Die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten ist groß. Heute wurden drei US-Soldaten bei einem Drohnenangriff in Jordanien getötet. US-Präsident Joe Biden droht mit Vergeltung.
Drei US-Soldaten sind nach Angaben des Weißen Hauses in Jordanien in der Nähe der syrischen Grenze bei einem Drohnenangriff proiranischer Milizen getötet worden. Gut zwei Dutzend weitere Soldaten wurden demnach verletzt. Der Anschlag sei "von radikalen, vom Iran unterstützten militanten Gruppen" verübt worden, die in Syrien und im Irak operierten, teilte US-Präsident Joe Biden am Sonntag mit. Man sei allerdings noch dabei, die Fakten zu dem Angriff zusammenzutragen. Biden drohte: "Haben Sie keinen Zweifel - wir werden alle Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen, zu einem Zeitpunkt und in einer Weise, die wir wählen".
US-Medien zufolge ist es das erste Mal seit Beginn des Gaza-Kriegs, dass US-Soldaten im Nahen Osten durch einen feindlichen Angriff getötet wurden. Wegen des Kriegs, der mit dem Überfall der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober begann, ist die Sicherheitslage in der gesamten Region angespannt. Die USA haben immer wieder betont, dass sie befürchten, dass sich der Konflikt im Nahen Osten zu einem regionalen Krieg ausweiten könnte.
Zunächst unklare Angaben über Ort des Angriffs
Es gab zunächst widersprüchliche Angaben darüber, welcher US-Stützpunkt in der Grenzregion getroffen wurde. Der Nachrichtensender Al-Dschasira zitierte einen jordanischen Regierungsvertreter, der sagte, der angegriffene US-Stützpunkt befinde sich außerhalb Jordaniens. Proiranische Milizen im Irak bekannten sich zu der Attacke und erklärten, sie hätten vier US-Militärbasen angegriffen, davon drei in Syrien am Sonntagmorgen. Der Nordosten Jordaniens grenzt sowohl an Syrien als auch an den Irak.
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Das zuständige Regionalkommando des US-Militärs, Centcom, teilte mit, der tödliche Angriff habe sich am Sonntag auf einem US-Stützpunkt im Nordosten Jordaniens ereignet. Demnach sind neben den drei getöteten Soldaten 25 weitere verletzt worden. Der Sender CNN berichtete, dass proiranische Kämpfer in Syrien für den Drohnenangriff verantwortlich seien. Es sei unklar, warum die Luftabwehr die Drohne nicht habe abfangen können, hieß es bei CNN weiter.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete, die Truppen des US-geführten Bündnisses hätten nahe der syrischen Grenze mit Jordanien und dem Irak eine Drohne proiranischer Milizen abgeschossen. Diese hätten versucht, den von US-Truppen genutzten Militärstützpunkt Al-Tanf anzugreifen.
Rund 3000 US-Soldaten kämpfen in Jordanien gegen den Islamischen Staat
Proiranische Milizen haben seit Mitte Oktober zahlreiche Angriffe auf US-Militärstützpunkte im Irak und in Syrien verübt, Dutzende US-Soldaten wurden dabei verletzt. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte zählte seit Mitte Oktober mehr als hundert Angriffe auf Stützpunkte der Anti-Terror-Koalition in Syrien. Das Pentagon hatte in der Vergangenheit betont, dass bei den Angriffen in der Regel keine Infrastruktur zerstört worden sei. Die USA haben auf die Angriffe mit mehreren Luftschlägen reagiert.
In Jordanien waren mit Stand Sommer 2023 rund 3000 US-Soldaten stationiert, wie etwa das Portal Axios berichtete. Sie unterstützen dort unter anderem Jordanien im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS).
Biden betonte, dass die USA «im Kampf gegen den Terrorismus» zusammenstünden. "Es ist ein Kampf, den wir nicht aufgeben werden." "Heute ist das Herz der Amerikaner schwer", erklärte Biden. "Diese Angehörigen des Militärs verkörperten das Beste, was unsere Nation zu bieten hat: Unerschütterlich in ihrer Tapferkeit. Unbeirrt in ihrer Pflicht. Unbeugsam in ihrem Engagement für unser Land."(dpa/jst)
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