Die Polizei hat am Montag den österreichisch-ungarischen Grenzübergang Nickelsdorf gesperrt. Wie lange die Blockade bestehen bleibt, ist noch nicht klar.

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Per polizeilicher Anordnung wurde am Montagmorgen der Grenzübergang Nickelsdorf auf der A4 Ostautobahn in Fahrtrichtung Ungarn gesperrt. Das teilte die Asfinag in einer Aussendung mit. Die A4 in Richtung Wien wurde auf ungarischer Seite ebenfalls gesperrt. Gleiches gilt für die B10. Grund ist der von der Exekutive erwartete Flüchtlingsstrom. Die Dauer dieser Maßnahme kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden, die Asfinag empfiehlt daher für die Ausreise nach Ungarn die großräumige Umfahrung über die Grenzübergänge auf der A6 Kittsee oder über Deutschkreutz.

Erst am Sonntag hatte sich Außenminister Sebastian Kurz für Grenzkontrollen in Österreich eingesetzt, um "verheerende Auswirkungen" abzuwenden. "Sonst droht die totale Überforderung unserer Landes in nur wenigen Tagen", sagte Kurz (ÖVP) dem ORF. Österreich sei das letzte attraktive Zielland für Flüchtlinge vor Deutschland. Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) hatte zuvor verschärfte Grenzkontrollen abgelehnt.

Tausende Menschen kamen im Grenzort Nickelsdorf an

Mehr als 5.000 Flüchtlinge haben in der Nacht zum Montag die ungarisch-österreichische Grenze überquert. Im Laufe des Tages werden Tausende weitere in Nickelsdorf erwartet, wie die Polizei am Montag mitteilte. Auch weiter südlich, etwa bei Heiligenkreuz, passierten immer mehr Menschen die Grenze, hieß es. Dort sollten ebenfalls Erstversorgungsstellen eingerichtet werden.

Die Flüchtlinge werden zunächst bei der Ankunft mit dem Nötigsten versorgt und dann unter anderem weiter Richtung Wien gebracht. Der österreichischen Polizei zufolge kamen nach wie vor Menschen in Zügen auf der ungarischen Seite der Grenze in Hegyeshalom an. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) hatten den grenzübergreifenden Zugverkehr wegen Überlastung in der vergangenen Woche eingestellt. Über eine Wiederaufnahme sollte im Laufe des Tages beraten werden. (rs/dpa)

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