Im Sommer war die ukrainische Armee auf russisches Gebiet vorgedrungen, um bei möglichen Friedensverhandlungen russisches Territorium und russische Kriegsgefangene in der Hand zu haben. Aktuell droht der Plan zu scheitern.
Russlands Streitkräfte kämpfen nach Gebietsgewinnen in der russischen Region Kursk weiter um eine Rückeroberung aller von ukrainischen Truppen kontrollierten Flächen.
Während das russische Verteidigungsministerium von einer Rückeroberung der Stadt Sudscha berichtete, gab es dafür von ukrainischer Seite keine Bestätigung. Der ukrainische Generalstab meldete vielmehr zahlreiche Gefechte in der Region Kursk.
Tausende Soldaten eingekesselt? Situation in Region Kursk unklar
Nach den schweren Verlusten der ukrainischen Streitkräfte und einem Rückzug von Truppenteilen ist die Lage der Soldaten im Raum Kursk unklar. Fest steht bloß, dass sie schwer unter Druck sind. Der ukrainische
Behauptungen, in Kursk seien Tausende Soldaten eingekesselt, hat der ukrainische Generalstab zurückgewiesen. So hatte neben der russischen Seite auch US-Präsident
"Genau in diesem Moment sind Tausende ukrainische Soldaten durch das russische Militär eingekreist und sind in einer sehr schlechten und verletzlichen Lage", verkündete US-Präsident Trump über sein Online-Sprachrohr Truth Social. Um ein Massaker zu verhindern, habe er den russischen Präsidenten
Putin, der den Angriffskrieg gegen die Ukraine im Februar 2022 befohlen hatte, willigte aus "humanitären Gründen" ein. Die Führung in Kiew solle den ukrainischen Soldaten im Gebiet Kursk befehlen, die Waffen niederzulegen und sich in Gefangenschaft zu begeben, verlangte er.
Russland erhöht Druck auf die Ukraine
Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte am Samstag, die Ukraine stehe unter Zeitdruck. Noch bestehe das Angebot an ukrainische Verbände, sagte er der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass zufolge. Aber: Die Zeit laufe ab.
Ursprünglich hatte die ukrainische Führung den Vorstoß ins russische Grenzgebiet im vergangenen August damit begründet, die eingenommenen Territorien bei möglichen Verhandlungen mit Russland gegen besetztes ukrainisches Gebiet tauschen zu können. Die Gefangennahme russischer Soldaten diente als weitere Rechtfertigung für das Wagnis, bei dem Tausende ukrainische Soldaten ums Leben kamen. (dpa/bearbeitet von mcf)