• 23:30 Uhr: Selenskyj sichert Soldaten neue Ausrüstung zu
  • 21:25 Uhr: ➤ Ukraine: Russischer Überläufer-Pilot erhält hohe Prämie
  • 17:40 Uhr: Kreml bestätigt mögliches Treffen zwischen Putin und Kim nicht
  • 15:07 Uhr: Bild soll russischen General Surowikin in Öffentlichkeit zeigen
  • 13:15 Uhr: Geheimdienst: Wahlen in russisch besetzten Gebieten nicht frei
  • 11:27 Uhr: Munition für Gepard-Panzer in Ukraine angekommen
  • 10:16 Uhr: Havanna: Illegales russisches Netzwerk rekrutiert Kubaner
  • 09:30 Uhr: Seit 2010 nicht mehr so viele Streumunitionsopfer
  • 08:13 Uhr: Behörden melden abgewehrte Drohnenangriffe auf Moskau

Mehr News zum Krieg in der Ukraine

➤ Ukraine: Russischer Überläufer-Pilot erhält hohe Prämie

  • 21:25 Uhr

In der Ukraine soll ein übergelaufener russischer Pilot, der einen Mi-8-Hubschrauber den Streitkräften Kiews übergeben hat, eine Prämie von einer halben Million US-Dollar (rund 463.000 Euro) erhalten. Militärgeheimdienstsprecher Andrij Jussow sagte am Dienstag im Fernsehen, dass das Geld in der Landeswährung Hrywna ausgezahlt werde. Er rief andere russische Militärangehörige auf, dem Beispiel zu folgen. Über den Fall des 28-jährigen Russen, der auch öffentlich auftritt, berichten ukrainische Medien seit Tagen.

Die Ukraine hat eine offizielle Liste an Prämien für Militärtechnik, die russische Soldaten übergeben können. Für einen Panzer etwa gibt es 100.000 US-Dollar. In Russland hingegen werden Abschussprämien für Flugzeuge, Panzer und andere Waffen gezahlt.

"Die Ukraine ist ein demokratischer Rechtsstaat. Wir erfüllen unsere eigenen Verpflichtungen und das internationale Recht", sagte Jussow. "Deshalb noch einmal: Diejenigen Russen, die nicht Kriegsverbrecher werden wollen, bitte, ergebt euch, lauft auf die ukrainische Seite über und verteidigt eure eigene Ehre und euer Gewissen, kämpft gegen (Kremlchef Wladimir) Putins Regime." Der Geheimdienst hatte den jungen Mann in einer langen Spezialoperation zum Überlaufen bewegt.

Dem Internetportal "Ukrajinska Prawda" zufolge war der Hubschrauber im ostukrainischen Gebiet Charkiw gelandet. Zwei nicht eingeweihte Mitglieder der Besatzung seien getötet worden. Der Pilot befinde sich mit seiner bereits vorher aus Russland geflohenen Familie in der Ukraine, hieß es. Auch der Hubschrauber, der Ersatzteile für russische Kampfjets an Bord gehabt haben soll, sei weiter in dem Land. Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 18 Monaten mit westlicher Militärhilfe gegen den russischen Angriffskrieg. (dpa)

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Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 29. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Karte mit militärischer Lage in der Ukraine. © AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 5. September

Selenskyj sichert Soldaten neue Ausrüstung zu

  • 23:30 Uhr

Wolodymyr Selenskyj hat nach seinem Truppenbesuch in den umkämpften Regionen Donezk und Saporischschja den Soldaten einmal mehr neue Ausrüstung zugesichert. "Es wird neue Lieferungen geben", sagte Selenskyj in seiner am Dienstagabend in Kiew verbreiteten Videobotschaft. Dabei berichtete er erneut von seinen Gesprächen mit Kommandeuren und Militärärzten während seiner Reise in die Nähe des Frontgebiets. Demnach besuchte Selenskyj 13 Brigaden. Er werde die Forderungen der Soldaten den Generälen, Regierungsbeamten und den Zuständigen für die internationalen Beziehungen übermitteln. Details nannte er nicht.

