Bei dem Hamas-Überfall im Gazastreifen am 7. Oktober war es vermehrt zu sexualisierter, teil tödlicher Gewalt gegen Frauen gekommen. Viele von den Überlebenden sollen gezielt als Sklavinnen entführt worden sein.

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Die israelische Armee sieht klare Anzeichen dafür, dass Terroristen aus dem Gazastreifen bei ihrem Überfall auf Israel am 7. Oktober Frauen auch als "Sklavinnen" verschleppt haben. Das Militär veröffentlichte dazu Tonaufnahmen, die von der Invasion stammen sollen.

Auf den Aufnahmen sind die Stimmen von Männern zu hören. Nach israelischer Darstellung soll es sich dabei auch um Mitarbeiter des UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA handeln. So soll etwa der Lehrer einer UNRWA-Schule gesagt haben, er habe eine "Sklavin" gefangen genommen, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Montagabend auf einer Pressekonferenz. Die Authentizität der Aufnahmen konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Eine Reaktion von UNWRA zu den Vorwürfen stand zunächst aus.

Den israelischen Angaben nach verwendete der Mann das arabische Wort "sabaija" in dem Gespräch. Der Begriff beziehe sich auf Frauen und Kinder, die persönlicher Besitz eines Muslims sind, sagte Hagari. Es bedeute aber auch "Dienerin" und "Sklavin". Im Sprachgebrauch der Terrormiliz IS (Islamischer Staat), die zeitweise in weiten Teilen Syriens und des Iraks geherrscht hatte, waren Frauen - vor allem aus der Minderheit der Jesiden - unter Bezug auf diese Bezeichnung sexuell missbraucht worden. Zudem soll ein weiterer Terrorist in einer Tonaufnahme zu hören sein, wie er eine Frau in seiner Gewalt als "edle Stute" bezeichnet. Auch diese Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

UN-Bericht erkennt sexualisierte Gewalt gegen israelische Frauen an

Indes sieht ein Bericht der Vereinten Nationen sexualisierte Gewalt bei dem Terroranschlag der Hamas am 7. Oktober in Israel als wahrscheinlich an. Es gebe "berechtigten Grund zur Annahme", dass es zu Vergewaltigungen und Gruppenvergewaltigungen an mindestens drei Orten gekommen sei, hieß es in dem Papier, das von der zuständigen UN-Vertreterin Pramila Patten nach einem Besuch in Israel angefertigt wurde.

Bei ihrem Terrorüberfall töteten Terroristen der Hamas und anderer extremistischer Gruppen 1200 Menschen und verschleppten weitere 250 als Geiseln in den Gazastreifen. Israel reagierte mit massiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Nach israelischen Schätzungen befinden sich noch 134 Geiseln, unter ihnen rund 20 Frauen, in der Gewalt der Terroristen. Von den Geiseln dürften aber nach israelischen Angaben nur noch rund 100 am Leben sein. (dpa/cgo)

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