Nach einem Messerangriff auf einen Soldaten am Grenzzaun zu Belarus will Polen erneut einen Sperrstreifen an der EU-Außengrenze einführen.

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Man brauche eine "Pufferzone von etwa 200 Metern dort, wo es für den polnischen Staat nötig ist, um effizient vorzugehen", sagte Regierungschef Donald Tusk am Mittwoch bei einem Besuch im Grenzort Dubicze Cerkiewne.

Am Dienstag hatte nach Angaben der polnischen Armee ein Migrant an der Grenze einen Soldaten mit einem Messer attackiert und schwer verletzt. Der Soldat habe mit seinem Schild eine Lücke im Grenzzaun abgedeckt, durch die Migranten nach Polen gelangen wollten, hieß es. Dabei habe einer der Migranten durch den Zaun hindurch auf ihn eingestochen. Der Grenzschutz veröffentlichte in sozialen Medien Fotos von einem Stock, an dem ein Survival-Messer befestigt war. Der Soldat wurde in ein Krankenhaus gebracht und operiert, sein Zustand ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums weiter ernst.

Polen und die EU beschuldigen den belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko, in organisierter Form Migranten aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen, um Druck auf den Westen auszuüben. Im Sommer 2022 hatte Polen die Grenze zu Belarus mit einem 5,5 Meter hohen Zaun und einem elektronischen Überwachungssystem gesichert. Nach dem Bau des Zauns wurde eine zuvor eingerichtete drei Kilometer breite Sperrzone entlang der Grenze aufgehoben.

Auch seit der Errichtung der Grenzbefestigung versuchen Migranten täglich, die EU-Außengrenze irregulär zu überqueren. Seit Beginn des Jahres hat der polnische Grenzschutz bereits mehr als 15 000 solcher Versuche registriert.  © dpa

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