Die Regierung hat dem 12-Stunden-Tag zugestimmt, doch noch ist nicht alles geklärt. ÖGB und Wirtschaft sind sich uneins, ob es ab 25 Dienstjahren sechs Wochen Urlaub für alle geben soll.

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Der Österreichische Gewerkschaftsbund (ÖGB) will einer Erhöhung der maximalen Arbeitszeit auf zwölf Stunden pro Tag nur dann zustimmen, wenn es ab 25 Dienstjahren eine generelle sechste Urlaubswoche gibt. Das hat ÖGB-Generalsekretär Bernhard Achitz am Sonntagabend in der ORF-Sendung "Im Zentrum" zu verstehen gegeben.

Man habe sich vor 30 Jahren darauf geeinigt, dass Menschen, die länger im Beruf stehen, auch länger Urlaub haben sollten, sagte Achitz. Nur sei die aktuelle Regelung so formuliert, dass ein Arbeitnehmer 25 Jahre beim selben Dienstgeber beschäftigt sein müsse, um in den Genuss der sechsten Urlaubswoche zu kommen. Schon jetzt gebe es "zig flexible Arbeitszeitmodelle in Österreich".

Die Industrie verlangt mehr Flexibilität, da Aufträge schubweise kämen. Hier müsse sich der Standort verteidigen, sagte die Vorsitzende der Jungen Industrie, Therese Niss. Sie forderte ein "ausgewogenes" Arbeitsrechtspaket. "Mit einer sechsten Urlaubswoche wäre das aber nicht der Fall", befand Niss.

Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl sprach sich gegen eine vertragliche Verknüpfung von 12-Stunden-Tag und sechs Wochen Urlaub aus. Der "Presse" sagte er, er halte nichts von Junktims. "Ich will niemanden über den Tisch ziehen", sagte Leitl. "Ich weigere mich aber, selbst über den Tisch gezogen zu werden." (ank)

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