• 22:50 Uhr: ➤ Selenskyj kündigt Vergeltung für getötete Familie bei Cherson an
  • 20:12 Uhr: Sieben Tote bei Artilleriebeschuss in der Ukraine - Baby unter Opfern
  • 17:10 Uhr: Kretschmer vehement gegen Marschflugkörper für Ukraine
  • 15:22 Uhr: Artillerieangriff in Südukraine löscht Familie mit Baby aus
  • 15:05 Uhr: Russisches Kriegsschiff soll Frachter mit Warnschüssen gestoppt haben
  • 13:46 Uhr: Ukraine zählt 500 getötete Kinder durch Krieg
  • 11:36 Uhr: Russisches Militär meldet zwei weitere Drohnenabschüsse

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Selenskyj kündigt Vergeltung für getötete Familie bei Cherson an

  • 22:50 Uhr

Nach der Tötung einer vierköpfigen Familie durch russischen Artilleriebeschuss im Süden der Ukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskyj Vergeltung angekündigt. "Jeder vernichtete Besatzer, alle verbrannten russischen Fahrzeuge, Feuer in ihren Hauptquartieren und Lagerhäusern, die äußerst aussagekräftige "Vernebelung" der Krimbrücke und mehr – all das beweist, dass wir kein Verbrechen Russlands unbeantwortet lassen werden", sagte er am Sonntag in seiner allabendlichen Videobotschaft.

Im Dorf Schyroka Balka in der Region Cherson tötete russische Artillerie ukrainischen Behörden zufolge am Sonntag fünf Menschen, darunter eine vierköpfige Familie mit Vater, Mutter, einem zwölfjährigen Sohn und einem erst gut drei Wochen alten Baby. Die Region wurde im Verlauf des Tages 17 Mal beschossen, wie Selenskyj in seiner Ansprache sagte. Dabei sollen nach Behördenangaben insgesamt sieben Menschen getötet und etwa 15 weitere verletzt worden sein.

Russland führt mittlerweile seit mehr als 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland Ukraine. Immer wieder haben russische Truppen in der Zeit auch zivile Objekte, Städte und Ortschaften beschossen. Die Vereinten Nationen haben bisher mehr als 9000 getötete Zivilisten in dem Konflikt offiziell registriert, die tatsächliche Zahl dürfte aber deutlich höher liegen.(dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 1. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

© AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 13. August

Sieben Tote bei Artilleriebeschuss in der Ukraine - Baby unter Opfern

  • 20:12 Uhr

Durch russischen Artilleriebeschuss auf Dörfer im südukrainischen Gebiet Cherson sind am Sonntagmorgen nach Behördenangaben mindestens sieben Menschen getötet worden. Fünf Personen - darunter eine vierköpfige Familie mit Vater, Mutter, einem zwölfjährigen Sohn und einem erst 23 Tage alten Mädchen - starben im Dorf Schyroka Balka, wie ukrainische Behörden mitteilten. Der Zwölfjährige war erst verletzt in ein Krankenhaus gekommen und dort dann später gestorben.

In dem benachbarten Dorf Stanislaw seien zwei Erwachsene getötet worden, schrieb der Chef des ukrainischen Präsidialamtes, Andrij Jermak."Der Feind beschießt weiterhin das Gebiet Cherson." Die Dörfer liegen auf dem Nordufer des Flusses Dnipro an seiner Mündung ins Schwarze Meer. Aus diesem Gebiet hatten sich russische Truppen im vergangenen Herbst zurückgezogen. Es liegt aber immer noch im Bereich ihrer Artillerie.(dpa)

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Kretschmer vehement gegen Marschflugkörper für Ukraine

  • 17:10 Uhr

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer spricht sich vehement gegen die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine aus. "Wollen wir wirklich in Kauf nehmen, dass deutsche Raketen in Russland einschlagen könnten? Ich bin ganz klar gegen die Lieferung von Marschflugkörpern", schrieb der CDU-Politiker am Sonntag im sozialen Netzwerk X (vormals Twitter). Die Bundesregierung überschreite immer wieder selbst gesetzte rote Linien. Das tägliche Grauen und Sterben verlange "nach neuen, intensiven diplomatischen Initiativen des freien Westens".

Die Ukraine macht Druck auf die Bundesregierung, Kiew deutsche Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland zu liefern. Kanzler Olaf Scholz äußerte sich am Sonntag zurückhaltend. Im ZDF-"Sommerinterview" der Sendung "Berlin direkt" sagte der SPD-Politiker, so wie in der Vergangenheit werde die Bundesregierung jede einzelne Entscheidung immer sehr sorgfältig überprüfen - was gehe, was Sinn mache, was der deutsche Beitrag sein könne. (dpa)

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Artillerieangriff in Südukraine löscht Familie mit Baby aus

  • 15:22 Uhr

Die Schwarzmeer-Region ist am Wochenende erneut Schauplatz tödlicher russischer Angriffe geworden: Bei einem russischen Artillerieangriff im Süden der Ukraine wurden nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen getötet, darunter ein drei Wochen altes Baby und sein zwölfjähriger Bruder. Zudem feuerte Russland nach eigenen Angaben Warnschüsse auf ein Frachtschiff im Schwarzen Meer ab, das den wichtigen ukrainischen Exporthafen Ismajil ansteuerte.

