zwischen der Ukraine und Russland am Montag. Die Staatsanwaltschaft erklärte, es habe sich um den bislang größten Angriff an der Schwarzmeerküste von Odessa gehandelt. Mindestens zehn Menschen, darunter ein neunjähriger Junge, seien verletzt worden. Nach Behördenangaben wurden Getreideterminals und Infrastruktur in den Häfen von Odessa und Tschornomorsk angegriffen.

Die Regierung in Kiew gab an, Russland habe Raketen von Land, Meer und aus der Luft abgefeuert. In Odessa und der Region liegen drei Häfen, die Teil der Vereinbarung zum Export von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer waren. Diese Vereinbarung war am Montag ausgelaufen, Russland hatte eine Verlängerung verweigert. (AFP)

+++

Südafrika: Keine Teilnahme von Putin an Brics-Gipfel

  • 13:26 Uhr

Der russische Präsident Wladimir Putin wird nach Angaben von Gastgeber Südafrika nicht am Gipfel der Brics-Staaten im August in Johannesburg teilnehmen. "In gegenseitigem Einvernehmen" werde Putin nicht zu dem Treffen kommen, erklärte ein Sprecher des südafrikanischen Präsidenten Cyril Ramaphosa am Mittwoch. Bei einer Reise nach Südafrika hätte Putin theoretisch eine Festnahme gedroht.

Russland werde nun durch Außenminister Sergej Lawrow bei dem Gipfeltreffen vertreten sein, erklärte der Ramaphosa-Sprecher. Damit beendete Südafrika monatelange Spekulationen. Eine Anreise des russischen Präsidenten hätte problematisch werden können, weil Südafrika diesen gemäß eines im März erlassenen Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) bei seiner Ankunft festnehmen hätte müssen. Südafrika ist Vertragsstaat des IStGH. Das Gericht beschuldigt Putin der Kriegsverbrechen wegen der mutmaßlichen Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Moskau weist die Vorwürfe zurück.

Vom 22. bis 24. August treffen sich die Staats- und Regierungschefs der Brics-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika in Johannesburg. Die Gruppe versteht sich als Gegengewicht zu westlichen Bündnissen und versucht, ihren internationalen Einfluss zu stärken. Russland und China haben daher kürzlich eine Erweiterung der Staatengruppe in Aussicht gestellt. (afp/mbo)

+++

Britischer Geheimdienst: Russland ist am Dnipro-Fluss mit Dilemma konfrontiert

  • 10:38 Uhr

Die russischen Besatzungstruppen in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Militärexperten am südlichen Lauf des Flusses Dnipro mit einem Dilemma konfrontiert. Seit Anfang Juli gebe es dort heftigere Kämpfe, hieß es im täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Mittwoch. Neben schweren Gefechten am östlichen Flussufer um einen kleinen ukrainischen Brückenkopf seien auch Inseln im Dnipro-Delta umkämpft.

"Beide Seiten nutzen kleine, schnelle Motorboote und die Ukraine hat erfolgreich taktische, unbemannte Einweg-Fluggeräte eingesetzt, um einige russische Boote zu zerstören", hieß es in der Mitteilung. Russland sei nun mit dem Dilemma konfrontiert, ob es auf diese Bedrohungen reagiere und die Kräfte am Dnipro zulasten der bereits ausgedünnten Einheiten im Oblast Saporischschja verstärke, die mit der ukrainischen Gegenoffensive konfrontiert seien.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa/tas)

+++

Behörden: Evakuierung von mehr als 2.000 Menschen wegen Brands auf Krim

  • 08:47 Uhr

Auf einem Militärgelände im Osten der von Russland annektierten Halbinsel Krim ist nach Behördenangaben ein Feuer ausgebrochen. Wie der russische Gouverneur der Krim, Sergej Aksjonow, am Mittwoch im Onlinedienst Telegram mitteilte, wurde die Evakuierung von Tausenden Zivilisten angeordnet. "Die vorübergehende Evakuierung der Bewohner von vier an das Militärgelände im Bezirk Kirow grenzende Ortschaften ist geplant", erklärte Aksjonow. "Das sind mehr als 2.000 Menschen."

Die den Sicherheitsdiensten nahestehenden russischen Onlinemedien "Mash" und "Baza" berichteten, dass Detonationen zu hören seien. Den Angaben von "Mash" zufolge steht ein Munitionslager in Flammen. Bisher haben die russischen Behörden keine Angaben zur Ursache des Brands gemacht und auch keine Explosionen von Munition bestätigt.

