• 19:58 Uhr: ➤ Drei ukrainische Kampfjet-Piloten sterben bei Kollision ihrer Maschinen
  • 17:01 Uhr: Friedrich Merz fordert Lieferung von Taurus-Raketen - mit einer Einschränkung
  • 12:30 Uhr: Britische Militärexperten: Ukrainische Gegenoffensive setzt russische Streitkräfte unter Druck
  • 10:11 Uhr: Botschafter Makeiev: Russland hatte Zeit, sich einzubarrikadieren
  • 04:36 Uhr: Russland: Drohne im Anflug auf Moskau zerstört
  • 02:30 Uhr: Ukrainischer Verteidigungsminister rechnet mit Taurus-Lieferung

Den aktuellen Ukraine-Ticker finden Sie hier

➤ Drei ukrainische Kampfjet-Piloten sterben bei Kollision ihrer Maschinen

  • 19:58 Uhr:

Drei Piloten der ukrainischen Luftwaffe sind nach Angaben Kiews bei einem Unfall im Nordwesten des Landes ums Leben gekommen. Zwei Übungsflugzeuge des Typs L-39 seien in der Region Schytomyr in der Luft kollidiert, teilte die ukrainische Luftwaffe am Samstag mit. Es seien Ermittlungen eingeleitet worden. Unter den Opfern war den Angaben zufolge auch der bekannte Kampfjet-Pilot Andrij Pilschtschykow.

Der Unfall ist ein schwerer Rückschlag für die Ukraine, die sich um moderne F-16-Kampfjets bemüht, um ihre aus der Sowjetzeit stammende Flotte zu verstärken und die Gegenoffensive gegen die russische Armee voranzutreiben. Dänemark, die Niederlande und zuletzt Norwegen hatten der Ukraine kürzlich die Lieferung von F-16-Jets zugesagt. (afp)

+++

Die Lage im Überblick

Seit 24. Februar 2022 führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Kurz zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine anerkannt.

Die ukrainische Armee wehrt sich seitdem nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es Berichten zufolge Tausende Tote. Wie viele Soldaten und Zivilisten bereits starben, lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Fakt ist: Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu.

Das Flüchtlingshilfswerk UNHCR hat inzwischen mehr als 5,8 Millionen ukrainische Flüchtlinge in Europa registriert (Stand: 23. August). Die Flüchtenden sind vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land in den meisten Fällen nicht verlassen dürfen.

Die EU und die USA reagierten mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit Waffenlieferungen. Auch Gepard-Panzer hat die Ukraine aus Deutschland erhalten. (dpa)

Karte mit militärischer Lage in der Ukraine. © AFP

Die weiteren Nachrichten zum Krieg in der Ukraine vom 26. August

Selenskyj trauert um abgestürzte ukrainische Piloten

  • 21:33 Uhr:

Präsident Wolodymyr Selenskyj hat am Tag der ukrainischen Luftfahrt drei bei einem Flugzeugzusammenstoß ums Leben gekommenen Piloten gedacht. "Mein Mitgefühl den Angehörigen und Vertrauten, allen denjenigen, die die jungen Männer gekannt haben", sagte er am Samstag in seiner täglichen Videoansprache. Zu den Opfern habe auch der bekannte Kampfpilot Andrij Pilschtschykow gehört, der viel zur Luftverteidigung der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen die russische Aggression beigetragen habe, erinnerte Selenskyj.

Der Unfall ereignete sich am Freitag im westukrainischen Gebiet Schytomyr. Ukrainische Medien berichteten erst am Samstag darüber. Selenskyj versprach eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls. Für Kiew ist die Reputation der eigenen Kampfpiloten von hoher Bedeutung, bittet die Ukraine doch seit Monaten ihre westlichen Verbündeten um moderne Kampfjets. (dpa)

+++

Merz fordert Lieferung von Taurus-Raketen - mit einer Einschränkung

  • 17:01 Uhr:

Die ukrainische Gegenoffensive läuft, doch Russland greift nach wie vor an. Deswegen fordert Kiew von Deutschland Taurus-Marschflugkörper. Während sich der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow zuversichtlich zeigte, dass Deutschland diese Flugkörper liefern wird, äußerte sich Kanzler Scholz (SPD) zurückhaltender.

"Egal, welche Anforderungen an Deutschland gerichtet werden: Ich werde mir weiterhin jede einzelne Entscheidung sorgfältig überlegen und niemals etwas Unüberlegtes tun", sagte Scholz den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Nun meldet sich CDU-Chef Friedrich Merz zu Wort. Zur "Bild am Sonntag" sagte er: "Wir sollten Marschflugkörper liefern." Sie sollten aber "in ihrer Reichweite" so begrenzt sein, "dass sie nur zur Verteidigung des Territoriums der Ukraine eingesetzt werden können".

