Die israelische Armee wird nach Worten des Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu trotz internationaler Warnungen in die Stadt Rafah im Süden des Gazastreifens vordringen. Netanjahu sagte nach Angaben seines Büros am Donnerstag zu Soldatinnen und Soldaten: "Es gibt internationalen Druck, um uns daran zu hindern, nach Rafah einzudringen und die Arbeit abzuschließen." Er weise diesen Druck seit Monaten zurück und werde dies weiter tun.
"Wir werden nach Rafah vordringen", bekräftigte
Wie andere internationale Spitzenpolitiker lehnt Bundeskanzler Olaf Scholz eine Militäroffensive Israels strikt ab. Er wird am Sonntag zum zweiten Besuch in Israel seit Beginn des Gaza-Kriegs vor mehr als fünf Monaten erwartet.
In Rafah, einer Stadt an der Grenze zu Ägypten, suchen derzeit nach Schätzungen 1,5 Millionen Palästinenser auf engstem Raum und unter elenden Bedingungen Schutz vor den Kämpfen in den anderen Gebieten des Gazastreifens. Hilfsorganisationen warnen vor vielen weiteren zivilen Todesopfern.
Angesichts der schlimmen humanitären Lage und der vielen toten Zivilisten gibt es inzwischen aus vielen Ländern Kritik am Vorgehen des israelischen Militärs im Gazastreifen. Aus israelischer Sicht ist ein Sieg über die Hamas ohne einen Einsatz in Rafah jedoch nicht möglich. In dem Fall wird ein Wiedererstarken der Terrororganisation nach dem Krieg befürchtet.
Auslöser des Kriegs war ein Massaker, bei dem Terroristen der Hamas sowie anderer extremistischer Gruppen am 7. Oktober in Israel rund 1200 Menschen ermordet und 250 weitere entführt hatten.
© dpa
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