Der Nachfolger von Klaus Luger steht fest: Die SPÖ-Linz hat den Planungsstadtrat Dietmar Prammer zum Spitzenkandidaten für die Bürgermeisterwahl gewählt.
Planungsstadtrat Dietmar Prammer ist in der außerordentlichen Sitzung des Parteivorstands der SPÖ-Linz Montagabend zum Spitzenkandidaten für die Bürgermeisterwahl gewählt worden. Bereits am Freitag, nachdem Klaus Luger mit dem Rückzug als Bürgermeister alle Ämter und politischen Funktionen abgegeben hatte, war Prammer schon in der Sommerakademie der SPÖ-Linz in Langenlois einstimmig für die Nachfolge von Luger vorgeschlagen worden.
Prammer hätte sich "bessere Startbedingungen" gewünscht
Montagabend stimmten dann 35 anwesende von insgesamt 41 Vorstandsmitgliedern über die Personalie ab. 34 votierten für Prammer als Bürgermeisterkandidaten. Eine Stimme sei ungültig gewesen, so sei er "einstimmig mit den gültigen Stimmen" gewählt worden, freute er sich. Weiters will sich Prammer auch noch die Zustimmung der Mitglieder holen, weshalb am 30. September auch noch deren Befragung starten soll.
"Ich freue mich auf die Kandidatur, die so zwar nicht geplant war, aber wenn es hart auf hart kommt", ziehe er sich nicht zurück, meinte er am Dienstag in einer Pressekonferenz. Ihm sei wegen des "Fehlverhaltens" Lugers bewusst, dass es die "schwierigste Wahlauseinandersetzung in der jüngeren Geschichte der Sozialdemokratie" werden wird. Prammer zeigte sich "sehr enttäuscht" über die Vorgangsweise Lugers in den letzten Monaten, dass "er uns im Unklaren darüber gelassen" hat. Der rote Bürgermeisterkandidat hätte sich "bessere Startbedingungen" gewünscht.
Wahltermin steht noch nicht fest
Einen Wahltermin könne er noch nicht nennen, das hänge von gesetzlichen Fristenläufen und Organisatorischem ab, so Prammer. Allerdings ist er der Ansicht, dass die Linzer und Linzerinnen nach der Nationalratswahl erst einmal "eine Verschnaufpause" benötigen würden. Je später gewählt werde, umso lieber sei es ihm, da er sich noch in Linz bekannt machen könne. Die ÖVP will als Termin den 1. Dezember. Auch die anderen Fraktionen drängen auf einen raschen Termin noch in diesem Jahr.
Luger nach Fehlverhaltem zurückgetreten
Nach dem Geständnis Lugers vergangene Woche, bei der Bestellung des künstlerischen Leiters der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA) und der Brucknerhaus-Intendanz 2017 seinem Wunschkandidaten vor dem Hearing die Fragen zugespielt und in der Causa "nicht die Wahrheit" gesagt zu haben, folgte dessen Rücktritt in Etappen.
Wenn die SPÖ am Donnerstag um 17 Uhr auf dem Vorplatz des Ars Electronica Centers in Linz ihren Wahlkampf offiziell eröffnet, "werde ich selbstverständlich dabei sein", hat Prammer außerdem zugesichert. So selbstverständlich ist das nicht. Der am Freitag zurückgetretene Luger wäre der Veranstaltung mit Bundesparteichef Andreas Babler ferngeblieben. Termine beim European Forum Alpbach hätten ihn an einer Teilnahme in Linz gehindert, hieß es. Luger zählte zu den parteiinternen Kritikern, die das auch gerne medial kundtaten. Prammer hat hingegen der "Bundespartei seine Unterstützung und die der Linzer SPÖ zugesichert".
Die Grünen nominierten indes am Montag in ihren Gremien Stadträtin Eva Schobesberger einstimmig zur Bürgermeister-Kandidatin. "Sie ist die Richtige dafür, alte Strukturen aufzubrechen und Linz in die Zukunft zu führen", so Klubobmann und Bezirkssprecher Helge Langer. Die Juristin ist seit 2009 in der Linzer Stadtregierung, seit November 2021 ist sie für Klima, Stadtgrün, Frauen und Bildung verantwortlich. (apa/bearbeitet von sbi)
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