Aksjonow erklärte, wegen des Feuers werde die Autobahn zwischen dem Hafen von Kertsch im Osten der Krim und der Stadt Sewastopol im Südwesten der Halbinsel gesperrt. (afp)

+++

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Tür zum Frieden in Ukraine "einen Spalt weit auf"

  • 08:02 Uhr

Die FDP-Verteidigungsexpertin Marie-Agnes Strack-Zimmermann sieht den russischen Präsidenten Wladimir Putin durch den Aufstand der Söldner-Gruppe Wagner "nachhaltig geschwächt". Aus Sicht der Vorsitzenden des Bundestags-Verteidigungsausschusses erhöht sich damit die Chance auf ein Ende des Angriffskrieges gegen die Ukraine. "Meine persönliche Einschätzung ist: Zum ersten Mal geht die Tür zum Frieden einen Spalt breit auf", sagte Strack-Zimmermann dem Magazin "Stern".

Als Indiz nannte die FDP-Politikerin unter anderem einen Meinungsumschwung in Russland. So habe Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin eingeräumt, dass es gar keinen Grund für diesen Krieg gebe. "Er hat damit Putins Narrativ öffentlich infrage gestellt", sagte Strack-Zimmermann. Auch habe die Chefredakteurin des Kreml-Propagandasenders "Russia Today" gefragt: "Brauchen wir Gebiete, in denen die Menschen nicht mit uns leben wollen? Ich bin mir nicht sicher." Strack-Zimmermann sagte dazu: "Das ist schon interessant. Möglicherweise tut sich was im Kreml." (dpa)

+++

Odessa erneut unter Beschuss

  • 06:40 Uhr

Die südukrainische Hafenstadt Odessa ist erneut unter Beschuss geraten. In der Nacht zum Mittwoch waren lokalen Medienberichten zufolge Explosionen in der Stadt zu hören. Die Luftverteidigung sei aktiv gewesen. Bereits in der Nacht zum Dienstag hatte Russland die Region Odessa am Schwarzen Meer mit Luftangriffen überzogen. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte später die Angriffe.

Russland habe im Lauf der vergangenen 24 Stunden sechs Marschflugkörper vom Typ Kalibr auf die Ukraine abgeschossen, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Morgenbericht am Mittwoch mit. Alle Kalibr seien abgefangen worden. Von 35 russischen Kampfdrohnen habe die ukrainische Luftabwehr 31 zerstört. (dpa)

+++

Joe Biden empfängt Friedensbeauftragten des Vatikans zu Gesprächen über die Ukraine

  • 05:28 Uhr

US-Präsident Joe Biden hat nach Angaben des Weißen Hauses mit dem Friedensbeauftragten des Vatikans, Matteo Zuppi, über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Verschleppung ukrainischer Kinder gesprochen. Bei dem Treffen zwischen Biden und Zuppi sei es um Bemühungen des Papsttums gegangen, "humanitäre Hilfe zu leisten, um das durch Russlands anhaltende Aggression in der Ukraine verursachte weit verbreitete Leid zu lindern", teilte das Weiße Haus am Dienstag mit.

Thema sei auch das Engagement des Vatikans für die Rückkehr verschleppter ukrainischer Kinder gewesen. Nach Angaben aus Washington wurde der italienische Kardinal Zuppi auf Wunsch von Papst Franziskus im Weißen Haus empfangen. (afp)

+++

Fünf Verletzte bei Angriff im Gebiet Donezk - zwei Kinder

  • 03:23 Uhr

Bei einem russischen Angriff auf ein Dorf im ostukrainischen Gebiet Donezk sind fünf Menschen verletzt worden, darunter auch zwei Kinder. Die beiden Jungen im Alter von einem und 13 Jahren hätten im Hof eines Wohnhauses gespielt, berichtete das Internetportal "Ukrajinska Prawda" am späten Dienstagabend unter Berufung auf örtliche Behörden.

Die Ukraine verteidigt sich mit westlicher Militärhilfe seit mehr als 16 Monaten gegen die russische Invasion. Einschließlich der bereits 2014 annektierten Halbinsel Krim kontrolliert Moskau fast ein Fünftel des ukrainischen Gebiets.

+++

Mit Material von dpa und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.