Russlands Außenminister Lawrow wirft dem Westen nach dem ukrainischen Angriff mit ATACMS auf ein russisches Munitionsdepot Eskalation vor. Er macht Andeutungen zu einem möglichen Atomwaffen-Einsatz.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat den ukrainischen Angriff mit ATACMS-Raketen auf ein Munitionsdepot in Westrussland als Signal für eine Eskalation bezeichnet und in dem Zusammenhang auf die neue russische Atomdoktrin verwiesen.
"Wir haben heute die Grundlagen der Atomdoktrin offiziell veröffentlicht, dort ist alles bestätigt und schon gesetzlich verankert, was der Präsident (
In der neuen Fassung heißt es, dass Moskau die Aggression eines nichtnuklearen Staates, der aber von Atommächten unterstützt wird, als deren gemeinsamen Angriff auf Russland wertet.
Lawrow vermeidet direkte Atomdrohung
In der Nacht hatte die Ukraine mit von den USA gelieferten ATACMS-Raketen ein Munitionsdepot in der westrussischen Region Brjansk beschossen. Ohne die Beteiligung der US-Amerikaner hätte das ukrainische Militär die Waffen nicht bedienen können, erklärte Lawrow. Dies sei ein Anzeichen dafür, dass der Westen die Eskalation wolle. Eine direkte Atomdrohung vermied der russische Chefdiplomat dabei.
Auf eine weitere Nachfrage, ob angesichts des Angriffs der Ukrainer nun mit einem atomaren Gegenschlag zu rechnen sei, sagte Lawrow, dass Moskau stets einen Atomkrieg zu verhindern gesucht habe.
Weitreichende Raketen und Marschflugkörper westlicher Produktion setzt die Ukraine bereits seit längerem gegen Ziele in den von Russland besetzten ukrainischen Gebieten ein - einschließlich der bereits seit 2014 annektierten Krim. (dpa/bearbeitet von mbo)
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