Selenskyj kündigte einmal mehr auch eine neue Waffenproduktion sowie für das Land wichtige andere Entscheidungen an. Zuvor hatte der Präsident mitgeteilt, dass er den Chef der Militärverwaltung des Gebiets Donezk, Pawlo Kyrylenko, entlasse. Nach einem Bericht des Internetportals "Ukrajinska Prawda" soll Kyrylenko künftig das Kartellamt der Ukraine leiten, das Monopolbildung verhindern soll. Der Schritt gilt als Beförderung. Zunächst war unklar, wer den von der Ukraine kontrollierten Teil des überwiegend von russischen Truppen besetzten Gebiets Donezk künftig führen soll. (dpa)

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Kreml bestätigt mögliches Treffen zwischen Putin und Kim nicht

  • 17:40 Uhr

Der Kreml hat US-Angaben über ein womöglich bevorstehendes Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nicht bestätigt. "Nein, wir können (das) nicht (bestätigen), wir haben dazu nichts zu sagen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Dienstag. Er antwortete auf eine Frage, ob Kim Putin bald treffen werde.

Washington hatte am Montag erklärt, die geheimen Verhandlungen über Waffenlieferungen Pjöngjangs für Moskaus Kriegsanstrengungen würden "aktiv" voranschreiten. Der "New York Times" zufolge will der Kreml Artilleriegeschosse und Panzerabwehrraketen von Nordkorea. Kim wiederum gehe es um moderne Technologie für Satelliten und U-Boote mit Atomantrieb sowie um Lebensmittelhilfen für die Bevölkerung. Aus Sicht Washingtons würden solche Rüstungsgeschäfte gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verstoßen, die Nordkorea sanktionieren.

Nach Informationen der "New York Times" will Kim, der nur selten ins Ausland reist, Putin offenbar im September in Wladiwostok treffen. Demnach könnte Kim mit einem gepanzerten Zug in die Hafenstadt im Fernen Osten Russlands reisen, die nicht allzu weit von Nordkorea entfernt ist. In Wladiwostok findet vom 10. bis zum 13. September ein Wirtschaftsforum statt. Kim und Putin hatten sich schon 2019 in Wladiwostok getroffen. (afp)

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Verfassungsschutz: Desinformation aus Russland deutlich aggressiver

  • 17:13 Uhr

Russland fährt nach den Beobachtungen des Verfassungsschutzes seit dem Überfall auf die Ukraine verschärfte Desinformationskampagnen auch in Deutschland. Das Vorgehen Moskaus im Informationsraum habe sich in den vergangenen eineinhalb Jahren stark verändert, sagte der Fachmann für Spionageabwehr beim Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), Bodo Becker, am Dienstag in Berlin. "Dabei ist insgesamt das Vorgehen deutlich konfrontativer und aggressiver geworden."

Russland habe Inhalte wie Tonalität seiner Desinformation flexibel an sein Kriegshandeln und an die deutschen wie die globalen Debatten angepasst, erläuterte Becker bei einer Wissenschaftskonferenz zum Thema "Meinungsbildung 2.0 - Strategien im Ringen um Deutungshoheit im digitalen Zeitalter". Ausrichter war das Zentrum für Analyse und Forschung am Bundesamt für Verfassungsschutz. Desinformation diene im Inneren der Legitimation und dem Machterhalt von Präsident Wladimir Putin. Über Desinformation nach außen versuche der Staatsapparat Russlands, die öffentliche Meinung auch andernorts zu beeinflussen. (dpa)

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Schoigu: Ukraine hat bei ihrer Offensive 66.000 Soldaten verloren

  • 15:36 Uhr

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat die ukrainischen Verluste seit Beginn der Gegenoffensive Kiews auf mehr als 66.000 Soldaten beziffert. Daneben habe die Ukraine auch gut 7.600 Waffensysteme eingebüßt, sagte Schoigu am Dienstag bei einer Videokonferenz des Ministeriums. "In keiner der (Angriffs-)Richtungen haben die Streitkräfte der Ukraine ihr Ziel erreicht", behauptete der Minister. Unabhängig lassen sich die Angaben der Kriegsparteien nicht prüfen. Oft neigen beide Seiten dazu, bei Aussagen zu Verlusten des Gegners zu übertreiben.

