Eine gegen Israel gerichtete Kundgebung zum Holocaust-Gedenktag an diesem Samstag in Rom ist kurzfristig verboten worden. Die Behörden der italienischen Hauptstadt ordneten am Freitag an, dass die von palästinensischen Studentengruppen angemeldete Demonstration unter dem Motto "Stoppt den Genozid am palästinensischen Volk" an einem anderen Termin stattfinden müsse. Die Kundgebung war für den 27. Januar beantragt worden, an dem in vielen Ländern der Millionen durch Nazi-Deutschland ermordeten Juden gedacht wird.
Mehrere Veranstalter kündigten an, trotz des Verbots in Rom auf die Straße gehen zu wollen. In ihrem Aufruf hatten sie ausdrücklich auf den Holocaust-Gedenktag Bezug genommen. Darin kritisierten sie, dass an einen Völkermord erinnert werde, während man einem "laufenden Völkermord gleichgültig und mitschuldig gegenübersteht". Der Innenminister der italienischen Rechtsregierung, Matteo Piantedosi, hatte daraufhin die Behörden aufgerufen, pro-palästinensische Veranstaltungen für diesen Tag zu untersagen.
In Rom wäre eine Kundgebung von Sonntag an wieder möglich. Auch in der norditalienischen Großstadt Mailand wurde eine propalästinensische Kundgebung am Holocaust-Gedenktag untersagt. Am 27. Januar 1945 hatte die sowjetische Rote Armee das deutsche Konzentrationslager Auschwitz im besetzten Polen befreit. In Deutschland wird das Datum seit 1996 als Holocaust-Gedenktag begangen. Die Vereinten Nationen machten den Termin 2005 zum Gedenktag. © dpa
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