Die Terrormiliz "Islamischer Staat" hat bei dem Angriff auf ein Ölfeld in Libyen einen Österreicher in ihre Gewalt gebracht. Was ist das Motiv der Angreifer? Ein Experte geht davon aus, dass die Terroristen auf Lösegeld aus sind.
Seit Montag ist klar: Ein Österreicher befindet sich in der Hand der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS). Terrorismus-Experte Peter Neumann geht davon aus, dass die Erpresser am ehesten auf Lösegeld aus sind - das erklärte er am Montagabend in der ZIB 2.
Die beiden anderen Szenarien für eine Geiselnahme dieser Art wäre eine Tötung des Gefangenen zu Propagandazwecken beziehungsweise ein Gefangenenaustausch. Das hält Neumann jedoch für unwahrscheinlich. "Ich denke, dass der Österreicher keinen so großen Propagandawert hat wie zum Beispiel ein Amerikaner. Es gibt auch keine Gefangenen zum Austauschen", sagte Neumann im Interview.
Die Verhandlungen über den Austausch des entführten Österreichers könnten sich "noch sehr lange hinziehen", schätzt der Experte. In der Vergangenheit sei von "zentraleuropäischen Staaten wir Frankreich, Deutschland und zum Teil auch Österreich" bereits Lösegeld bezahlt worden. In diesen Fällen hätten die Gespräche zwei bis vier Jahren gedauert. (rs)
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