Auch am jüdischen Pessachfest schweigen die Waffen nicht: Die israelische Armee hat die Zivilbevölkerung von Chan Junis zur Evakuierung aufgerufen. Man würde jeden Ort angreifen, von dem aus Raketen abgefeuert werden.
Ein israelischer Militärsprecher hat die Einwohner großer Gebiete der Stadt Chan Junis im Süden des Gazastreifens zum Verlassen ihrer Häuser aufgefordert. Es handele sich um die letzte Warnung vor einem bevorstehenden Angriff, schrieb er in arabischer Sprache auf der Plattform X. Die Einwohner sollten sich zu ihrer Sicherheit sofort auf den Weg zu Schutzräumen im Westen der Stadt machen.
Das israelische Militär werde jedes Gebiet, von dem aus Raketen abgefeuert würden, mit extremer Gewalt angreifen, hieß es in der Nachricht weiter.
Am Samstagvormittag waren nach Armeeangaben drei Raketen aus dem südlichen Gazastreifen auf Israel abgefeuert worden. Sie wurden vom israelischen Raketenabwehrsystem abgefangen, hieß es.
Israel will Militäroffensive im Gazastreifen ausweiten
Ebenfalls am Samstag kündigte der israelische Verteidigungsminister Israel Katz an, Israel werde seine Militäroffensive im Gazastreifen auf fast das gesamte Palästinensergebiet ausweiten. Von der Intensivierung des Einsatzes werde "fast der ganze Gazastreifen" betroffen sein. Bereits Anfang April erklärte er, dass "große Gebiete" des Gazastreifens zu "israelischen Sicherheitszonen" werden sollen.
Der israelische Militäreinsatz im Gazastreifen war durch den Großangriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Anfang dieses Jahres galt zwischenzeitlich eine Waffenruhe. Nachdem deren erste Phase auslief und keine Einigung auf eine zweite Phase erzielt wurde, nahm Israel Mitte März seine massiven Luftangriffe auf Ziele der Hamas im Gazastreifen wieder auf. Zudem startete sie neue Bodeneinsätze in dem Palästinensergebiet. (dpa/afp/jum/thp)