In einem Interview kritisiert FPÖ-Präsidentschaftskandidat Norbert Hofer SPÖ-Staatssekretärin Muna Duzdar, die mehr Migranten in den öffentlichen Dienst holen will. Zudem spricht er sich dafür aus, die Staatsbürgerschaften der Pro-Erdogan-Demonstranten in Wien zu prüfen.

Mehr aktuelle News

Die Ansichten von SPÖ-Staatssekretärin Muna Duzdar bereiten Norbert Hofer "Sorgen". "Sie vertritt für mich doch sehr eigenwillige Ansichten", sagte der FPÖ-Präsidentschaftskandidat in einem Interview mit der "Tiroler Tageszeitung".

Konkret stört Hofer Duzdars Idee, mehr Migranten im öffentlichen Dienst zu beschäftigen. "Das ist nichts anderes als eine positive Diskriminierung. Das ist der falsche Weg", betonte Hofer.

Zählen muss nach Ansicht des Dritten Nationalratspräsidenten allein die Qualifikation. "Ob meine Großeltern schon in Österreich gelebt haben oder meine Eltern zugewandert sind, muss unerheblich sein."

Seitenhieb auf Alexander Van der Bellen

Als Bundespräsident hätte Hofer Duzdar zu einem Gespräch gebeten - "ihr meinen Standpunkt klargemacht". Angelobt hätte Hofer die Staatssekretärin jedenfalls.

Hier gehe es nur darum, sich anzuschauen, "ob sich jemand etwas zuschulden hat kommen lassen oder nicht", sagte er - und nutzte die Chance zu einem Seitenhieb auf seinen Kontrahenten im Rennen um die Hofburg, Alexander Van der Bellen. "Ich habe hier eine völlig andere Position als Van der Bellen, der sagt, er würde mich als Minister nicht angeloben. Das ist ein schweres Foul!"

Kritik an Pro-Erdogan-Demonstranten

Kritisch äußerte sich Hofer in dem Interview einmal mehr zu den Pro-Erdogan-Demonstrationen in Wien nach dem erfolglosen Putschversuch von türkischen Militärs am vergangenen Wochenende. Die Demonstrationen hätten nicht spontan stattgefunden, sondern "auf Knopfdruck aus Ankara", ist sich der FPÖ-Politiker sicher.

Hofer bemängelte, dass für viele Demonstranten offenbar die Türkei die Heimat sei - und nicht Österreich. Auf den Grund gehen will er der Frage, "wie viele dieser Demonstranten im Besitz einer illegalen Doppelstaatsbürgerschaft sind".

"Sehr große Anzahl" an illegalen Doppelstaatsbürgern

Die Partei gehe von einer "sehr großen Anzahl" aus. Eine Größenordnung nennt Hofer jedoch nicht. Wer Doppelstaatsbürger sei, "muss die österreichische Staatsbürgerschaft verlieren", sofern sie illegal sei.

"Das Wertesystem der Türkei passt nicht zur EU", betonte Hofer. Die EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei seien zu beenden. Er sei auch dafür, das Flüchtlingsabkommen mit dem Land aufzukündigen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.