Eine Umfrage über politische Archetypen schreibt Österreichs Kanzler Wunderliches zu: Werner Faymann ist anscheinend ein richtiges "Mädchen". Auch Heinz-Christian Strache und Eva Glawischnig haben urtypische Symbolwirkung.

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Er ist nicht zu schön, sondern zu lieb: Bundeskanzler Werner Faymann wird überproportional mit Eigenschaften verbunden, die man dem Archetyp "Das Mädchen" zuschreibt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage von "Marketagent.com".

Demnach schätzen Österreicher ihren Kanzler häufig als "unschuldig/rein"(64,7 Prozent Abweichung vom Median), "lieb/nett" (53,1 Prozent) und "vertraut" (42,7 Prozent) ein - Eigenschaften, die nicht nur dem "Mädchen", sondern auch dem Archetyp "Der Unschuldige" entsprechen. Der Unschuldige "möchte geliebt werden und glücklich sein", schreiben die Verfasser der Studie. Er halte sich an Regeln, glaube an das Gute und sei aufrichtig. Zudem besitzt der Archetyp klare Moralvorstellungen, ist aber auch kindlich naiv. Andere Attribute, die Faymann zugeschrieben werden, sind "verlässlich", "loyal/treu" und "attraktiv".

H.C. Strache ist "Der Krieger"

Ganz anders wird Heinz-Christian Strache wahrgenommen: Wenig überraschend ist er "Der Krieger", der außerhalb der Gesellschaft steht und alles verändern will, was ihm nicht in den Kram passt. Ein Krieger oder Rebell liebe es, zu schockieren, und wolle auf keinen Fall als harmlos betrachtet werden, erklären die Marktforscher. Demnach gehören zwar Revolte und Zerstörung zum Programm, ein Krieger steht aber auch besonders stark für seine Werte ein.

Grünen-Chefin Eva Glawischnig sehen die Österreicher am ehesten als "Die Liebhaberin", die Liebe spendet. Diesem Archetyp ist eine gute Beziehung zu seinem Umfeld wichtig: Er sehnt sich nach allumfassendem Glück und fürchtet sich vor dem Alleinsein.

Auch internationalen Politikern lassen sich "Marketagent.com" zufolge Archetypen zuordnen. So wird Kremlchef Wladimir Putin als "Patriarch" eingeschätzt, US-Präsident Barack Obama als "Schöpfer" oder "Mutter Erde" und die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel als "Begleiterin" und "Durchschnittstyp".

Unbewusste Urzeitbilder

Archetypen sind Bilder, die dem kollektiven Unbewussten entstammen. Viele dieser Urfiguren beruhen angeblich auf prägenden Ereignissen, etwa Geburt, Kindheit, Pubertät, Elternschaft, Altwerden und Tod. Sie entstammen nicht den persönlichen Erfahrungen, sondern einem kollektiven Erfahrungspool. Das Konzept geht auf den Schweizer Psychiater und Psychologen Carl Gustav Jung zurück, den Begründer der Analytischen Psychologie.

Anwenden lässt sich das Prinzip aber nicht nur auf Menschen: So teilt sich Eva Glawischnig den Archetyp "Die Liebhaberin" mit der Automarke Alfa Romeo. Dagegen ist Mercedes der "Patriarch", BMW der "Held", Volkswagen der "Begleiter" und Smart der "Hofnarr".

Für seine Studie hat das Wiener Neudorfer Marktforschungsunternehmen 1.000 Österreicherinnen und Österreicher online nach ihrer Meinung über nationale und internationale Politiker befragt. (ank)

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