Unter den Opfern des Angriffs auf den am Schwarzen Meer gelegenen Ort Schyroka Balka in der Region Cherson sei eine vierköpfige Familie, erklärte Innenminister Ihor Klymenko am Sonntag im Online-Dienst Telegram. Zuvor hatte er mitgeteilt, bei dem Angriff seien ein drei Wochen altes Mädchen, seine Eltern sowie ein weiterer Erwachsener getötet worden. Der zwölf Jahre alte Sohn des getöteten Paares wurde demnach zunächst ins Krankenhaus gebracht, starb jedoch später an seinen schweren Verletzungen.

Zwei weitere Menschen wurden laut Klymenko zudem im Nachbardorf Stanislaw getötet, ein weiterer sei verletzt worden.

Russland hatte die Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson im Osten und Süden der Ukraine im Zuge seines Angriffskriegs im September 2022 nach umstrittenen Referenden für annektiert erklärt.

Ende vergangenen Jahres hatten sich die russischen Truppen aus der Stadt Cherson zurückgezogen. Sie greifen jedoch weiterhin Ortschaften in der Region an. Insbesondere seit dem Ausstieg Moskaus aus dem Getreideabkommen im vergangenen Monat, das der Ukraine trotz des Krieges den Transport von Getreide über das Schwarze Meer ermöglicht hatte, haben Angriffe beider Seiten in der Region zugenommen. (afp)

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Russisches Kriegsschiff soll Frachter mit Warnschüssen gestoppt haben

  • 15:05 Uhr

Ein russisches Kriegsschiff soll nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau auf dem Schwarzen Meer ein Frachtschiff Richtung Ukraine mit Warnschüssen gestoppt haben. Beteiligt an dem Zwischenfall vom Sonntag waren demnach das russische Patrouillenboot "Wassili Bykow" und ein Frachter unter der Flagge von Palau, den das Ministerium als "Sukra Okan" bezeichnete. Gemeint war wahrscheinlich der türkische Frachter "Sukru Okan", der unter der Flagge des Pazifikstaates Palau fährt und am Sonntag auf dem Schwarzen Meer unterwegs war. Bestätigungen des Zwischenfalls von türkischer oder anderer Seite gab es zunächst nicht.

Der Frachter sei um 6.40 Uhr Moskauer Zeit (5.40 Uhr MESZ) auf dem Weg in den ukrainischen Donauhafen Ismail gewesen und habe nicht auf Stoppsignale reagiert, gab das russische Militär an. Darauf seien Warnschüsse aus automatischen Waffen abgegeben worden. Das Schiff habe gestoppt. Mit einem Hubschrauber seien Soldaten zur Kontrolle der Fracht übergesetzt worden. Nach der Kontrolle habe das Schiff die Fahrt nach Ismail fortsetzen können. Russland blockiert seit Mitte Juli wieder ukrainische Getreideexporte über das Schwarze Meer. Moskau drohte an, alle Schiffe als feindlich zu betrachten, die die Ukraine anliefen.

Als Ort des Zwischenfalls nannte das russische Ministerium nur grob den Südwesten des Schwarzen Meeres. Dem Online-Schiffstracker Vesselfinder zufolge fuhr die "Sukru Okan" am Sonntagmorgen vor der türkischen Küste nach Norden und erreichte gegen Mittag bulgarische Hoheitsgewässer. Demnach dürfte sich der Vorfall dicht vor der türkischen Küste ereignet haben. Als Ziel der "Sukru Okan" war bei Vesselfinder nicht Ismail, sondern Sulina in Rumänien verzeichnet. (dpa)

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Ukraine zählt 500 getötete Kinder durch Krieg

  • 13:46 Uhr

Dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine sind nach der fortlaufenden Zählung der ukrainischen Justiz mindestens 500 Kinder zum Opfer gefallen. Diesen Stand teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Sonntag in der Hauptstadt Kiew mit. Außerdem hätten fast 1100 Kinder Verletzungen verschiedener Schwere erlitten, schrieb die Behörde auf Telegram. Sie wies darauf hin, dass die Zählung unvollständig sei. Es werde in der Kampfzone, in den von der Ukraine befreiten Gebieten wie auch in den von russischen Truppen besetzten Gebieten ermittelt und nach weiteren Fällen gesucht.

Die meisten getöteten und verletzten Kinder gab es demnach in den frontnahen östlichen Gebieten Donezk und Charkiw, gefolgt von der Hauptstadtregion Kiew und Cherson im Süden. Jüngster bekannter Fall war ein achtjähriger Junge, der nach ukrainischen Angaben am Freitag bei einem Raketenangriff auf die Westukraine tödlich verletzt wurde.

Die ukrainische Justiz dokumentiert Todesfälle und Verletzungen in der Zivilbevölkerung. Sie sammelt Material, das in späteren Prozessen als Beweise für mutmaßliche Kriegsverbrechen russischer Soldaten dienen könnte. Die Ukraine wehrt seit fast anderthalb Jahren eine russische Invasion ab. (dpa)

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Russisches Militär meldet zwei weitere Drohnenabschüsse

  • 11:36 Uhr

Das russische Militär hat nach eigenen Angaben am Sonntag über den Regionen Kursk und Belgorod an der Grenze zur Ukraine erneut zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. In beiden Fällen habe es keine Schäden oder Verletzte gegeben, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Weitere Details wurden nicht genannt. Die Angaben waren nicht unabhängig zu verifizieren.

Schon in der Nacht zum Sonntag war nach Angaben des Ministeriums über dem Gebiet Belgorod eine Drohne aus der Ukraine abgeschossen worden. In den vergangenen Wochen sind mehrere mutmaßlich ukrainische Kampfdrohnen bis in die russische Hauptstadt Moskau geflogen und haben dort Sachschaden angerichtet. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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