Nach Angaben Schoigus hat die ukrainische Armee bei ihren Angriffsbemühungen "kolossale Verluste" erlitten und versuche nun, dem Westen wenigstens irgendwelche Erfolge zu präsentieren, um weiter Waffenhilfe zu erhalten. Diese würde den Konflikt aber nur verlängern. Der Beschuss ziviler Objekte in Russland werde dabei in der Ukraine als militärischer Erfolg gefeiert, sagte er.

Tatsächlich sind durch die ukrainischen Drohnenangriffe auf russischem Gebiet und den Artilleriebeschuss von Grenzgebieten auch russische Zivilisten ums Leben gekommen. Dies steht jedoch in keinem Vergleich zu den zivilen Opfern auf ukrainischer Seite, die der seit mehr als 18 Monaten dauernde Angriffskrieg Russland bereits gefordert hat. Bei der seit mehr als drei Monaten laufenden Offensive Kiews hat die Ukraine bisher nur geringe Gebietsgewinne erzielt, aber nach Angaben der eigenen Militärführung nun immerhin die am stärksten befestigte russische Verteidigungslinie an einer Stelle durchbrochen. (dpa)

© dpa-infografik GmbH

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Bild soll russischen General Surowikin in der Öffentlichkeit zeigen

  • 15:07 Uhr

Der seit dem Putsch der Wagner-Söldner im Juni in Russland verschollene General Sergej Surowikin soll erstmals wieder in der Öffentlichkeit gesehen worden sein. Die prominente TV-Moderatorin Xenia Sobtschak teilte am Montagabend auf Telegram ein Foto von Surowikin in Zivilkleidung mit seiner Frau an einem nicht näher genannten Ort in der russischen Hauptstadt Moskau. "General Sergej Surowikin ist raus. Lebendig, gesund, zuhause, mit der Familie in Moskau", schrieb sie. Das Foto sei am Montag aufgenommen worden.

Zuvor hatte die "New York Times" am Montag unter Berufung auf zwei US-Behördenvertreter und eine dem russischen Verteidigungsministerium nahestehende Quelle berichtet, dass Surowikin wenige Tage nach dem Tod des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin bei einem Flugzeugabsturz Ende August freigelassen worden sei. Surowikin habe bisher seinen Dienstgrad behalten, aber keine Karriereaussichten mehr, hieß es.

Am Montag hatte sich Verteidigungsminister Sergej Schoigu Medienberichten zufolge geweigert, Fragen zum Schicksal Surowikins zu beantworten.

Im Angriffskrieg gegen die Ukraine war Surowikin von Oktober 2022 bis Januar 2023 Oberbefehlshaber der russischen Truppen in der Ukraine. Er galt als einer der wichtigsten Verbündeten Prigoschins in der russischen Armee bei dessen Machtkampf mit Verteidigungsminister Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow. Den Aufstand von Prigoschins Wagner-Truppe Ende Juni verurteilte Surowikin zwar öffentlich, er wurde danach aber nicht mehr in der Öffentlichkeit gesehen. Mitte August wurde er als Chef der russischen Luft- und Raumfahrttruppen Medienberichten zufolge seines Amtes enthoben. (dpa)

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Britischer Geheimdienst: Wahlen in russisch besetzten Gebieten in Ukraine nicht frei

  • 13:15 Uhr

Die von Russland angesetzten Wahlen in den besetzten Gebieten in der Ukraine sind nach Einschätzung britischer Regierungsexperten weder frei noch fair. Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des britischen Verteidigungsministeriums zum Krieg in der Ukraine am Dienstag hervor. Gewählt werden soll vom 8. bis 10. September, zeitgleich mit Wahlen in der Russischen Föderation. In einigen Gebieten werde bereits gewählt.

