Nach dem tödlichen Raketenangriff auf den Golanhöhen hat der US-Gesandte Amos Hochstein mit dem führenden drusischen Politiker Walid Dschumblatt im Libanon gesprochen. Hochstein habe sich besorgt gezeigt mit Blick auf den tödlichen Angriff in Madschdal Schams, teilte Dschumblatts Büro mit. Es sei notwendig, dass Israel seine Angriffe im Libanon wie auch im Gazastreifen umgehend einstelle, sagte der ehemalige Abgeordnete Dschumblatt demnach. Er zeigte sich solidarisch mit allen Libanesen, die sich gegen Israels Angriffe wehren wollten.

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Libanon: Dschumblatt bleibt trotz Rücktritt einflussreich

Der Libanon ist konfessionell stark gespalten. Neben den Drusen, deren Religion zu Beginn des 11. Jahrhunderts entstand, leben in dem Mittelmeerland unter anderem die muslimischen Gruppen der Sunniten und Schiiten sowie das christliche Volk der Maroniten. Dschumblatt war vergangenen Sommer als Vorsitzender seiner Partei zurückgetreten, ist aber immer noch einer der einflussreichsten Politiker der religiösen Minderheit.

Am Samstag waren bei einem Raketenangriff in der drusischen Ortschaft Madschdal Schams auf den Golanhöhen mindestens zwölf Menschen im Alter von 10 und 20 Jahren getötet worden, die meisten davon Kinder und Jugendliche. Israel machte die Hisbollah verantwortlich und kündigte Vergeltung an.

Berri: Hisbollah nicht für Golan-Attacke verantwortlich

Der libanesische Parlamentsvorsitzende Nabih Berri erklärte zu der Attacke auf dem Golan, die Hisbollah sei dem Grundsatz verpflichtet, keine Zivilisten anzugreifen. Die Miliz hatte jede Verantwortung für den Raketenangriff vehement bestritten. Der schiitische Politiker Berri ist ein wichtiger Verbündeter der vom Iran unterstützten Hisbollah im Libanon.  © dpa

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