Die große Mehrheit der Österreicher hält die ORF-Gebühren für unberechtigt. Das zeigt eine aktuelle OGM-Umfrage. Demnach wünschen sich die meisten Österreicher eine Volksabstimmung zum Thema - wie zuletzt in der Schweiz.
Nur 30 Prozent der Österreicher halten die ORF-Gebühren für berechtigt. So das Ergebnis einer aktuellen OGM-Umfrage, die der "Kurier" in Auftrag gab.
62 Prozent würden laut der Studie eine Volksabstimmung zum Thema befürworten, wie es sie kürzlich in der Schweiz gab. Die Schweizer entschieden sich allerdings mit 71,6 Prozent gegen eine Abschaffung der Rundfunkgebühren.
Stimmungsmache gegen den ORF
Das für den ORF negative Stimmungsbild erklärt OGM-Chef Wolfgang Bachmayer so: "Im Laufe der letzten 20 Jahre wurden die Österreicher von den Parteienvertretern, zuletzt am meisten durch die FPÖ, mit dem Thema konfrontiert".
Die FPÖ hatte in den vergangenen Wochen immer wieder gegen den ORF und seine Journalisten gewettert.
Die OGM befragte die Teilnehmer der Studie auch zur Glaubwürdigkeit der politischen Berichterstattung im ORF. Nur zehn Prozent befanden, diese sei "sehr" objektiv, 33 Prozent "eher".
Erfolg einer Volksabstimmung fraglich
Mit einem Satz relativiert Bachmayer die Aussagekraft seiner eigenen Umfrage allerdings: "Die Neigung zu direkter Demokratie ist stark ausgeprägt. (...) Wenn man fragt, ob sie abstimmen wollen, sagen sie Ja."
Es sei nicht gesagt, dass eine Volksabstimmung tatsächlich zur Abschaffung der Gebühren führen würde.
Für die Umfrage wurden 503 Telefon-Interviews geführt. Die Schwankungsbreite beträgt +/- 4,5 Prozent. (af)
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