Die Abwesenheit unabhängiger Kandidaten, die nicht Mitglieder der vom Kreml akzeptierten Parteien seien, weise darauf hin, dass es sich weder um freie noch um faire Wahlen handele, hieß es in der Mitteilung der Briten.

Die Zahl der registrierten Wähler sei laut Angaben einer ukrainischen Organisation zudem erheblich übertrieben. Es sei wahrscheinlich, dass die dominierende russische Partei, Vereinigtes Russland, die Mehrheit der Mandate erhalten werde. Dahinter stecke der Versuch, die Kontrolle und den Einfluss auf die besetzten Gebiete zu erhöhen, so die Mitteilung weiter.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine im Februar 2022 täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa)

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Neu hergestellte Munition für Gepard-Panzer in Ukraine angekommen

  • 11:27 Uhr

Deutschland hat neu produzierte Munition für den Flugabwehrpanzer Gepard in der Ukraine ausgeliefert. Wie das Bundesverteidigungsministerium am Dienstag in Berlin mitteilte, lieferte Rheinmetall eine erste fünfstellige Anzahl an Patronen aus. Das Unternehmen war im Februar mit der Lieferung von insgesamt 300.000 Schuss Munition im Wert von 168 Millionen Euro beauftragt worden.

Rheinmetall hatte die Patronen früher in der Schweiz hergestellt. Das Land lehnt jedoch die Abgabe von militärischen Gütern an die Ukraine ab, weshalb der Konzern die Fertigung der Munition in Deutschland neu aufbauen musste.

"Ich freue mich, dass wir die Produktion so schnell und unbürokratisch auf den Weg gebracht haben", erklärte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Damit werde wieder einmal gezeigt, dass auf Deutschland Verlass sei. "Wir werden die Ukraine auch weiterhin in den Bereichen unterstützen, die unsere Stärken sind: Artillerie, Munition und bodengebundene Luftverteidigung."

Deutschland hat der Ukraine bislang rund 46 Gepardpanzer geliefert. Weitere sechs sollen folgen. Da der Verbrauch durch die intensiven Kämpfe an der Front sehr hoch ist, benötigte das angegriffene Land weitere Munition. (afp)

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Havanna: Illegales russisches Netzwerk rekrutiert Kubaner

  • 10:16 Uhr

Kuba hat nach eigenen Angaben ein mutmaßliches russisches Netzwerk zur illegalen Rekrutierung von Kubanern für "Militäroperationen in der Ukraine" aufgedeckt. Das Außenministerium in Havanna teilte am Dienstag mit, es arbeite an der Zerschlagung eines von Russland aus tätigen Schleusernetzwerks. Dessen Ziel sei es, dort lebende Kubaner in die Streitkräfte einzugliedern, die an den Militäraktionen in der Ukraine beteiligt seien. Sogar in Kuba lebende Menschen seien betroffen.

Kuba habe Strafverfahren gegen die Verantwortlichen eingeleitet, teilte das Ministerium weiter mit. Havanna lehne jede Form des "Söldnertums" ab und nehme nicht am Krieg in der Ukraine teil.

Außenminister Bruno Rodríguez erklärte im Onlinedienst X (vormals Twitter), die Regierung gehe "mit der ganzen Kraft des Gesetzes" gegen illegalen Menschenhandel vor.

