In der umkämpften Stadt Al-Faschir im Sudan ist nach Angaben einer Hilfsorganisation eines der letzten noch funktionierenden Krankenhäuser von Geschossen getroffen worden. Die Apothekerin des Krankenhauses sei dabei am Freitagabend ums Leben gekommen, teilte die Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) am Sonntag in Genf mit.
Die Lage in der Stadt sei katastrophal, Hilfsgüter könnten nicht geliefert werden. Menschenrechtler berichteten von Dauerbeschuss. Geschäfte würden geplündert und vor allem Frauen und Mädchen seien Gewalt ausgesetzt. Fluchtmöglichkeiten gebe es nicht.
Das getroffene Krankenhaus ist mittlerweile das einzige Spital, in dem noch Verwundete behandelt und Operationen durchgeführt werden könnten, teilte MSF mit. Es sei dabei unklar, ob Krankenhäuser bewusst angegriffen werden, sagte MSF-Nothilfekoordinator Michel-Olivier Lacharité. Das ist nach dem humanitären Völkerrecht verboten. In der Stadt halten sich nach UN-Angaben 1,5 Millionen Menschen auf, darunter 800 000, die vor Kämpfen anderswo geflohen sind.
Seit April 2023 kämpfen die Armee und die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) um die Macht im Land mit 44 Millionen Einwohnern. Der UN-Sicherheitsrat hat ein Ende der Kämpfe gefordert, was beide Seiten aber ignorieren. Al-Faschir ist die Hauptstadt des Bundesstaats Nord-Darfur im Westen des Sudans und die letzte große Stadt der Region, die nicht unter der Kontrolle der RSF steht. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.