Es gibt Befürchtungen, dass die Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten. Deutschland wäre nach Großbritannien und Frankreich das dritte Land, das der Ukraine diese Art Rakete schicken würde.

Merz weiter zur "Bild am Sonntag": "Ich habe die Sorge, dass wir eines Tages zu der Erkenntnis kommen, dass wir zu spät und zu wenig für die Ukraine und damit auch für unsere Sicherheit getan haben. Diese Zögerlichkeit könnte sich noch als großer historischer Fehler erweisen. Eine Lieferung muss mit einer zeitgleichen Nachbeschaffung für die Bundeswehr einhergehen." (pak/dpa)

+++

Tote und Verletzte nach russischem Beschuss in Kupjansk

  • 15:43 Uhr:

Mindestens zwei Zivilisten sind offiziellen Angaben zufolge beim Beschuss eines Vororts der ostukrainischen Stadt Kupjansk ums Leben gekommen. "Der Feind hat ein ziviles Objekt getroffen, ein Café, wo tagsüber Einwohner waren", teilte der Gouverneur der Region Charkiw, Oleh Synehubow, am Samstag per Telegram mit. Neben den zwei Todesopfern gebe es auch noch einen weiteren Verletzten.

Getroffen wurde die Ortschaft Podoly, ein Vorort von Kupjansk am östlichen Ufer des Oskil. Die russischen Truppen haben in dem Raum ihre militärischen Anstrengungen verstärkt - als Gegengewicht zur ukrainischen Offensive im Süden des Landes. Die Russen sind dadurch zuletzt in der Region im Nordosten der Ukraine weiter vorgerückt. Das im vergangenen Herbst bei der ukrainischen Gegenoffensive befreite Kupjansk ist so bereits mehrfach wieder unter Beschuss geraten. (dpa)

+++

Britische Militärexperten: Ukrainische Gegenoffensive setzt russische Streitkräfte unter Druck

  • 12:30 Uhr:

Russland könnte nach Einschätzung britischer Militärexperten seine Angriffe im Raum östlich der Städte Kupjansk und Lyman im Nordosten der Ukraine verstärken. Die ukrainische Gegenoffensive habe russische Streitkräfte im östlichen Bachmut und in der Südukraine unter Druck gesetzt, schrieb das Verteidigungsministerium in London am Samstag. Russland habe aber kleinere Angriffe im Nordosten im Sektor Kupjansk-Lyman fortgesetzt und dort begrenzte, lokale Fortschritte erzielt.

Während die Ukraine im Süden weiterhin allmählich an Land gewinne, könnte Russland nach britischer Einschätzung versuchen, die Initiative wiederzuerlangen, indem es auf eine "Offensive auf operationaler Ebene" zurückschwenke.

"Kupjansk-Lyman ist eine mögliche Gegend dafür", schrieben die Briten in ihrem täglichen Geheimdienst-Update beim Kurznachrichtendienst X. Möglich wäre demnach, dass Russland die Intensität seiner Offensivbemühungen auf der Achse Kupjansk-Lyman in den nächsten beiden Monaten verstärke - "wahrscheinlich mit dem Ziel, nach Westen bis zum Fluss Oksil vorzudringen und eine Pufferzone um die Gegend Luhansk zu schaffen."

Die Ukraine hatte die von Russen besetzte Stadt Kupjansk im Gebiet Charkiw im vergangenen Jahr befreit. Die Stadt und das Umland wurden danach immer wieder Ziel des russischen Beschusses.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor. (dpa)

+++

Botschafter Makeiev: Russland hatte Zeit, sich einzubarrikadieren

  • 10:11 Uhr

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, führt eine zögerliche militärische Unterstützung der westlichen Partner als einen Grund für die derzeit schwierige ukrainische Gegenoffensive an. "Russland hatte Zeit, um sich einzubarrikadieren", sagte Makeiev im "Interview der Woche" des Deutschlandfunks. "Man hat sehr lange gebraucht, um die ukrainischen Brigaden, Brigaden des Angriffes vorzubereiten und auszustatten." Diese Brigaden seien nun voll mit westlichen Waffen und Munition. Er verwies dabei auch auf die Debatten in Deutschland um die Lieferung von Schützenpanzern und Flugabwehrsystemen.

