- 22:32 Uhr: Katz: Waffenruhe nur bei "Kapitulation" der Hisbollah
- 21:08 Uhr: ➤ Irans Atomanlagen angreifen? Verteidigungsminister Katz denkt darüber nach
- 20:32 Uhr: Lange Einsätze: Viele israelische Soldaten sollen an Burn-out leiden
- 19:13 Uhr: Israels rechtsextremer Finanzminister will Teile des Westjordanlands annektieren
- 18:42 Uhr: Hisbollah feuert rund 165 Raketen auf Israel - Sieben Verletzte
- 17:16 Uhr: Regierungschef kritisiert "Einmischung" im Libanon
➤ Irans Atomanlagen angreifen? Neuer Verteidigungsminister denkt darüber nach
- 21:08 Uhr
Israels neuer Verteidigungsminister Israel Katz hat sich Medienberichten zufolge für einen Angriff auf Irans Atomanlagen ausgesprochen. "Der Iran ist anfälliger denn je für Schäden an seinen Atomanlagen. Es gibt jetzt eine Möglichkeit, die Bedrohung zu beseitigen", zitierte die Zeitung "Jerusalem Post" den Minister unter Berufung auf Angaben aus dessen Büro. Katz war bisher Außenminister und hat das Verteidigungsressort gerade erst nach der Entlassung seine Vorgängers Joav Galant übernommen.
Israel wirft dem Iran vor, nach Atombomben zu streben. Der Iran, der Israel das Existenzrecht abspricht, verneint das. Katz sagte, es bestehe die Gelegenheit, "das wichtigste Ziel zu erreichen, nämlich die Bedrohung der Vernichtung des Staates Israel zu vereiteln und zu beseitigen", zitierte ihn die Zeitung "Times of Israel". Israel hatte bei einem Angriff im Oktober Radar- und Raketenanlagen im Iran zerstört.
Allerdings befinden sich die iranischen Atomanlagen teilweise in derart tiefen Stollen, dass nach Einschätzung von Experten nur das US-Militär sie zerstören könnte. Israel sei dazu nicht fähig und könnte einen Ausbau des Atomprogramms mit Angriffen bestenfalls verzögern, so die Logik. US-Präsident Joe Biden ist gegen einen Angriff auf die Atomanlagen. Wie sich der künftige US-Präsident
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Die weiteren Nachrichten zum Krieg in Nahost vom 11. November 2024:
Katz: Waffenruhe nur bei "Kapitulation" der Hisbollah
- 22:32 Uhr
Der neue israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat einen Waffenruhe mit der Hisbollah im Libanon ohne deren "Kapitulation" ausgeschlossen. "Es wird keine Waffenruhe und keine Unterbrechung der Angriffe gegen die Hisbollah geben", sagte Katz am Montag bei seiner ersten an den Generalstab der israelischen Armee gerichteten Rede nach seinem Amtsantritt.
Sollte es jedoch einen Vorschlag für ein Waffenruhe-Abkommen geben, "das die Kapitulation der Hisbollah beinhaltet (und) alle unsere Bedingungen erfüllt (...), werden wir ihn sicherlich ernsthaft in Betracht ziehen", fügte Katz hinzu.
Die Äußerung steht offenbar im Widerspruch zu einer vorherigen Äußerung des neuen Außenministers Gideon Saar, hinsichtlich einer möglichen Waffenruhe im Libanon gebe es einen "gewissen Fortschritt". Saar hatte am Montag vor Journalisten gesagt, Israel arbeite "bei diesem Thema mit den Amerikanern zusammen". (afp/bearbeitet von cgo)
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Lange Einsätze: Viele israelische Soldaten sollen an Burn-out leiden
- 20:32 Uhr
Die Zahl der israelischen Reservisten, die einer Einberufung zum Kriegsdienst folgen, ist einem Bericht der Zeitung "Times of Israel" zufolge stark gesunken. Direkt nach dem Massaker der islamistischen Hamas und anderer Extremisten am 7. Oktober 2023 erschienen demnach teilweise viel mehr Reservisten zum Dienst, als einberufen worden war. Inzwischen sei diese Rate aber auf 75 bis 85 Prozent der Einberufenen gefallen, berichtete die Zeitung.
Als Grund nennt das Blatt unter Berufung auf hochrangige Offiziere Burnouts durch die langen Kampfzeiten, während derer die Männer und Frauen an der Front von ihren Familien getrennt sind. Teilweise hätten sie ihre Arbeitsplätze verloren oder ihre Ausbildungen abbrechen müssen.
Hinzu komme die wachsende Unzufriedenheit vieler säkularer Reservisten über die weitgehende Freistellung ultraorthodoxer Männer vom Wehrdienst. Derzeit kämen etwa 63.000 junge ultraorthodoxe Männer für den Militärdienst infrage. Tatsächlich im Einsatz seien aber nur rund 1.800 der Strenggläubigen, schrieb die Zeitung. (dpa)
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Israels rechtsextremer Finanzminister will Teile des Westjordanlands annektieren
- 19:13 Uhr
Israels rechtsextremer Finanzminister Bezalel Smotrich will Teile des palästinensischen Westjordanlandes annektieren. Er habe die Siedlungsabteilung im Verteidigungsministerium und die Zivilverwaltung angewiesen, die notwendige Infrastruktur für einen solchen Schritt für das kommende Jahr vorzubereiten, berichtete die Zeitung "Jerusalem Post".
