Gezielte Provokation: Immer wieder attackieren Huthi-Rebellen im Roten Meer Schiffe, bei denen sie einen Bezug zu Israel vermuten. Diesmal haben die vom Iran geförderten Rebellen zwei israelische Schiffe ins Visier genommen.

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Die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen haben erneut Schiffe im Roten Meer angegriffen. Sie hätten zwei israelische Schiffe in der Meerenge Bab al-Mandab mit einer Rakete sowie einer Drohne attackiert, sagte Huthi-Militärsprecher Jahja Sari am Sonntag. Es handele sich um die Schiffe "Unity Explorer" und "Number 9". Aus dem US-Verteidigungsministerium hieß es, es gebe Hinweise, dass auch ein Zerstörer der US-Marine Ziel der Attacke gewesen sei. Eine Bestätigung gab es dafür zunächst nicht.

"Wir haben Kenntnis von Berichten über Angriffe auf die 'USS Carney' und auf Handelsschiffe im Roten Meer", teilte das Pentagon am Sonntag auf Anfrage mit. Weitere Informationen würden bereitgestellt, sobald sie verfügbar seien. Eine Behörde der britischen Marine, die Warnungen für Handelsschiffe auf der ganzen Welt herausgibt, teilte ebenfalls mit, sie habe einen Bericht über einen Drohnenangriff nahe der als Bab al-Mandab bezeichneten Meerenge zwischen dem Roten Meer und dem Golf von Aden erhalten, unweit der jemenitischen Küste.

Die Huthi-Rebellen hatten zuvor mit Angriffen auf "sämtliche Schiffe" mit Bezug zu Israel gedroht. Es seien alle Schiffe ein Ziel, die unter der Flagge Israels führen, die im Besitz israelischer Unternehmen seien oder die von israelischen Firmen betrieben würden, hatte Sari mitgeteilt. Diese Drohung wiederholte er am Sonntag. Der angebliche Israel-Bezug der jüngst angegriffenen Schiffe konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Zentrale Route für die weltweite Schifffahrt

An der jemenitischen Küste vorbei führt einer der wichtigsten Schifffahrtswege der Welt vom und zum Suezkanal in Ägypten. Dieser Kanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg von Asien nach Europa. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer.

Im Roten Meer hatte es in den vergangenen Wochen bereits mehrere Zwischenfälle gegeben. Der US-Zerstörer "USS Carney" hatte unter anderem mehrere Marschflugkörper und Drohnen abgeschossen, die nach US-Angaben von Huthi-Rebellen im Jemen gestartet worden sein sollen. Die Rebellen kaperten Mitte November außerdem ein Frachtschiff, das zum Teil einem britisch-israelischen Geschäftsmann gehört.

Die Huthis hatten 2014 weite Teile des Jemens eingenommen und kontrollieren nun große Gebiete im Norden samt der Hauptstadt Sanaa. (dpa/best)

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