Der neue montenegrinische Präsident Jakov Milatovic hat am Montag erstmals das Nachbarland Serbien besucht. Unter seinem pro-westlichen Vorgänger Milo Djukanovic war das Verhältnis zwischen den beiden Nachbarländern und ex-jugoslawischen Republiken angespannt.

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"Montenegro und Serbien sind durch eine gemeinsame Geschichte und traditionelle Nähe miteinander verbunden", sagte Milatovic nach einem Gespräch mit dem serbischen Präsidenten Aleksandar Vucic in Belgrad.

Außerdem würden beide Länder das gemeinsame Ziel eines EU-Beitritts verfolgen. "Auch wenn wir über bestimmte Themen nicht gleich denken", hätten die Staatsmänner beider Länder die besondere Verantwortung, an der Verbesserung der beidseitigen Beziehungen zu arbeiten, sagte Milatovic. Vucic betonte, in Montenegro gebe es Kräfte, die Angst vor Serbien schüren würden.

Djukanovic hatte Montenegro 2006 in die Unabhängigkeit und 2017 in die Nato geführt. Serbien sieht für sich keine Zukunft in der Nato und pflegt auch ungeachtet des russischen Krieges gegen die Ukraine ein gutes Verhältnis zu Moskau. 2020 hatte Djukanovic die Regierungsmacht an mehrheitlich pro-serbische Koalitionen verloren. Diese gewährten der von Belgrad gelenkten serbisch-orthodoxen Kirche eine Sonderstellung im kleinen Balkanland.

Milatovic bezwang seinen Vorgänger Djukanovic bei der Präsidentenwahl im April. Er kommt aus der populistischen neuen Partei Europa Jetzt. Der 36-jährige Ökonom steht der serbisch-orthodoxen Kirche nahe.  © dpa

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