Smotrich knüpft an 2020 ausgesetzte Pläne an, die israelischen Siedlungsblöcke und damit etwa 30 Prozent des seit 1967 besetzten Westjordanlandes zu annektieren, das die Palästinenser jedoch für ihren angestrebten Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt beanspruchen. Auch westliche Verbündete Israels setzen sich seit Jahrzehnten für die Zweistaatenlösung als dauerhafte Friedenslösung ein.
Die Annexionspläne waren wegen der Abraham-Verträge während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump nicht weiter verfolgt worden. Bei den Abkommen handelt es sich um Verträge zur Normalisierung der Beziehungen Israels mit arabischen Ländern. "Die Zeit ist gekommen, die Souveränität über das Westjordanland auszuüben", sagte Smotrich nun aber angesichts des Wahlsiegs Trumps, der in seiner ersten Amtszeit Israel viele Zugeständnisse gemacht hatte wie etwa die Anerkennung der Annexion der Golanhöhen. (dpa)
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Hisbollah feuert rund 165 Raketen auf Israel - Sieben Verletzte
- 18:42 Uhr
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach Angaben der israelischen Armee rund 165 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert und damit wesentlich mehr als an früheren Tagen. Dabei wurden nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom im Bereich Karmiel in Galiläa und im Bereich von Kirjat Ata gleich östlich von Haifa insgesamt sieben Menschen verletzt, darunter ein einjähriges Kind. Die Armee teilte mit, einige Geschosse seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere auf offenem Gebiet eingeschlagen.
Die Hisbollah reklamierte mehrere Attacken auf Israel für sich. Die mit dem Iran verbündete Miliz beschießt Israel seit Beginn des Gaza-Krieges vor mehr als einem Jahr. Israel antwortet mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive.
Nach israelischen Angaben sind seit Kriegsbeginn 74 Menschen im Norden des Landes durch Beschuss aus dem Libanon getötet worden, davon 43 Zivilisten und 31 Soldaten. Mehr als 640 Menschen wurden demnach verletzt. (dpa)
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Regierungschef kritisiert "Einmischung" im Libanon
- 17:16 Uhr
Der libanesische Regierungschef Nadschib Mikati sieht angesichts der andauernden Kämpfe in seinem Land die Existenz des Libanons gefährdet. "Der Libanon durchlebt eine beispiellose historische und existenzielle Krise, die die Gegenwart und Zukunft des Landes bedroht", sagte er am Montag bei einem Treffen arabischer und muslimischer Staaten in Riad. Mikati rief die internationale Gemeinschaft auf, weiterhin Hilfe in sein Land zu schicken.
Der Ministerpräsident kritisierte zudem eine "Einmischung in interne Angelegenheiten" des Libanon durch ausländische Regierungen. Die Einflussnahme durch "die Unterstützung für diese oder jene Gruppe" müsse aufhören. Stattdessen solle der "Libanon als Staat und Einheit" unterstützt werden.
Mikati nannte dabei keinen ausländischen Staat beim Namen. Im Oktober hatte er jedoch erstmals offen die "eklatante Einmischung des Iran" in seinem Land kritisiert. Teheran unterstützt die im Libanon aktive Hisbollah-Miliz, die von Israel bekämpft wird. (afp/ bearbeitet von ng)
Hisbollah feuert rund 165 Raketen auf Israel
- 16:47 Uhr
Die libanesische Hisbollah-Miliz hat nach Angaben der israelischen Armee rund 165 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert und damit wesentlich mehr als an früheren Tagen. Dabei wurden nach Angaben des Rettungsdienstes Magen David Adom im Bereich Karmiel in Galiläa und im Bereich von Kirjat Ata gleich östlich von Haifa insgesamt sechs Menschen verletzt, darunter ein einjähriges Kind.
Die Armee teilte mit, einige Geschosse seien von der Raketenabwehr abgefangen worden und andere auf offenem Gebiet eingeschlagen. (dpa)
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Lufthansa verlängert erneut Flugstopp nach Tel Aviv
- 16:10 Uhr
Der Lufthansa-Konzern hat seinen Flugstopp nach Israel erneut verlängert. Wegen der weiterhin angespannten Sicherheitslage werden die Konzerngesellschaften den Ben-Gurion-Flughafen in Tel Aviv bis einschließlich 15. Dezember nicht anfliegen, wie das Unternehmen in Frankfurt mitteilt. Das gilt für die Airlines Austrian, Swiss und Brussels. Die Kern-Gesellschaft Lufthansa selbst wird in diesem Jahr gar nicht mehr nach Israel fliegen. Das Unternehmen nennt dafür betriebliche Gründe.
