Sowohl Außenminister Sebastian Kurz als auch FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer verurteilen die Demonstrationen für den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan scharf. Kurz erwartet sich Respekt und Loyalität von Zuwanderern.
Integrations- und Außenminister
Rund 4.000 Anhänger des türkischen Präsidenten hatten nach dem missglückten Putschversuch von türkischen Militärs vor der türkischen Botschaft demonstriert. Am Samstagnachmittag versammelten sich rund 1.200 Sympathisanten auf Wiens Straßen: Die als Erdogan-nah geltende "Union Europäischer Türkischer Demokraten" rief zu einer "Demonstration gegen den Militärputsch in der Türkei" auf.
Politische Konflikte nicht importieren
Der "Kronen-Zeitung" sagte Kurz, als Integrationsminister erwarte er sich "von Menschen, die bei uns leben, dass sie ihrem neuen Heimatland gegenüber loyal sind". Sie sollten es "aus Respekt unterlassen, politische Konflikte nicht nach Österreich zu importieren".
Kurz zufolge steht zu befürchten, dass Erdogan nach dem Putschversuch noch machtbewusster auftreten könnte. Der Außenminister betonte jedoch, "dass der Putsch zu verurteilen ist, er hat Tote gefordert und das Land ins Chaos gestürzt".
Trotzdem sei Erdogan gefordert, "im Rahmen von Rechtsstaat und Demokratie zu agieren". Kurz: "Die Geschehnisse sind kein Freibrief für nicht rechtsstaatliches oder willkürliches Handeln."
Norbert Hofer äußert Sorge
Bei den Demonstrationen sei es auch zu Ausschreitungen gegen türkische Kurden gekommen, behauptet Hofer. Nach Angaben der Wiener Polizei verlief die Kundgebung jedoch weitgehend friedlich. Laut "Kronen-Zeitung" kam es lediglich zu einem nicht näher erläuterten Zwischenfall in einem türkisch-kurdischen Lokal.
In seinem Posting kritisierte Hofer auch die in seinen Augen "völlig falsche Zuwanderungspolitik" der Regierung, durch die Österreich "leichtfertig an Radikale verschenkt" werde. (ank)
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