Der russische Geheimdienst GRU soll mehrere Cyberangriffe auf Frankreich ausgeübt haben. Das zumindest wirft die französische Regierung den Russen öffentlich vor.

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Die französische Regierung hat dem russischen Geheimdienst erstmals öffentlich Cyberangriffe auf französische Interessen vorgeworfen. "Der russische Militärgeheimdienst (GRU) verfolgt seit mehreren Jahren eine Cyber-Angriffstrategie", erklärte Außenminister Jean-Noël Barrot am Dienstag im Onlinedienst X. Eine unter den Namen APT28, Fancy Bear oder Sofacy Group bekannte Hackergruppe des russischen Geheimdienstes habe seit 2021 mindestens zehn französische Organisationen angegriffen.

Angriffe auf Rüstungsunternehmen

Sowohl Ministerien und Gebietskörperschaften als auch Rüstungsunternehmen seien in den vergangenen vier Jahren Ziele russischer Cyberangriffe gewesen, heißt es in einem von Barrot veröffentlichten Video. Dieses verweist zudem auf frühere Angriffe, etwa auf französische Medien 2015 sowie auf den Präsidentschaftswahlkampf von Emmanuel Macron 2017. "Frankreich beobachtet seine Gegner im Cyberraum. Wir blockieren und bekämpfen sie", heißt es weiter.

Auch deutsche Unternehmen angegriffen

Die Cyberangriffe auf Macrons Wahlkampfteam waren bereits bekannt. Es ist jedoch das erste Mal, dass die französische Regierung dafür öffentlich den russischen Geheimdienst verantwortlich macht.

2023 hatte APT28 auch die SPD und mehrere deutsche Unternehmen aus den Bereichen Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT sowie Stiftungen und Verbände angegriffen. (afp/bearbeitet von phs)