Bislang waren die Flüge nach Tel Aviv nur bis einschließlich 25. November ausgesetzt. Betroffene Fluggäste können kostenfrei auf ein späteres Reisedatum umbuchen oder den Ticketpreis zurückerhalten. Die Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut bleiben bis einschließlich 28. Februar 2025 ausgesetzt. Die iranische Hauptstadt Teheran wird bis einschließlich 31. Januar 2025 nicht angeflogen. (dpa)
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Israels neuer Außenminister erteilt Zweistaatenlösung Absage
- 15:07 Uhr
Der neue israelische Außenminister Gideon Saar hat eine Zweistaatenlösung im Nahost-Konflikt abgelehnt. "Ich glaube nicht, dass diese Position heute realistisch ist, und wir müssen realistisch sein", sagte Saar am Montag mit Blick auf die Schaffung eines eigenständigen palästinensischen Staats im Gegenzug für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudi-Arabien. Ein Palästinenserstaat würde "ein Hamas-Staat" sein, fügte er hinzu.
Die Zweistaatenlösung, die von der amtierenden US-Regierung und der deutschen Bundesregierung befürwortet wird, sieht einen unabhängigen, mit Israel friedlich koexistierenden Palästinenserstaat vor.
In Riad kamen am Montag dutzende arabische und muslimische Länder zusammen, um bei einem Gipfeltreffen der Arabischen Liga und der Organisation Islamischer Zusammenarbeit (OIC) über die Kriege im Gazastreifen und im Libanon zu beraten. Saudi-Arabien hatte kürzlich eine neue "internationale Allianz" ins Leben gerufen, um die Schaffung eines palästinensischen Staates voranzutreiben. (afp/bearbeitet von ng)
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Israel bekennt sich zu Pager-Explosionen im Libanon
- 12:42 Uhr
Fast zwei Monate nach den zeitgleichen Explosionen Tausender tragbarer Funkempfänger und Walkie-Talkies im Libanon hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu zugegeben, dass sein Land hinter den Anschlägen steckte. Sein Sprecher bestätigte entsprechende Berichte israelischer Medien.
Bei den Explosionen waren mehr als 40 Menschen getötet und mehr als 3.000 verletzt worden. Überwiegend handelte es sich um Mitglieder der mit dem Iran verbündeten libanesischen Hisbollah-Miliz, die gegen Israel kämpft. Auch eine unbekannte Zahl von Zivilisten kam zu Schaden.
Die sogenannten Pager waren vom israelischen Auslandsgeheimdienst Mossad heimlich in Israel hergestellt worden, wie die "Washington Post" im Oktober berichtet hatte. Die Batterien seien mit Sprengstoff präpariert gewesen, der durch eine Nachricht zur Explosion gebracht worden sei. Um die Mitteilung ansehen zu können, habe man zwei Knöpfe zugleich drücken müssen - um beide Hände zu verletzen und den Empfänger damit kampfunfähig zu machen. (dpa)
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Mögliche Feuerpause im Libanon: Israel sieht "gewissen Fortschritt"
- 11:50 Uhr
Der israelische Außenminister Gideon Saar hat mit Blick auf eine mögliche Waffenruhe im Libanon von einem "gewissen Fortschritt" gesprochen. "Wir arbeiten bei diesem Thema mit den Amerikanern zusammen", sagte Saar am Montag in Jerusalem vor Journalisten. Hisbollah-Sprecher Mohammed Afif erklärte unterdessen, das israelische Militär habe seit Beginn seiner Bodenoffensive im Libanon Ende September noch nicht "ein einziges libanesisches Dorf" besetzen können.
Die Hisbollah-Kämpfer hätten die israelische Armee in Chiam, etwa sechs Kilometer von der Grenze entfernt, zurückdrängen können, sagte Afif. Israels Militär habe zudem erfolglos "an mehreren Fronten" versucht, in den Grenzort Bint Dschbeil einzudringen. Zudem wies der Hisbollah-Sprecher israelische Angaben zurück, wonach der Raketenbestand der Miliz abnehme. (afp)
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Israel verkündet Ausweitung humanitärer Zone im Gazastreifen
- 10:27 Uhr
Die israelische Armee hat eine Ausweitung der sogenannten humanitären Zone im umkämpften Gazastreifen verkündet. In der Zone gebe es Feldkrankenhäuser, Zelte sowie Nahrungsmittel, Wasser und Medikamente, teilte der Sprecher der Armee in arabischer Sprache mit.
Einwohner des Gazastreifens verweisen jedoch darauf, es gebe keinen sicheren Ort in dem Küstenstreifen. Auch in der als sicher deklarierten Zone hatte es immer wieder tödliche Angriffe der Armee gegeben.
In dieser Woche endet eine von den USA am 13. Oktober gesetzte Frist von 30 Tagen, binnen derer Israel die humanitäre Lage im Gazastreifen verbessern müsse. Sonst könnte die US-Militärhilfe eingeschränkt werden. (dpa)
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Hier finden Sie die News zum Krieg in Nahost vom 7. November
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