Der Tod von Otto Habsburg-Lothringen, dem ältesten Sohn des letzten österreichischen Kaisers und ungarischen Königs Karl I. (IV.), hat im GMX-Forum nicht nur Betroffenheit ausgelöst, sondern auch eine hitzige Debatte über Monarchie entfacht. Für die einen war Otto Habsburg der "ewig Gestrige", andere nennen ihn den "Kaiser der Herzen".
"Österreich hat ein Stück Geschichte verloren", postet GMXler "tulpenfeld" zum Tode des einstigen Thronfolgers Otto Habsburg. Für "nimm" wäre er "ein großer und würdiger Herrscher im Hause Habsburg gewesen". "Puma1949" zählt ihn "zu jenen seltenen Menschen, die eigentlich hätten ewig weiterleben müssen."
Immer wieder klingen der Wunsch und die Bitte durch, "nachdem ihm zu seinen Lebzeiten der Staat Österreich sicher nicht immer gebührend und fair behandelt hat" ("Mikman"), man möge dem 98-Jährigen ein großes, würdevolles Begräbnis schenken. Viele Gebete und Segenswünsche tauchen im Forum auf, tiefe Trauer wird geäußert: "Für mich war er der Kaiser der Herzen", schreibt "Maestoso", und "UngarMitHerz fügt hinzu: "Es ist schade, dass ich als Österreicher nicht in einer Monarchie leben kann. Diese herrliche Zeit der Habsburger wird nie wieder kommen."
Solche Monarchie-Nostalgien "sind en passé", findet dagegen "Tucumcari". "Mariechen01" beschreibt Habsburg als "ewig Gestrigen: "Es war gut, dass er von den Politikern des neuerstandenen Landes Österreich des Landes verwiesen wurde." "harald 67" fragt sich, wie man sich die Monarchie zurückwünschen kann, "so ein System, das nur Privilegierte unterstützt." Wer eine Monarchie wolle, solle nach Tirol oder Niederösterreich ziehen: "Da ist sicher alles so wie ihr es euch annähernd wünscht."
"Pinguin537" kann die totale Ablehnung der Monarchie wiederum nicht nachvollziehen: "Heute werden wir sicher nicht weniger ausgebeutet als unsere Vorfahren. Wenn ich mir ansehe, wie heute Politiker lediglich in Legislaturperioden von vier Jahren denken, dann halte ich das Haus Habsburg und seine Monarchie hoch". Eine Monarchie wie in England, "wo der Monarch nur repräsentative Aufgaben hat", das wäre für "PaterBenedikt" das einzig Wahre.
Ein Habsburger als Präsident?
"milenaaa" spielt in ihrem Posting daraf an, dass Österreichs Regierung nur knapp drei Wochen vor Habsburgs Tod den "Habsburger-Paragrafen" gekippt hat, nachdem Mitglieder des Hauses Habsburg nicht für das Amt des Staatsoberhauptes kandidieren durften: "Der Kaiser ist tot - lang lebe Ulrich Habsburg, unser nächster Bundespräsident :)."
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