Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat überraschend die südukrainische Hafenstadt Odessa besucht und dort Präsident Wolodymyr Selenskyj getroffen.

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Bei einem Besuch in Odessa hat Mark Rutte ein "empörendes" und "schreckliches Muster" der russischen Armee verurteilt, die immer wieder Zivilisten angreife. Nicht zuletzt im Hinblick auf diese "schreckliche Gewalt" seien die von US-Präsident Donald Trump angestoßenen Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe im Ukraine-Krieg "nicht einfach". "Aber wir alle unterstützen Präsident Trumps Drängen auf Frieden", sagte der Nato-Chef beim Treffen mit Wolodymyr Selenskyj weiter.

Selenskyj forderte bei dem Treffen am Dienstag erneut mehr Unterstützung für sein Land. Nach den jüngsten russischen Angriffen "sieht absolut jeder, wie dringend die Ukraine Luftabwehrsysteme und Raketen braucht", sagte der ukrainische Präsident. Rutte und er hätten über dieses Thema ausführlich gesprochen.

"Es ist wichtig, dass wir alle in diesem Prozess schnell und effizient genug sind."

Wolodymyr Selenskyj

Selenskyj verlangte zudem schnelle Fortschritte bei den Bemühungen um eine internationale Truppe für die Ukraine, um eine mögliche Waffenruhe abzusichern. "Großbritannien, Frankreich und andere Nato-Länder arbeiten bereits aktiv an einer Grundlage für ein Sicherheitskontingent in der Ukraine", sagte er. "Es ist wichtig, dass wir alle in diesem Prozess schnell und effizient genug sind."

Hoffnung auf Austausch: Festgenommene Chinesen in Kiew vorgeführt

In Ukraine festgenommene Chinesen appellieren an Heimatland

Die in der Ukraine festgenommenen chinesischen Söldner haben am Montag in Kiew eine Pressekonferenz abgehalten. Die beiden Männer appellierten an China, einen Austausch mit der Ukraine und Russland zu organisieren und warnten ihre Landsleute davor, sich am Krieg in der Ukraine zu beteiligen. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Freitag von "mehreren hundert" Chinesen gesprochen, die für Russland kämpfen.

Russland hatte seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor mehr als drei Jahren begonnen. Zuletzt sorgte ein russischer Raketenangriff vom Wochenende in der ukrainischen Stadt Sumy auch international für Empörung. Bei der Attacke im Zentrum der Stadt waren nach Angaben ukrainischer Rettungskräfte 34 Menschen getötet und weitere 117 verletzt worden, darunter mehrere Kinder. Moskau erklärte, bei dem Angriff seien 60 ukrainische Soldaten getötet worden. (afp/bearbeitet von nap)