Während des Gaza-Kriegs hat Israel laut UNRWA-Angaben Dutzende Beschäftigte festgenommen und auf "unmenschliche Weise behandelt".
Israel hat nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) in den anderthalb Jahren des Gaza-Kriegs mehr als 50 Mitarbeiter der UN-Organisation festgenommen und misshandelt. "Sie wurden auf die schockierendste und unmenschlichste Weise behandelt", schrieb der UNRWA-Chef Philippe Lazzarini auf X.
Seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes gegen die islamistische Hamas wurden demnach etwa Lehrer, Ärzte und Sozialarbeiter festgenommen. Auslöser des Kriegs war das Massaker der Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 in Israel.
"Sie waren Schlafentzug, Demütigungen, Drohungen gegen sie und ihre Familien sowie Angriffen durch Hunde ausgesetzt."
Die Betroffenen berichteten Lazzarini zufolge, geschlagen und als menschliche Schutzschilde benutzt worden zu sein. Genauere Details dazu nannte er nicht. "Sie waren Schlafentzug, Demütigungen, Drohungen gegen sie und ihre Familien sowie Angriffen durch Hunde ausgesetzt", schrieb der UNRWA-Chef weiter. Viele seien zu Geständnissen gezwungen worden sein. Humanitäre Helfer seien kein Ziel, betonte er.
Israel wirft UNRWA Nähe zu Hamas vor
Israels Armee äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Anschuldigungen.
Israel wirft der Organisation seit längerem vor, von der islamistischen Hamas unterwandert zu sein. Regierungsangaben zufolge beschäftigte das UNRWA mehr als 1.400 Mitglieder der Hamas und anderer Terrororganisationen, mindestens 18 seien am Massaker am 7. Oktober 2023 beteiligt gewesen. Insgesamt arbeiten rund 13.000 Menschen im Gazastreifen für die Organisation.
In Israel gibt es immer wieder Berichte über die Misshandlung von palästinensischen Gefangenen. Israels Militärstaatsanwaltschaft erhob im Februar Anklage gegen fünf Reservisten, die mutmaßlich an der schweren Misshandlung eines palästinensischen Häftlings beteiligt waren. (dpa/bearbeitet von nap)