Im Jemen haben sich Regierung und Rebellen auf den Austausch hunderter Gefangener vor den geplanten Friedensgesprächen in Schweden geeinigt.

Mehr Politik-News finden Sie hier.

Wie der Gefangenen-Beauftragte der jemenitischen Regierung, Hadi Haig, am Dienstag der Nachrichtenagentur AFP sagte, geht es um 1500 bis 2000 Kämpfer der Regierungstruppen und 1000 bis 1500 Kämpfer der Huthi-Rebellen.

Der Gefangenenaustausch ist eine weitere vertrauensbildende Maßnahme vor den geplanten Friedensgesprächen unter Vermittlung der UNO. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) begrüßte die Einigung.

Am Montag waren bereits 50 verletzte Huthi-Rebellen in das neutrale Sultanat Oman ausgeflogen worden.

Seit Montag befindet sich der UN-Sondergesandte Martin Griffiths in der von Huthi-Kämpfern kontrollierten jemenitischen Hauptstadt Sanaa. Er hatte sich bei der von Saudi-Arabien angeführten Militärallianz dafür eingesetzt, die verletzten Rebellen ausfliegen zu lassen.

UNO: Jemen schwerste humanitäre Krise weltweit

Im Jemen herrscht seit 2014 ein Bürgerkrieg, in dem nach UN-Angaben bereits etwa 10.000 Menschen getötet wurden, unter ihnen tausende Zivilisten. Nach Einschätzung der UNO handelt es sich um die schwerste humanitäre Krise weltweit.

Angeheizt wird der Konflikt dadurch, dass beide Seiten große Regionalmächte hinter sich haben: Die Regierung von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi wird vom sunnitischen Saudi-Arabien unterstützt, der schiitische Iran unterstützt die Huthi-Rebellen.

Griffiths strebt Friedensgespräche in Schweden an, die noch im Dezember stattfinden könnten. Nach Angaben von Kuwaits Vize-Außenminister Chaled al-Dscharallah sollte noch am Dienstag eine Huthi-Delegation in Begleitung des kuwaitischen Botschafters im Jemen von Sanaa nach Stockholm reisen. Kuwait ist im Jemen-Konflikt als Vermittler tätig.  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.