- In den Niederlanden hat am Montag die dreitägige Parlamentswahl begonnen.
- Um das Corona-Ansteckungsrisiko zu minimieren, sind die Wahllokale bis Mittwoch geöffnet.
- In den Umfragen liegt die rechtsliberale VVD von Ministerpräsident Mark Rutte unangefochten auf Rang eins.
Die Wahlen zum neuen niederländischen Parlament haben begonnen. Am Montagmorgen um 7:30 Uhr öffneten etwa 1.600 Wahllokale. Rund 13 Millionen Bürger sind aufgerufen, die 150 Abgeordneten der Zweiten Kammer zu wählen. Wegen der Corona-Pandemie wird die Parlamentswahl zum ersten Mal an insgesamt drei Tagen stattfinden. Hauptwahltag ist der Mittwoch.
Am Montag und Dienstag sollen vorwiegend diejenigen ihre Stimme abgeben, die besonders wegen einer Corona-Infektion gefährdet sind. Dann sind erst knapp 20 Prozent der Wahllokale geöffnet. Erstmals war auch Briefwahl für im Land wohnende Bürger ab 70 Jahre gestattet.
37 Parteien stellen sich zur Wahl und konkurrieren um 150 Sitze im Unterhaus - ein neuer Rekord. In den Umfragen liegt die rechtsliberale VVD von Ministerpräsident
Rutte hatte Anfang des Jahres seinen Rücktritt erklärt
Rutte hatte Anfang des Jahres wegen eines Regierungsskandals um Kinderbeihilfen seinen Rücktritt erklärt, war aber geschäftsführend im Amt geblieben.
Unsicher ist, ob die bisherige Koalition - VVD, christdemokratische CDA, linksliberale D66 und ChristenUnie - erneut eine Mehrheit erzielen wird. Ergebnisse werden erst am späten Mittwochabend erwartet.
In allen Wahllokalen gelten strenge Schutzbestimmungen. So werden Tische, Kabinen und andere Objekte regelmäßig desinfiziert. In einigen Kommunen bekommt jeder Wähler einen eigenen Rotstift - damit machen die niederländischen Wähler traditionell ihr Kreuz auf dem Wahlzettel.
Kurz vor der Wahl war es am Sonntag zu Protesten von hunderten Regierungsgegnern gekommen, gegen die die Polizei mit Wasserwerfern vorging. Die Demonstranten versammelten sich in einem Park in Den Haag, um gegen die Regierung, aber auch gegen die Corona-Beschränkungen zu protestieren. Als sich einige Protestierende nach Ende der Kundgebung weigerten, den Park zu verlassen, setzte die Polizei Schlagstöcke und Hunde ein. (dpa/AFP/lh)
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