Am Freitag soll der im Straflager gestorbene Kremlgegner Alexej Nawalny in Moskau beerdigt werden. Seine Unterstützer warnen vor Polizeigewalt. Und tatsächlich bringt die sich am Friedhof schon in Stellung.
Schon einen Tag vor der geplanten Beerdigung von Kremlgegner
Die Beisetzung von Oppositionsführer Nawalny, der vor zwei Wochen in einem Straflager starb, ist für diesen Freitag geplant. Nawalnys Unterstützer haben vor Polizeigewalt gegen Trauernde gewarnt, nachdem bereits in den vergangenen zwei Wochen russlandweit Hunderte Menschen beim Ablegen von Blumen festgenommen wurden.
Nawalny-Sprecherin Kira Jarmysch beklagte zudem auf der Plattform X (früher Twitter), dass die Behörden die Vorbereitungen für die Trauerfeier weiter behinderten. So sei es noch immer nicht gelungen, einen Leichenwagen zu organisieren, um Nawalnys Körper in die Kirche zu Ehren der Gottesmutterikone "Lindere meine Trauer" im Bezirk Marjino zu bringen. Dort soll der Trauergottesdienst um 14:00 Uhr Ortszeit (12:00 Uhr MEZ) beginnen, bevor die Beisetzung auf dem rund eine halbe Stunde zu Fuß entfernten Friedhof geplant ist. Die Moskauer Bestattungsunternehmen aber erhielten Drohanrufe von Unbekannten, die sie davor warnten, den Leichnam zu transportieren, wie Jarmysch schrieb.
Nawalny-Team beklagt Druck von Kreml-Seite
Bereits zuvor hatte Nawalnys Team Druck und Erpressungsversuche vonseiten der russischen Behörden beklagt. Diese wollen sie dazu zwingen, die Beisetzung des populären Politikers heimlich abzuhalten, wie etwa Nawalnys Mutter Ljudmila Nawalnaja mehrfach sagte.
Nawalny ist offiziellen Angaben zufolge am 16. Februar im Alter von nur 47 Jahren in einem Straflager nördlich des Polarkreises gestorben. Der scharfe Kritiker von Kremlchef Wladimir Putin war durch einen Giftanschlag im Jahr 2020 und ständige Einzelhaft im Lager körperlich sehr geschwächt.
Seine Unterstützer und auch viele internationale Beobachter sind sich deshalb einig, dass von einer "natürlichen" Todesursache, wie es auf dem Totenschein heißen soll, nicht die Rede sein kann. (dpa/szu)
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