Die Ukraine habe keine Lufthoheit über ihr Territorium, sagte Makeiev weiter. Daher sei die Lieferung der F-16-Kampfflugzeuge so wichtig - Dänemark, die Niederlande und Norwegen haben F-16 zugesagt. Mit Blick auf deutsche Taurus-Marschflugkörper sagte Makeiev, man sei in einem "sehr pragmatischen und inhaltsreichen Gespräche" mit der Bundesregierung. Die Ukraine fordert seit längerem von Deutschland Taurus-Marschflugkörper. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich dazu aber bisher zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass die Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten.

Angesprochen auf mögliche Friedensverhandlungen mit Russland sagte Makeiev: "Hier geht es um Vernichtung, und Russland und leider die russische Bevölkerung wollen überhaupt keine Ukraine, und in diesem Zusammenhang geht man nicht ins Gespräch mit einer Kompromissbereitschaft." Das sei für die Ukraine überlebenswichtig. "Das haben auch sehr viele Partner jetzt verstanden, und es wird kein Druck auf uns ausgeübt, jetzt mit Russland ins Gespräch zu kommen." (dpa)

+++

Russland: Drohne im Anflug auf Moskau zerstört

  • 04:36 Uhr:

Russland hat eigenen Angaben zufolge einen ukrainischen Drohnenangriff auf Moskau abgewehrt. Wie der Bürgermeister der Stadt, Sergej Sobjanin, in der Nacht auf Samstag im Online-Dienst Telegram mitteilte, zerstörte die russische Luftabwehr eine Drohne "im Anflug auf Moskau im Bezirk Istrinskij". Es habe keine Opfer oder Schäden gegeben. Rettungskräfte seien vor Ort im Einsatz.

Es war die sechste Nacht in Folge, in der die Hauptstadtregion von Drohnen angegriffen wurde. Moskau wurde in der Anfangsphase des Konflikts in der Ukraine nur selten ins Visier genommen, doch in letzter Zeit haben die Angriffe zugenommen. In den vergangenen Tagen wurden sowohl die russische Hauptstadt als auch andere Regionen in Russland verstärkt Ziel ukrainischer Drohnenangriffe.

In der südwestlichen Grenzregion Belgorod wurden nach Angaben der Behörden am Mittwoch drei Zivilisten durch einen von ukrainischen Streitkräften mittels einer Drohne abgefeuerten Sprengsatz getötet. Am selben Tag traf eine Drohne ein Hochhaus in einem Moskauer Geschäftsviertel. (AFP)

+++

Ukrainischer Verteidigungsminister rechnet mit Taurus-Lieferung

  • 02:30 Uhr:

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow zeigt sich zuversichtlich, dass Deutschland der Ukraine Marschflugkörper vom Typ Taurus liefern wird. "Ich bin wirklich optimistisch und sehe in der Zukunft, dass wir auch Taurus aus Deutschland bekommen werden", sagte Resnikow in einem Interview von "Bild", "Welt" und "Politico" (Samstag). Als Partner der Ukraine habe Deutschland angesichts des russischen Angriffskriegs bereits viele hochmoderne System geliefert. Resnikow legte sich indes nicht darauf fest, wann er die Marschflugkörper erwarte. "Aber ich glaube, es wird nicht ein ganzes Jahr dauern", sagte er.

Deutschland hat Kiew bereits etliche Waffensysteme zur Verfügung gestellt, darunter das moderne Flugabwehrsystem Iris-T. Die Ukraine fordert seit längerem auch Taurus-Marschflugkörper. Kanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte sich dazu aber bisher zurückhaltend. Es gibt Befürchtungen, dass die Marschflugkörper auch russisches Territorium erreichen könnten. "Egal, welche Anforderungen an Deutschland gerichtet werden: Ich werde mir weiterhin jede einzelne Entscheidung sorgfältig überlegen und niemals etwas Unüberlegtes tun", sagte Scholz den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Samstag).

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte unterdessen diese Woche im Deutschlandfunk, es müssten noch "technische Details" geklärt werden. Es sei wichtig, nicht einfach etwas zu versprechen, "sondern dass das dann auch geliefert wird und funktioniert und dass die unterschiedlichen Systeme ineinandergreifen. Und das gilt jetzt auch für weitere Maßnahmen wie Marschflugkörper". (dpa)

+++

Lars Klingbeil

SPD-Chef Lars Klingbeil: System Putin fällt "langsam auseinander"

SPD-Chef Lars Klingbeil sieht in dem mutmaßlichen Attentat auf den Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, ein Indiz dafür, dass die Macht des russischen Präsidenten Wladimir Putin schwindet. (Photocredit: picture alliance / photothek | Florian Gaertner)
Mit Material von dpa und AFP

Die Ticker der vergangenen Tage zum Nachlesen:

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.