Indexierung der Familienbeihilfe trifft weiter auf Kritik: Rumänien bezeichnet das österreichische Gesetz als unfair. Es laufe den Werten der EU zuwider.
Die rumänische Regierung hat wegen der mit Jahresanfang in Kraft getretenen Familienbeihilfen-Kürzung für in ärmeren Staaten lebende Kinder scharfe Kritik an Österreich geübt.
Das österreichische Gesetz sei "unfair" und "läuft EU-Werten zuwider", teilte das rumänische Außenministerium am Samstag in einer Aussendung mit. Man habe das Inkrafttreten des Gesetzes "mit Sorge" zur Kenntnis genommen.
Die Maßnahme widerspreche Grundprinzipien des europäischen Projekts und dem Unionsrecht, weil sie Bürger anderer Mitgliedsstaaten, die in Österreich ihre Steuern zahlten, diskriminiere.
"Rumänische Bürger, die in Österreich arbeiten, zahlen die gleichen Steuern wie Bürger dieses Staates und sie müssen im Hinblick auf ihre diesbezüglichen Rechte gleich behandelt werden", forderte das rumänische Außenministerium.
Rumänien will "auf allen Ebenen tätig werden"
Rumänien, das mit Jahreswechsel den EU-Ratsvorsitz von Österreich übernommen hat, machte zugleich klar, dass es in dieser Sache nicht locker lassen wolle.
Man sei "auf allen Ebenen" tätig geworden, sowohl bilateral als auch in Gesprächen mit EU-Vertretern, hieß es in der Aussendung nach Angaben der Nachrichtenagentur Agerpres.
Das Thema sei weiterhin auf der Tagesordnung, auch in Gesprächen mit Ländern, "die ähnliche Interessen haben wie Rumänien" sowie der EU-Kommission.
Seit 1. Jänner wird die österreichische Familienbeihilfe für im Ausland lebende Kinder entsprechend den dortigen Lebenshaltungskosten indexiert. Nur rund 400 Kinder, die in reicheren Ländern leben, profitieren davon.
125.000 Kinder sind von einer Kürzung betroffen. In Bulgarien gibt es somit für ein 0- bis zweijähriges Kind nur noch 51,30 Euro Familienbeihilfe monatlich statt 114 Euro. Es wird erwartet, dass die EU-Kommission wegen des umstrittenen Gesetzes ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich einleiten wird. © APA
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