Bei der nahezu zeitgleichen Explosion von Pagern im Libanon sind nach Angaben der dortigen Regierung am Dienstag hunderte Menschen verletzt worden. Es könnte sich um einen gezielten Angriff handeln.

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Dutzende Menschen im Libanon sind bei Explosionen verletzt worden - offenbar ausgelöst durch explodierende Telekommunikationsgeräte. Das erfuhr die Deutschen Presse-Agentur aus Kreisen eines Krankenhauses in einem südlichen Vorort der Hauptstadt Beirut. Aus Hisbollah-Kreisen hieß es, dass zahlreiche Mitglieder der Schiiten-Miliz verletzt worden seien. Der genaue Hergang der Explosionen war zunächst noch unklar.

Angriff auf Hisbollah?

Örtliche Medien berichteten, dass es in den südlichen Vororten Beiruts und im Südlibanon Explosionen gab. Ob es Tote gab, war zunächst nicht klar. Augenzeugen berichteten von Panik in den Straßen Beiruts. Zahlreiche Krankenwagen waren im Einsatz. Das libanesische Gesundheitsministerium rief alle Krankenhäuser zu höchster Alarmbereitschaft auf. Auf einem auf X geposteten Video ist wohl zu sehen, wie eines der Geräte in einem Obstladen explodiert

Im Raum stand die Frage, ob Israel die Geräte als Angriff auf Hisbollah-Kämpfer womöglich gezielt zur Explosion gebracht haben könnte. Es gab dazu keine gesicherten Informationen. Unklar blieb zunächst auch, um was für Kommunikationsgeräte es sich genau handelte.

Auch Irans Botschafter im Libanon, Modschtaba Amani, soll Medienberichten zufolge bei der Explosion eines Funkmeldeempfängers verletzt worden sein. Die Islamische Republik Iran ist ein wichtiger Verbündeter der Hisbollah.

Immer wieder Konflikte

Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr kommt es im Grenzgebiet fast täglich zu Konfrontationen zwischen der libanesischen Hisbollah und dem israelischen Militär. Auf beiden Seiten gab es infolge des Beschusses Tote - die meisten von ihnen waren Mitglieder der Hisbollah. Erst am Dienstag wurden nach israelischen Angaben bei einem Angriff auf einen Ort im Südlibanon drei Hisbollah-Kämpfer getötet. Die proiranische Schiitenmiliz handelt nach eigenen Angaben aus Solidarität mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen. (dpa/bearbeitet von phs)

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