Die USA wollen zwischen der Ukraine und Russland vermitteln. Nun aber fällt der US-Sondergesandte Steve Witkoff mit wohlwollenden Worten über Wladimir Putin auf. Taktik? "Nein!", sagt ein Politikexperte.

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Der US-Sondergesandte Steve Witkoff hat mit umstrittenen Aussagen über Wladimir Putin für Aufregung gesorgt. In einem Gespräch mit dem rechten Online-Kommentator Tucker Carlson sagte er unter anderem, er halte Putin für keinen "schlechten Kerl", sondern eher für einen "großartigen Anführer", der den Krieg in der Ukraine beenden wolle. Witkoff war unlängst zweimal nach Moskau gereist, um dort mit dem russischen Präsidenten zu sprechen.

Wie aber sind Witkoffs Aussagen einzuordnen – ist das Umschmeicheln Putins reine Taktik? "Nein!", ordnet der Politikexperte Thomas Jäger im Gespräch mit ntv ein: "Das ist für jemanden, der als Mediator auftreten will und Vertrauen von beiden Seiten braucht, ziemlich dumm."

"Was von Witkoff zu hören ist, würde Putin zwar auf Russisch, aber nicht anders sagen."

Thomas Jäger, Politikwissenschaftler

Witkoff habe sich nach Ansicht des Experten völlig auf die Seite Russlands gestellt und wiederhole die Erzählungen die Putin selbst über die Ursache des Krieges und eine mögliche Lösung gibt eins zu eins. "Was von Witkoff zu hören ist, würde Putin zwar auf Russisch, aber nicht anders sagen. Und das ist eine dramatische Situation." Dramatisch deshalb, weil die USA dadurch ihre Position als Mediator verspielten.

Am Sonntag und Montag sollen in Saudi-Arabien sowohl Gespräche der USA mit der Ukraine, als auch mit Russland über eine Waffenruhe stattfinden. Doch die Gespräche könnten unter diesen Voraussetzungen laut Jäger nun schwierig werden, "wenn der Mediator am Anfang schon sagt: 'Ich bin voll auf der Seite der einen Partei'."

Große Erwartungen hat Jäger deshalb nicht an die Verhandlung: "Es wird keine, die im Waffenstillstand endet." Vielmehr erwarte er, dass Putin seine Forderungen zementieren wird: "Russland nutzt diesen Verhandlungsprozess, um seine Forderungen normal zu machen." Das sehe man an der Reaktion der US-amerikanischen Seite.

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