Die Staatsanwaltschaft hat sich des Falls des der Burschenschaft Bruna Sudetia zugeorneten NS-Liederbuchs angenommen. Es wurde ein Verfahren eingeleitet.

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Das der schlagenden Burschenschaft Bruna Sudetia zugeordnete Liederbuch mit antisemitischen Texten beschäftigt nun die Justiz. Die Staatsanwaltschaft Wien hat von Amts wegen ein Verfahren eingeleitet, sagte eine Sprecherin zur APA.

Der Vorsitzende der Bruna Sudetia, Herwig Götschober, lässt sich nach den Vorwürfen als Pressereferent im Büro von Verkehrsminister Norbert Hofer (FPÖ) beurlauben.

Weiteres antisemitisches Liedgut

Die Beurlaubung des Kabinettmitarbeiters soll demnach laut Verkehrsministerium so lange dauern, bis die Vorwürfe "restlos aufgeklärt" sind.

Die Wiener Wochenzeitung "Falter" hat am Dienstag vom Auftauchen eines weiteren Liederbuches mit antisemitischen Texten berichtet, das der Bruna Sudetia zuzuordnen sein soll. Darin findet sich u.a. - wie schon im Liederbuch der "Germania" des ehemaligen niederösterreichischen FPÖ-Spitzenkandidaten Udo Landbauer - die Liedzeile "Da trat in ihre Mitte der Jude Ben Gurion: ,Gebt Gas, ihr alten Germanen, wir schaffen die siebte Million'".

In der Aussendung des Verkehrsministeriums vom Mittwochabend werden die Texte als "zutiefst abzulehnend" bezeichnet. Schon zuvor hatte Götschober via Ministeriums-Sprecher erklärt, er kenne das besagte Liederbuch nicht. Sein eigenes weise weder in Inhalt noch in Aufmachung eine Ähnlichkeit auf, hieß es.

Strache kündigt rechtliche Schritte an

Die FPÖ-Spitze nahm ihren Mitarbeiter am Mittwoch in Schutz: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache kündigte rechtliche Schritte gegen die Wochenzeitung "Falter" an, Verkehrsminister Hofer erklärte, es sei "noch nicht klar, woher dieses Buch kommt".

"Falter"-Chefredakteur Florian Klenk berichtete unterdessen auf dem Kurznachrichtendienst Twitter von einer Hausdurchsuchung bei der Bruna Sudetia, die am Mittwoch stattgefunden haben soll. Die Staatsanwaltschaft Wien wollte dies gegenüber der APA nicht bestätigen. Man wolle das laufende Ermittlungsverfahren nicht kommentieren, hieß es seitens einer Sprecherin.  © APA

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