Extrembergsteiger Reinhold Messner stellt sich entschieden gegen die Idee von Schwarz-Blau, Südtiroler zu Doppelstaatsbürgern zu machen: "Das würde das Land zerreißen."
Reinhold Messner hat scharfe Kritik an der von der neuen Regierung geplanten Doppelstaatsbürgerschaft für Südtiroler geübt. Dem Nachrichtenmagazin "Profil" sagte er, das Vorhaben erinnere ihn an einen "Ahnenpass".
Die Idee entspringe dem "völkisch-nationalen Wunschdenken einiger österreichischer Rechtspolitiker". 1939 hatten die Südtiroler wählen müssen, ob sie ins "Dritte Reich auswandern und Volksdeutsche werden oder in Italien bleiben", sagte
Reinhold Messner: "Wir brauchen das nicht ein zweites Mal"
"Wir brauchen das nicht ein zweites Mal, das zerreißt das Land", ist sich der Extrembergsteiger sicher. Südtirol habe wegen seiner Geschichte eine besondere Beziehung. Heute verfüge es aber über eine starke Autonomie und gehöre zu den erfolgreichsten Regionen in Europa.
Im Interview mit "Profil" findet Messner deutliche Worte: "Warum will man Menschen gegeneinander aufbringen, unseren Frieden, unseren Erfolg, unsere Politik durcheinander bringen? Was bilden sich diese Leute in Wien ein?"
Er sei genau aus dem Grund mit ÖVP-Chef Sebastian Kurz im Sommer nicht auf den Ortler gestiegen, "weil ich wusste, dass er diese Koalition machen wird", sagte Messner. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache "war und bleibt extrem, zu weit rechts".
Er will dafür kämpfen, dass "diese rechten, völkischen Vorstellungen nicht Platz greifen". Messner selbst versteht sich als Südtiroler mit italienischem Pass. Dafür brauche es keinen zweiten Pass. Seine Hoffnung sei, "dass zumindest die nächste Generation der Südtiroler einen europäischen Pass haben wird". (ank)
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