Die britische Labour-Partei war jahrelang schweren Antisemitismusvorwürfen ausgesetzt. Premier Keir Starmer wollte damit eigentlich aufräumen.
Der britische Regierungschef
Der Staatssekretär habe rassistische und andere verächtliche Nachrichten in einer WhatsApp-Gruppe geteilt. Die "Mail on Sunday" hatte zuvor Nachrichten des Politikers aus einer WhatsApp-Gruppe veröffentlicht, die ihr zugespielt worden waren.
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Andrew Gwynne, ein Abgeordneter eines Bezirks im Großraum Manchester und parlamentarischer Staatssekretär im Gesundheitsministerium, hatte sich etwa über den "zu jüdisch" klingenden Namen eines Mannes lustig gemacht und sich verächtlich über schwarze Parteifreunde geäußert.
Einem Mann, der sich für mehr Radwege einsetzte, wünschte er, von einem Müllwagen "umgemäht" zu werden. Eine ältere Frau, die sich wegen der Müllabfuhr beschwerte, sollte möglichst "verrecken", vor der nächsten Wahl.
Starmer: "Hohe Verhaltensstandards"
Premierminister Keir Starmer lege "hohe Verhaltensstandards im öffentlichen Amt" an, sagte ein Regierungssprecher zur Begründung für den prompten Rauswurf. Er werde nicht zögern, gegen jedes Regierungsmitglied vorzugehen, das diese Standards nicht erfülle.
Gwynne selbst zeigte sich reumütig. "Ich bedauere meine völlig unangebrachten Kommentare zutiefst und entschuldige mich für jeglichen Anstoß, den ich erregt habe", schrieb er auf dem Kurznachrichtendienst X.
Für Starmers Labour-Partei ist der Fall unangenehm. Erst kürzlich war die Abgeordnete Tulip Siddiq wegen ihrer Verbindungen zu der autoritär herrschenden Ex-Premierministerin von Bangladesch, Sheikh Hasina, von ihrem Posten als Staatssekretärin für Korruptionsbekämpfung zurückgetreten.
Unter dem früheren Vorsitzenden Jeremy Corbyn war Labour zudem jahrelang heftigen Vorwürfen wegen Antisemitismus ausgesetzt. Starmer gelobte, damit aufzuräumen und warf Corbyn aus der Fraktion. Der Ex-Vorsitzende wurde später auch aus der Partei ausgeschlossen. (dpa/afp/bearbeitet von ng)
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