Kuba werde gegen jeden Schritte einleiten, "der in irgendeiner Form am Menschenhandel teilnimmt mit dem Ziel, kubanische Bürger zu rekrutieren oder als Söldner zu gewinnen, um Waffen gegen ein Land einzusetzen". Eine Reaktion aus Moskau lag zunächst nicht vor.

Moskau und Havanna hatten ihre Beziehungen zuletzt intensiviert. Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel hatte Ende vergangenen Jahres seinen russischen Amtskollegen Wladimir Putin in Moskau getroffen. Im Juni war der kubanische Verteidigungsminister Álvaro López Miera von seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu empfangen worden. (afp)

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Seit 2010 nicht mehr so viele Streumunitionsopfer

  • 09:30 Uhr

2022 wurden wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine so viele Menschen durch Streumunition getötet oder verletzt wie nie zuvor seit Inkrafttreten des Übereinkommens über Streumunition im Jahr 2010. Insgesamt waren es mindestens 1172 Opfer, davon 916 in der Ukraine, wie die Internationale Kampagne gegen Landminen und Streumunition (ICBL-CMC) am Dienstag in Genf berichtete. Sowohl Russland als auch die Ukraine hätten die Munitionsart eingesetzt. 95 Prozent der Betroffenen seien Zivilisten gewesen. Auch das Militär in Myanmar und Syrien habe 2022 von Streumunition Gebrauch gemacht.

Im Jahr davor, also 2021, gab es nach dem Bericht der Kampagne deutlich weniger Opfer: 149 wurden weltweit durch Streumunition verletzt oder getötet. 2022 gab es außer in der Ukraine auch Opfer unter anderem in Aserbaidschan, dem Irak, Syrien und dem Jemen.

Streumunition besteht aus vielen kleinen Sprengsätzen, die in Behältern aus Raketenwerfern oder Kampfflugzeugen abgeschossen wird und sich über große Flächen verteilt. Was nicht explodiert, bleibt als Blindgänger am Boden und kann Jahre später noch Bäuerinnen in Feldern oder Kinder auf dem Weg zur Schule in Fetzen reißen. Die meisten Opfer sind Zivilisten. Anders als Deutschland gehören weder Russland noch die Ukraine, Myanmar, Syrien oder die USA zu den 124 Vertragsstaaten des Übereinkommens. Sie ächten die Waffen, Versprechen die Zerstörung von Beständen und helfen, verseuchte Gebiete zu reinigen.

Russland und die Ukraine setzten 2022 ältere Bestände von Streumunition ein. Im Sommer 2023 haben die USA mit der Lieferung neuerer Modelle dieser Munition an die Ukraine begonnen. (dpa)

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Behörden melden abgewehrte Drohnenangriffe auf Moskau

  • 08:13 Uhr

Die russische Flugabwehr hat in der Nacht zum Dienstag nach offiziellen Angaben Drohnen im Südwesten, Westen und Nordwesten Moskaus abgefangen. "Heute Nacht haben die Flugabwehrkräfte Drohnen im Gebiet Kaluga und im Landkreis Istra vernichtet, die eine Attacke auf Moskau versucht haben", schrieb Moskaus Bürgermeister Sergej Sobjanin am Dienstag auf seinem Telegram-Kanal. Später teilte das russische Militär mit, im Gebiet Twer nordwestlich von Moskau einen weiteren Flugapparat abgefangen zu haben.

Laut Sobjanin beschädigten im Kreis Istra herabstürzende Trümmer ein "kommunales Objekt". Nähere Angaben zur Art des Objekts und zur Schwere der Schäden machte er nicht. Der Abschuss der anderen beiden Drohnen hatte demnach keine weiteren Folgen. Wegen des Luftalarms mussten die Moskauer Flughäfen Wnukowo und Scheremetjewo eine Zeit lang schließen. Flüge wurden auf Ersatzflughäfen umgeleitet. Erst am Morgen nahmen beide Airports den Betrieb wieder im normalen Umfang auf. (dpa)

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Mit Material von dpa und AFP

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