Nach Nasrallahs Tötung warnt der Iran vor einem Krieg. Von einem eigenen Vergeltungsschlag ist aber bislang nicht die Rede.

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Nach der Tötung von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah sind nach Einschätzung der iranischen Führung alle Optionen denkbar - auch ein Nahost-Krieg.

"Alle sollten sich bewusst sein, dass die Lage äußerst explosiv und jederzeit alles möglich ist (...) auch ein Krieg", warnte Außenminister Abbas Araghchi.

Forderung nach Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats

Israel hat laut Araghchi für eine internationale Krise gesorgt und die gesamte Welt in Alarmbereitschaft versetzt.

Daher habe der Iran auch eine Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats gefordert, so der Chefdiplomat im Gespräch mit iranischen Reportern in New York. Araghchi sagte weiter, Nasrallahs Blut sei nicht umsonst geflossen und Israel werde die Tat bereuen.

Laut Beobachtern war die iranische Reaktion bislang eher zurückhaltend. Von einem eigenen Vergeltungsschlag war bisher nicht die Rede. Teheran scheint es demnach derzeit vorzuziehen, Israel auf internationaler Bühne diplomatisch zu diskreditieren.

Berichte: Israel setzte bunkerbrechende Bomben ein

Derweil wurde bekannt, dass die israelische Luftwaffe bei der Tötung des Hisbollah-Chefs Bomben mit einem Gewicht von mehr als 80 Tonnen eingesetzt haben soll. Diese seien laut israelischen Medienberichten von einer Formation von mindestens zehn Kampfjets über dem unterirdischen Hauptquartier der Schiitenmiliz im Süden von Beirut abgeworfen worden.

Unter den Geschossen seien auch sogenannte bunkerbrechende Bomben gewesen, die die dicken Wände des Hauptquartiers durchdrungen hätten, hieß es in den Berichten mehrerer Medien. Für diese Angaben gibt es keine offizielle Bestätigung.

Am Freitag hatte Israels Militär Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah bei einem Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet. Seitdem herrscht im Nahen Osten die Sorge vor möglichen Vergeltungsschlägen. (dpa/bearbeitet von fte)

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