Mit Maulkorb und Jesus-Bild will sich eine Politikerin im EU-Parlament Gehör verschaffen und wird rausgeschmissen. Für die Begleitung nach draußen reichte ein einzelner Saaldiener bei weitem nicht.

Mehr aktuelle News

Eklat im Europaparlament kurz vor der Abstimmung über eine zweite Amtszeit für EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Parlamentspräsidentin Roberta Metsola ließ die rechtsextreme rumänische Europaabgeordnete Diana Iovanovici Sosoaca wegen mehrfacher Störrufe aus dem Plenum werfen.

Diana Iovanovici Sosoaca (M), Mitglied des Europäischen Parlaments aus Rumänien, wird während der Plenarsitzung des Europäischen Parlaments nach einer Protestaktion aus dem Plenarsaal geführt. © picture alliance/dpa/Philipp von Ditfurth

Dabei war Sosoaca von bis zu acht Saaldienern umringt, die versuchten, sie davon zu überzeugen, der Anweisung der Präsidentin zu folgen. Mit einem genervten Unterton fragte Metsola die Abgeordnete: "Wie viele Kollegen müssen kommen, um Sie aus dem Raum zu geleiten?" Nach einem Wortgefecht verließ sie schließlich den Saal.

An den Umfragen des Meinungsforschungsinstituts Civey kann jeder teilnehmen. In das Ergebnis fließen jedoch nur die Antworten registrierter und verifizierter Nutzer ein. Diese müssen persönliche Daten wie Alter, Wohnort und Geschlecht angeben. Civey nutzt diese Angaben, um eine Stimme gemäß dem Vorkommen der sozioökonomischen Faktoren in der Gesamtbevölkerung zu gewichten. Umfragen des Unternehmens sind deshalb repräsentativ. Mehr Informationen zur Methode finden Sie hier, mehr zum Datenschutz hier.

Reden mit Zwischenrufen gestört

Zuvor hatte die Rumänin mehrfach Reden mit lauten Zwischenrufen gestört und sich dafür auch einen Maulkorb angezogen. So auch als die liberale Fraktionsvorsitzende Valérie Hayer sich am Redepult für ein Recht auf Abtreibung starkmachte. Dabei hielt die Rechtsextreme zudem ein Bild von Jesus in die Höhe. Parlamentspräsidentin Metsola erklärte, dass dies bereits die dritte Störaktion der Rumänin gewesen sei und verwies sie daraufhin des Saales.

Sosoaca besucht regelmäßig den russischen Botschafter in Bukarest und verhinderte unter anderem im Oktober 2023, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bei seinem Besuch in Bukarest vor dem rumänischen Parlament sprechen konnte. Die geplante Rede des Gastes aus Kiew war abgesagt worden, weil Sosoaca mit Krawall drohte. Ihre Partei ist eine Abspaltung von der ebenso rechtsextremen Partei AUR, die aktuell in der EKR-Fraktion ist. (dpa/tas)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © picture alliance/dpa/Philipp von Ditfurth